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Griechenland-Ticker: Athen billigt Reformvorschläge

Griechenland-Ticker

Athen billigt Reformvorschläge

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    Tausende Menschen haben sich am Abend in Athen versammelt, um gegen die neuen geplanten Sparmaßnahmen der griechischen Regierung zu demonstrieren.
    Tausende Menschen haben sich am Abend in Athen versammelt, um gegen die neuen geplanten Sparmaßnahmen der griechischen Regierung zu demonstrieren. Foto: Fotis Plegas G., dpa
    • Am Donnerstagabend hat Griechenland eine Liste mit konkreten Sparvorschlägen vorgelegt.
    • Die internationalen Geldgeber haben sich positiv zu den neuen Vorschlägen geäußert.
    • In der Nacht zum Samstag hat das Athener Parlament die neuen Reformvorschläge gebilligt.
    • Am Samstagnachmittag treffen sich die Finanzminister der Eurogruppe zu einem Sondertreffen in Brüssel.

    08.21 Uhr: Varoufakis kritisiert Schäuble als den "Zuchtmeister" Europas

    Griechenlands Ex-Finanzminister Giannis Varoufakis hat Deutschland vorgeworfen, mit einem Grexit Frankreich zur Übernahme des deutschen Modells der Eurozone zwingen zu wollen. In einem Beitrag für die britische Zeitung "The Guardian" vom Samstag schrieb er, Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble wolle Griechenland aus der Währungsunion drängen, "um klare Verhältnisse zu schaffen, auf die eine oder andere Weise". Er wolle die Franzosen das Fürchten lehren und sie zwingen, "sein Modell einer Zuchtmeister-

    08.52 Uhr: Geldgeber schicken Bewertung zu Griechenland an Eurogruppe

    Die Geldgeber-Institutionen haben ihre Einschätzung der griechischen Reformvorschläge an die Euro-Finanzminister geschickt. "Bewertung der Institutionen (...) erhalten", schrieb der Sprecher von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem am Samstag auf dem Kurzmitteilungsdienst Twitter. Zum Inhalt machte er keine Angaben. Zuvor war aber bereits aus Brüsseler EU-Kreisen verlautet, dass die Geldgeber aus Währungsfonds (IWF) und Europäischer Zentralbank (EZB) im Grundsatz mit den Athener Spar- und Reformplänen zufrieden sind.

    04.10 Uhr: Eurogruppe befindet über Athens Vorschläge für neues Hilfsprogramm

    Die Finanzminister der Eurozone kommen am Samstagnachmittag um 15 Uhr zu einem Sondertreffen in Brüssel zusammen, um die Spar-und Reformvorschläge Griechenlands für ein drittes Hilfsprogramm zu bewerten. Die griechische Regierung hatte den Gläubigern vorgestern eine Reihe von Maßnahmen unterbreitet, mit denen die Haushaltssituation verbessert und die Staatseinnahmen erhöht werden sollen. Dies ist Voraussetzung für die Eröffnung von Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm für das vom Staatsbankrott bedrohte Land. Dem muss in der Folge auch der Bundestag zustimmen. Morgen beraten auch Europas Staats- und Regierungschefs über die Griechenland-Krise.

    02.30 Uhr: Parlament in Athen erteilt Regierung Vollmacht

    Das griechische Parlament hat am frühen Samstagmorgen der Regierung die Vollmacht erteilt, über weitere Spar- und Reformmaßnahmen mit den Gläubigern zu verhandeln und eine Einigung zu unterzeichnen. Wie das Parlamentspräsidium mitteilte, stimmten 251 Abgeordnete mit "Ja". 32 Parlamentarier stimmten dagegen. Acht enthielten sich der Stimme. Allerdings standen nicht alle Parlamentarier der Regierungskoalition hinter Tsipras. Sieben Abgeordnete der Linkspartei Syriza und zwei andere Parlamentarier waren abwesend. Zwei stimmten dagegen und acht enthielten sich der Stimme. Unter ihnen war auch der Anführer des Linksflügels der Syriza -Regierungspartei, der Energieminister Panagiotis Lafazanis. Der linke Flügel der Partei Tsipras lehnt die Spar- und Reformvorschläge ab.

    01.20 Uhr: KfW-Ökonom sieht Chance für griechischen Neuanfang

    Der Chefvolkswirt der KfW, Jörg Zeuner, wertet die neuen Athener Reformvorschläge als Chance für einen Neuanfang: "Dennoch wird es eine große Herausforderung für die griechische Wirtschaft und Politik, die notwendigen Anpassungen dauerhaft zu bewältigen", sagte der leitende Ökonom der staatlichen Förderbank der Deutschen Presse-Agentur in Frankfurt. "Worauf es zuvorderst ankommt, ist Vertrauen und Sicherheit als Grundlage für neues Wachstum zu schaffen. Ganz zentral dabei ist die Stabilisierung des Bankensektors." Die neuen Vorschläge aus Griechenland sehen unter anderem die Abschaffung von Steuervergünstigungen für den Tourismussektor und die Inseln und die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre vor.

    01.03 Uhr: Geldgeber mit Athener Sparplänen einverstanden

    EU-Kommission, Internationaler Währungsfonds (IWF) und Europäische Zentralbank (EZB) sind im Grundsatz mit den Athener Spar- und Reformplänen zufrieden. Das verlautete am frühen Samstagmorgen aus Brüsseler EU-Kreisen. Im Gespräch sei ein Rettungspaket mit einem Umfang von rund 74 Milliarden Euro, wobei der

    0.20 Uhr: Tsipras forder Votum der "nationalen Verantwortung"

    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras hat die Parlamentsabgeordneten zu einem Votum der "nationalen Verantwortung" aufgefordert. Sie müssten dafür sorgen, "dass das Volk am Leben bleibe", sagte Tsipras in der Nacht zum Samstag in der Parlamentsdebatte über die Reformvorschläge seiner Regierung in Athen. Tsipras räumte in seiner Rede ein, dass es sich um "schwierige" Maßnahmen handele, die weit von den Wahlversprechen der Linken entfernt seien. Dennoch seien sie "marginal besser" als die zuletzt von den internationalen Kreditgebern vorgeschlagenen Maßnahmen, die am Sonntag bei einem Referendum von den Griechen mehrheitlich abgelehnt wurden.

    Freitag, 10. Juli

    23.30 Uhr: Ausschuss im griechischen Parlament billigt Reformvorschläge der Regierung

    Der zuständige Ausschuss im griechischen Parlament hat am Freitagabend die Reformvorschläge der Regierung gebilligt. Das Ausschussvotum erging mit einer Mehrheit der Abgeordneten der regierenden Syriza-Partei sowie mit Stimmen anderer Parteien. Anschließend begann im Parlament eine Debatte über die Vorschläge, ein Gesamtvotum ist für Samstag in den frühen Morgenstunden vorgesehen. Finanzminister Euklid Tsakalotos hatte die Abgeordneten im Vorfeld der Debatte zur Zustimmung aufgefordert, um die "Verhandlungsposition des Landes zu stärken".

    20.45 Uhr: Tausende Griechen demonstrieren in Athen gegen Sparpläne

    Aus Protest gegen die Sparprogramme sind in der griechischen Hauptstadt Athen mehrere Tausend Demonstranten auf die Straßen gegangen. An den Protesten beteiligten sich am Freitag Staatsbedienstete und Mitglieder der kommunistischen Gewerkschaft PAME sowie Sympathisanten der regierenden Linkspartei Syriza. Die Kundgebungen richteten sich gegen weitere Sparpläne der Links-Rechts-Regierung unter Ministerpräsident Alexis Tsipras. Athen hatte am späten Donnerstagabend eine neue Liste mit Reform- und Sparvorschlägen vorgelegt.

    19.05 Uhr: Nächstes Krisentreffen der Euro-Finanzminister am Samstag

    Die Euro-Finanzminister kommen am Samstag zu einem Krisentreffen in Brüssel zusammen, um über den neuen griechischen Antrag auf Rettungskredite zu beraten. Als Gegenleistung legte Athen ein umfassendes Spar- und Reformpaket vor. Falls die Ressortchefs die Spar-Vorschläge als unzureichend einstufen, kann Athen kein neues Programm bekommen - es droht der Austritt aus der Eurozone.

    18.51 Uhr: Griechischer Finanzminister ist zuversichtlich

    Griechenlands Finanzminister Euklid Tsakalotos hat sich zuversichtlich gezeigt, dass viele der Forderungen Athens zur Schuldenreduzierung bei den Gläubigern auf Zustimmung stoßen. "Viele der griechischen Forderungen werden akzeptiert werden", sagte Tsakalotos am Freitag vor dem Parlamentsausschuss in Athen, der die Pläne prüft.

    17.46 Uhr: Varoufakis wird nicht an Abstimmung in Athen teilnehmen

    Der frühere griechische Finanzminister Gianis Varoufakis wird nicht an der Abstimmung am späten Freitagabend im Athener Parlament teilnehmen. Als Grund nannte er im Kurznachrichtendienst Twitter familiäre Verpflichtungen. Würde er an der Sitzung teilnehmen, würde er mit "Ja" stimmen, hieß es. Das griechische Parlament soll darüber votieren, ob es der Regierung unter Alexis Tsipras die Vollmacht gibt, ein Abkommen mit den Gläubigern in Brüssel zu unterzeichnen. Es wird mit einer großen Mehrheit dafür gerechnet.

    17.36 Uhr: Griechisches Parlament stimmt über Syriza-Reformliste ab

    Wenige Tage nach der deutlichen Ablehnung der Reformvorschläge der Geldgeber beim Volksentscheid in Griechenland hat die Regierung in Athen termingerecht ein nahezu identisches Programm nach Brüssel übermittelt. Für den späten Freitagabend ist darüber eine Debatte im griechischen Parlament vorgesehen. Paris und Rom begrüßten den griechischen Vorschlag, auch an den Finanzplätzen herrschte Optimismus. Berlin reagierte zurückhaltend auf die Liste aus Athen.

    16.56 Uhr: Hoffnung auf Griechenland-Einigung treibt Euro über 1,12 Dollar

    Der Euro hat am Freitag kräftig von der Hoffnung auf eine Einigung zwischen Griechenland und seinen Geldgebern profitiert. Zeitweise stieg die Gemeinschaftswährung über 1,12 US-Dollar und stand am Nachmittag mit 1,1180 Dollar immer noch mehr als einen Cent höher als am Morgen. Am Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,1185 US-Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8941 Euro.

    16.20 Uhr: Koalition uneins über Reformvorschläge

    In der großen Koalition zeichnet sich Uneinigkeit über die neuen Reform- und Sparvorschläge der griechischen Regierung ab. Während die SPD sich am Freitag vorsichtig zuversichtlich zeigte, kamen aus der Union vor allem kritische Stimmen. Sollten die Euro-Staaten und Griechenland sich auf ein drittes Hilfspaket einigen, könnte der Bundestag womöglich schon in der kommenden Woche die beiden dafür nötigen Abstimmungen absolvieren.

    15.07 Uhr: Mögliches Ende des Griechenland-Dramas sorgt an Börse für Jubelstimmung

    Der zweite Tag mit kräftigen Kursgewinnen an Chinas Börsen und die Hoffnung auf ein gutes Ende des griechischen Schulden-Dramas haben den deutschen Aktienmarkt am Freitag beflügelt. Der Dax sprang gleich zum Handelsstart kräftig ins Plus und behauptete bis zum Nachmittag einen Kursgewinn von 2,44 Prozent auf 11.264,50 Punkte. Damit steuert der deutsche Leitindex auf eine klar positive Wochenbilanz zu.

    Griechenland habe kurz vor Toresschluss ein positives Signal ausgesendet, begründete Portfoliomanager Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel die Jubelstimmung. Das Plus an den chinesischen Festlandbörsen wirke ebenfalls positiv und beruhige Anleger weltweit.

    14.26 Uhr: Griechische Zugeständnisse überraschen Institut der deutschen WirtschaftWirtschaft

    Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat die Zugeständnisse Griechenlands an seine Gläubiger als Grundlage für einen Kompromiss im Streit um neue Finanzhilfen gewertet. Das unter französischer Mithilfe entworfene Athener Reformprogramm sei "weitreichender als jene Reformagenda, die die Griechen beim Referendum am Sonntag abgelehnt" hätten, schreibt das unternehmernahe Kölner Institut am Freitag.

    12.46 Uhr: Berlin fordert sofortige Reformschritte im griechischen Parlament

    Die Bundesregierung drängt das griechische Parlament zu Reformschritten schon an diesem Freitagabend. "Gut wären erste Schritte in Richtung Gesetzgebung", sagte der Sprecher des Finanzministeriums, Martin Jäger, in Berlin. Das griechische Parlament tritt am Freitagabend zusammen. Eine inhaltliche Bewertung der von Athen fristgerecht am Donnerstagabend vorgelegten Reformvorschläge zur Aufnahme von Verhandlungen über ein drittes Hilfsprogramm gab die Bundesregierung nicht ab. Jäger sagte jedoch, es wäre sicher nicht ausreichend, die griechischen Vorschläge von Ende Juni nur neu zu verpacken.

    10.59 Uhr: Hollande lobt Athens Vorschläge als "ernsthaft" und "glaubwürdig"

    Frankreichs Staatschef François Hollande hat die griechischen Vorschläge für eine Beilegung des Schuldenstreits als "ernsthaft" und "glaubwürdig" gelobt. "Die Griechen haben soeben ihre Entschlossenheit gezeigt, in der Eurozone zu bleiben", sagte der Sozialist am Freitag in Paris. Es sei aber noch nichts beschlossen. "Die kommenden Stunden werden wichtig sein", betonte Hollande, der sich in den vergangenen Wochen besonders intensiv für einen Kompromiss zwischen Athen und den Gläubigern eingesetzt hatte.

    9.52 Uhr: SPD-Fraktionsvize: Neue Sparliste aus Athen "wichtiger Fortschritt"

    Der SPD-Europapolitiker Axel Schäfer hat die neue Liste mit Reformvorschlägen aus Athen positiv beurteilt. Das Papier sei "ein wichtiger Fortschritt, weil sich sowohl die Regierung als auch die wichtigsten Oppositionsparteien darauf verständigt haben", sagte Schäfer. Auf die Frage, ob die Liste den Gläubigern reichen werde, sagte er: "Ich hoffe doch." Griechenland müsse unter den europäischen Rettungsschirm kommen. "Das heißt, es braucht neue finanzielle Maßnahmen, die dann über einen sehr, sehr langen Zeitraum zurückzuzahlen sind."

    4.30 Uhr: Geldgeber müssen Reformliste aus Athen prüfen

    Nach dem Eingang der neuen Reformliste aus Athen müssen jetzt die EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationalen Währungsfonds (IWF) die Vorschläge prüfen. Die Brüsseler EU-Kommission hatte eine knappe Stunde nach der Sprecher von Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem den Eingang des Dokuments aus Athen bestätigt. Der Kabinettschef von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker, Martin Selmayr, erklärte kurz nach 23 Uhr per Twitter: "Nun erhalten. Unterschrieben. Drei Institutionen werden nun prüfen." Zuvor hatte er dort betont, es werde ein Schreiben mit Unterschrift benötigt.

    2.11 Uhr: Griechenland legt Liste mit konkreten Sparvorschlägen vor

    Die Athener Regierung hat am Donnerstagabend ihre Spar- und Reformvorschläge bei ihren Gläubigern eingereicht. Die Vertreter der Geldgeber, EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF), erwarten konkrete Zusagen als Voraussetzung für weitere Finanzhilfen.  Die griechische Regierung will nun unter anderem die ermäßigten Mehrwertsteuersätze für Inseln abschaffen. Auch beim Thema Renten schraubte Athen frühere Forderungen herunter. So will die Regierung unter dem linken Ministerpräsidenten Alexis Tsipras das gesetzliche Rentenalter grundsätzlich früher als ursprünglich angeboten auf 67 Jahre anheben. Auch die Militärausgaben sollen sinken, allerdings nicht so stark wie zuletzt von den Gläubigern verlangt. In vielen Punkten entspricht das Athener Schreiben genau dem letzten Kompromissangebot der Gläubiger von Ende Juni.

    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras.
    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras. Foto: Patrick Seeger (dpa)

    22:14 Uhr: Griechenland hat offenbar Sparprogramm abgeschickt

    Die griechische Regierung hat ihr Sparprogramm nach einem Bericht des staatlichen griechischen Fernsehens (ERT1) auf den Weg gebracht. Die Vorschläge seien gegen 21.30 Uhr MESZ per E-mail an den Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem abgeschickt worden, berichtete der Sender unter Berufung auf die Regierung in Athen am Donnerstagabend weiter. Eine Bestätigung aus Brüssel gab es zunächst nicht. Auch Einzelheiten wurden vorerst nicht bekannt.

    19:21 Uhr: In Athen demonstrieren Tausende für den Verbleib im Euro

    Tausende Griechen wollen den Euro als Währung beibehalten. Auf einer Kundgebung, die unter dem Motto "Wir bleiben in Europa" stattfindet, fordern sie die Regierung Tsipras auf, sich mit den europäischen Partnern und Gläubigern zu einigen.

    16:44 Uhr: Schäuble und Merkel schließen Schuldenschnitt für Griechenland aus

    Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt einen Schuldenschnitt für Griechenland ab. Das bekräftigte sie in Sarajevo: "Ein klassischer Haircut kommt für mich nicht infrage.“ Was den Antrag der griechischen Regierung auf Hilfen des Euro-Rettungsfonds ESM angehe, so sei sie derzeit nicht in der Lage, zu beurteilen, ob er ausreichend sei. Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble äußerte sich auf der Bundesbank-Pressekonferenz zu diesem Thema: "Die europäischen Verträge schließen einen Schuldenschnitt aus." Er forderte die griechische Regierung dazu auf, wenigstens eine einzige Reform umzusetzen. Er habe dem neuen griechischen Finanzminister Euklid Tsakalotos geraten: "Setzt doch einfach mal die in oder andere Maßnahme um.“

    13:41 Uhr: Luxemburgs Finanzminister mahnt Athen: "Die Zeit läuft uns weg"

    Griechenland muss nach Ansicht des luxemburgischen Finanzministers Pierre Gramegna dringend seine Reformvorschläge vorlegen. Sie seien sehr enttäuscht gewesen, dass die Vorschläge noch immer nicht auf dem Tisch lägen, sagte Gramegna am Donnerstag im ZDF-"Morgenmagazin". Die Zeit laufe ihnen weg, auch für die Bevölkerung und die Wirtschaft. "Die Lage wird jeden Tag schlimmer."

    11.29 Uhr: Tsipras sucht Mehrheit im Parlament für mögliches Sparprogramm

    Der griechische Ministerpräsident Alexis Tsipras sucht nach Wegen, eine mögliche Einigung mit den Geldgebern über ein Hilfspaket durch das Parlament zu bringen, ohne einen Bruch des Regierungslagers zu riskieren. Tsipras will die Abgeordneten seines Linksbündnisses Syriza ohne Fraktionszwang nach ihrem Gewissen abstimmen lassen.  Vertreter des linken

    9.40: Lagarde erhöht Druck auf griechische Regierung

    In der Griechenland-Krise erhöht der Internationale Währungsfonds (IWF) den Druck auf die Regierung in Athen. Griechenland befinde sich nun in einer gegensätzlichen Position zum Weltwährungsfonds, sagte IWF-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch in Washington. Die griechischen Bürger hätten die letzten Vorschläge der Institutionen und der Europäer bei dem Referendum abgelehnt. Das Land stecke in einer "akuten Krise", sagte Lagarde in ihrer Rede vor dem Institut Brookings. Sie signalisierte zugleich Gesprächsbereitschaft: "Der IWF bleibt der Suche nach einer Lösung, um in Griechenland Stabilität und ein tragfähiges Schuldenniveau wiederherzustellen, voll verpflichtet."

    4.03 Uhr: DIW: "Grexit" wäre schlechteste Option für alle"

    Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat vor einem Scheitern der Verhandlungen im Schuldenstreit mit Griechenland und einem Euro-Ausstieg Athens gewarnt. "Der "Grexit" ist die absolut schlechteste Option für alle", sagte DIW-Präsident Marcel Fratzscher der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. "Der würde Griechenland in eine fünf bis zehn Jahre dauernde Depression stürzen. Und die deutschen Steuerzahler würden deutlich mehr Geld abschreiben müssen."

    22.15 Uhr: IWF-Chefin Lagarde spricht sich für Umschuldung aus

    Griechenland muss seine Schulden nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) umstrukturieren. Eine Umschuldung müsse Teil eines Plans zur Rettung der griechischen Finanzen sein, bekräftigte IWF-Chefin Christine Lagarde am Mittwoch in Washington. Zu diesem Schritt habe der Fonds - zusammen mit der Forderung nach Reformen - stets geraten, und an dieser Ansicht habe sich auch nichts geändert.

    21.49 Uhr: Griechische Banken bleiben bis Montag geschlossen

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    Die Banken in Griechenland bleiben bis kommenden Montag geschlossen. Dies verlautete am Mittwochabend aus dem Finanzministerium in Athen. Die griechischen Banken sind infolge des Scheiterns der Gespräche mit den internationalen Gläubigern bereits seit Tagen geschlossen; die Griechen können täglich nur noch geringe Beträge von ihren Konten abheben.

    20.00 Uhr: Lammert rügt "hochmütigen Unterton" der griechischen Regierung

    Vor einer möglichen Abstimmung des Bundestags über neue Griechenland-Hilfen hat Parlamentspräsident Norbert Lammert (CDU) das Auftreten der Athener Regierung nach dem jüngsten Referendum kritisiert. Es falle ihm "nicht ganz leicht, den hochmütigen Unterton" der Verantwortlichen zu ignorieren, sagte Lammert der Deutschen Welle am Mittwoch in Berlin. Die griechische Regierung halte ihren Kurs durch das mehrheitliche Nein zu den Sparauflagen der Gläubiger für besonders legitimiert und trete entsprechend selbstbewusst gegenüber den europäischen Institutionen auf. Doch auch die Parlamente der 18 anderen Euro-Staaten seien demokratisch gewählt und mit Mitspracherechten ausgestattet. "Und die Erwartungen der dortigen Bevölkerung an den Umgang mit den Regeln der europäischen Haushaltspolitik und des Euro-Regimes sind erkennbar völlig andere als die in Griechenland", sagte Lammert.

    19.00 Uhr: Frist für Reformvorschläge Griechenlands läuft am Donnerstag ab

    Griechenland muss den Euro-Finanzministern bis spätestens Donnerstag um Mitternacht eine detaillierte Liste mit Reform- und Sparvorschlägen übermitteln. Nur wenn diese zustimmungsfähig sind, will der EU-Sondergipfel am Sonntag den Weg für ein weiteres Hilfspaket ebnen. Die griechische Regierung hatte am Mittwoch ein dreijähriges Rettungsprogramm beim "Europäischen Stabilitätsmechanismus" (ESM) beantragt, um die Pleite des Staates abzuwenden.

    18.54 Uhr: EZB hält Notfallhilfe für Athen unverändert aufrecht

    Die Europäische Zentralbank hält die Notfallhilfe für griechische Banken weiterhin unverändert aufrecht. Dies verlautete am Mittwochabend aus Bankenkreisen nach einer Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt am Main. Damit bleibt das Programm nun weiter bei 89 Milliarden Euro gedeckelt. Dieser Finanzrahmen soll allerdings fast ausgeschöpft sein.

    18.10 Uhr: EZB hält Notkredite für Griechenland auf aktuellem Stand

    Die Europäische Zentralbank (EZB) hält die Notkredite für griechische Banken (Ela) offenbar auf dem aktuellen Stand von knapp 90 Milliarden Euro. Das erfuhr die Nachrichtenagentur Bloomberg aus Notenbank-Kreisen. Laut dem Bericht will die Notenbank erst am kommenden Montag das Kreditvolumen wieder überprüfen. Seit Monaten sind die Banken des hoch verschuldeten Landes vor allem auf Ela-Notkredite ("Emergency Liquidity Assistance"/Ela) angewiesen. Diese sind eigentlich als vorübergehende Unterstützung im Grunde gesunder Banken gedacht.

    17.55 Uhr: EU-Institutionen prüfen Hilfsantrag aus Griechenland

    Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem hat die EU-Kommission und die Europäische Zentralbank (EZB) damit beauftragt, den griechischen Antrag auf neue Rettungsgelder zu überprüfen. Die Institutionen werden nun die finanzielle Lage des akut pleitebedrohten Landes untersuchen. Die griechische Regierung hatte das Gesuch für eine Drei-Jahres-Plan am Mittwoch gestellt.

    17.30 Uhr: Athen hofft auf Steuern für Schwarzgeld-Milliarden in der Schweiz

    Die griechische Regierung hofft auf Steuernachzahlungen für griechische Schwarzgeld-Milliarden in der Schweiz. Um Abgaben auf dort gebunkerte Vermögen kassieren zu können, habe Athen eine Steueramnestie angeboten, sagte Griechenlands Minister für Korruptionsbekämpfung, Panagiotis Nikoloudis, der Schweizer Zeitung "Le Temps" in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview. Schätzungen gehen von griechischen Vermögenswerten in der Schweiz zwischen zwei Milliarden und 200 Milliarden Euro aus. Spätestens mit Inkrafttreten des mit der EU vereinbarten automatischen Informationsaustausches im Jahr 2018 dürften auch in der Schweiz verborgene Konten von Griechen auffliegen. 

    17.15 Uhr: Eurokurs trotzt der Griechenlandkrise

    Der Eurokurs ist am Mittwoch trotz der Unsicherheit um Griechenland gestiegen. Am Nachmittag lag die Gemeinschaftswährung bei 1,1046 US-Dollar, nachdem sie im frühen Handel 1,1010 Dollar gekostet hatte. Die EZB hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,1024 Dollar festgelegt. Der Dollar kostete damit 0,9071 Euro. Die Auswirkungen auf den Eurokurs halten sich also weiterhin in Grenzen. Zudem sind auch keine Ansteckungseffekte auf die Anleihen der Krisenländer der Eurozone zu beobachten und werden von den meisten Ökonomen auch nicht erwartet, da Griechenland als Sonderfall gilt.

    15.16 Uhr: Noch keine Medikamenten-Engpässe in Griechenland

    Wegen der Schuldenkrise in Griechenland gibt es nach Angaben des Verbandes der Pharmagroßhändler des Landes bisher keine nennenswerten Engpässe in der Versorgung mit Medikamenten. Noch sei die Lage normal, erklärte einer der größten griechischen Pharmagroßhändler am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Dies könne sich aber schnell ändern, hieß es. Zu Engpässen könnte es demnach kommen, wenn der zuständige Kontrollausschuss des Finanzministeriums kein grünes Licht für Medikamentenimporte gebe. In Griechenland gelten seit nun fast zehn Tagen Kapitalverkehrskontrollen.

    14.50 Uhr: Last-Minute-Buchungen nach Griechenland eingebrochen

    Die Zahl der Last-Minute-Buchungen von Reisen nach Griechenland ist dramatisch eingebrochen. Sie sei seit der Ankündigung des inzwischen abgehaltenen Referendums vor anderthalb Wochen um 30 Prozent zurückgegangen, sagte der Chef des griechischen Tourismusverbands, Alexander Lamnidis, am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP. Für gewöhnlich handelt es sich bei etwa jeder fünften Urlaubsreise nach Griechenland um eine Last-Minute-Reise.

    14.15 Uhr: Griechenland kündigt detaillierte Reformliste bis Donnerstag an

    Griechenlands Regierung hat zugesichert, der Eurogruppe bis spätestens Donnerstag detaillierte Reformvorschläge zur Lösung der Schuldenkrise vorzulegen. In dem lediglich eine Seite umfassenden Schreiben, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, wird die Umsetzung erster Reformversprechen für den Beginn kommender Woche angekündigt.

    13.39 Uhr: Tsipras strebt Drei-Jahres-Programm der Geldgeber an

    Der griechische Premier Alexis Tsipras strebt ein Drei-Jahres-Hilfsprogramm der Geldgeber für sein pleitebedrohtes Land an. Das verlautete am Mittwoch in Brüssel. Ein Betrag wurde nicht bekannt. Griechenland hatte zuvor den Hilfsantrag beim Eurorettungsschirm ESM gestellt. Der Internationale Währungsfonds IWF hatte in der vergangenen Woche geschätzt, dass Athen bis 2018 zusätzlich mehr als 50 Milliarden Euro benötige.

    12.07 Uhr: Eurorettungsschirm ESM bestätigt: Hilfsantrag eingetroffen

    Der Eurorettungsschirm ESM hat den neuen Hilfsantrag aus Griechenland für neue Rettungshilfen erhalten. "Der ESM hat das griechische Gesuch empfangen", sagte ein Sprecher des ESM am Mittwoch in Luxemburg.

    11.44 Uhr: Athen leiht sich kurzfristig rund 1,6 Milliarden Euro

    Das schuldengeplagte Griechenland hat sich kurzfristig frisches Geld am Kapitalmarkt besorgt. Wie der griechische Rundfunk unter Berufung auf die Schuldenagentur PDMA am Mittwoch berichtete, konnten insgesamt 1,625 Milliarden Euro für 26 Wochen in Form kurzlaufender Staatspapiere aufgenommen werden.

    10.34 Uhr: Griechenland hat neuen Hilfsantrag gestellt

    Das pleitebedrohte Griechenland hat einen neuen Antrag für Rettungsmilliarden beim Eurorettungsschirm ESM gestellt. "Wir haben heute eine Mitteilung an den ESM vorgelegt", sagte der griechische Premier Alexis Tsipras am Mittwoch vor dem Europaparlament in Straßburg. Ziel eines neuen Hilfsprogramms müsse sein, die Belastungen für die Bevölkerung gerechter zu verteilen. "Arbeitnehmer und Rentner können keine zusätzlichen Lasten akzeptieren", sagte

    9.54 Uhr: Griechen können nur noch gegen Barzahlung fliegen

    Die Griechen können Flugtickets nur noch gegen Barzahlung oder Zahlung mit einer nicht in Griechenland ausgegebenen Kreditkarte erhalten. Mehr als 35 Fluggesellschaften haben die griechischen Reiseagenturen benachrichtigt, dass sie deren Buchungen nicht mehr akzeptieren. Die Kunden müssen stattdessen direkt am Flughafenschalter zahlen. Dies bestätigte die griechische Reiseagentur Thisseas der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch. "Es ist leider wahr. Für uns ist es schlimm. Die Reisenden müssen in Bar oder mit nicht in Griechenland ausgegebene Kreditkarten zahlen", sagte eine Sprecherin.

    09.20 Uhr: Transport und Verkehr in Griechenland brechen zusammen

    Die Kapitalverkehrskontrollen führen in Griechenland zunehmend zum Zusammenbruch des Transportwesens. Die Transportunternehmen können ihre Lastwagen nicht betanken, weil die Besitzer täglich nur 60 Euro aus ihren Konten abheben können. Hunderte griechische Lastwagenfahrer im In- und Ausland haben keine Möglichkeit die Treibstoffe zu bezahlen. "Ein Lastwagenfahrer braucht 4000 Euro um aus Deutschland nach Griechenland zu kommen", sagte Petros Skoulikidis, Präsident der Transportunternehmen Griechenlands (PSXEM) im griechischen Fernsehen. Die griechischen Kreditkarten werden im Ausland nicht mehr akzeptiert. Auch im Inland gebe es große Probleme. Lieferungen auf die Inseln sind nur gegen Barzahlung möglich. Auf den Inseln könne es bald zu Versorgungsengpässen kommen, sagten übereinstimmend Bürgermeister im griechischen

    9.15 Uhr: Ramsauer: Grexit für Griechenland ökonomisch bester Weg

    Der stellvertretende CSU-Chef Peter Ramsauer sieht für Griechenland aktuell keinen Platz mehr in der Eurozone. Aus ökonomischer Sicht gebe es nur einen Weg: Griechenland müsse sich mit einer eigenen Währung wieder wettbewerbsfähig machen, sagte

    08.38 Uhr: Griechische Presse sieht Land vor der Entscheidung

    Die griechische Presse sieht das Ende des Schulden-Dramas spätestens bis Sonntag. Die Regierung müsse sich entscheiden. Einen Blick in die griechischen Tageszeitungen, finden Sie hier.

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