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Lesetipp
13.06.2024

Wahlverhalten junger Menschen: "Eine Generation Greta gab es nie"

Foto: Bernd Weißbrod, dpa/piomars

Das Erstaunen über den AfD-Erfolg bei den Jungwählern ist groß. Ein Jugendforscher über falsche Erwartungen und welche Themen Jugendliche wirklich umtreiben.

Herr Schnetzer, bei der Europawahl gab es einen Rechtsruck in Deutschland. Die Überraschung darüber hielt sich weitestgehend in Grenzen, das Ergebnis deckt sich mit den Umfragen im Vorfeld der Wahl. Größer war da schon das Erstaunen über das gute Abschneiden der AfD bei jungen Wählerinnen und Wähler. Dabei war der Stimmenanteil bei den 16- bis 24-Jährigen nicht signifikant größer als im bevölkerungsweiten Schnitt. Woher also diese Aufregung?

Simon Schnetzer: Bei ganz vielen steckt da ein falsches Bild in den Köpfen. Sie glauben, die Jugend wählt links und grün, fürchtet den Klimawandel, protestiert mit Fridays for Future. Aber so ist es eben nicht. Zunächst einmal ist die Jugend kein monolithischer Block. So etwas wie eine "Generation Greta" gibt es nicht und gab es nie. Damit hat man es sich zu leicht gemacht. Unter jungen Menschen sind unterschiedliche politische Strömungen ebenso vertreten wie in älteren Generationen. Und das zeigt sich auch in den Wahlergebnissen. Was wir über die Jahre in unseren Trendstudien festgestellt haben: Die Jugend wählt sehr viel thematischer als ältere Generationen.

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Was heißt das?

Schnetzer: Sie sind meist nicht so sehr an eine Partei gebunden, wie das bei älteren Wählerinnen und Wählern der Fall ist. Die Jugend ist meist noch nicht festgelegt und votiert entsprechend den Themen, die sie in diesem Moment umtreiben. Vor fünf Jahren mag das der Klimawandel gewesen sein, davon haben die Grünen damals profitiert. Aber die Welt ist heute eine andere. Die Sorgen und Ängste der jungen Generation haben sich geändert. 

Was waren denn dann die wahlentscheidenden Themen?

Schnetzer: Wir haben Anfang des Jahres über 2000 junge Menschen dazu befragt. Die wichtigsten Sorgen waren: Inflation, teurer und knapper Wohnraum, Krieg. Der Klimawandel kam erst an vierter Stelle. Auch die Angst vor Zuwanderung spielt eine große Rolle. Sie ist zwar nicht unter den wichtigsten fünf Themen. Die Zahl derer, die diese Sorge umtreibt, hat sich in den vergangenen zwei Jahren aber von 22 auf 41 Prozent fast verdoppelt. 

Die Verteilungsängste werden größer ...

Schnetzer: Genau. Das Thema Geld und Verzicht nimmt einen immer größeren Platz ein. Viele sorgen sich, dass der Wohlstand schrumpft, dass ihre Zukunft nicht abgesichert ist und ihre Belange zu wenig Gehör finden. Das hängt auch mit den multiplen Krisen der vergangenen Jahre zusammen. Corona, Klimawandel, Krieg, Inflation – der Ausnahmezustand wird immer mehr zum Dauerzustand. Das führt gerade bei Jugendlichen zu einem Gefühl der Ohnmacht. Vor allem in der Coronakrise entstand der Eindruck, dass die Bedürfnisse der jungen Menschen egal waren. Wirklich einbezogen wurden sie selten. Das schlägt sich auch im Wahlverhalten nieder, die Regierenden wurden abgestraft.

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Zumindest in Teilen ist an der Vorstellung der linken Jugend aber etwas dran. Insgesamt wählten die Jungen progressiver als ältere Kohorten. Die Union ist zwar vor der AfD stärkste Kraft, liegt mit 17 Prozent aber weit unter ihrem Gesamtergebnis. Nur profitierten davon nicht Grüne und SPD, sondern in erster Linie kleine Parteien. Auffallend viele Stimmen gingen beispielsweise an die proeuropäische Volt oder an die Tierschutzpartei.

Schnetzer: Genau. Das ist nicht unüblich bei jungen Wählerinnen und Wähler. Es ist wichtig festzuhalten: Die Jugend hat nicht rechter gewählt als andere Altersgruppen, sie sind sicherlich nicht schuld am Rechtsruck bei der Europawahl. Aber das progressive Lager ist zersplittert. Das hängt auch damit zusammen, dass junge Menschen thematischer wählen und sich eben nicht so sehr einem Lager verbunden fühlen. Das begünstigt kleine Parteien.

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Warum?

Schnetzer: Weil sie sich spitzer auf ein Thema fokussieren. Wenn jungen Menschen der Tierschutz wichtig ist, dann wählen sie eben die Tierschutzpartei. Das Problem der großen Parteien ist, dass sie versuchen, es sehr vielen recht zu machen. Einen so konkreten Themenfokus wird man bei der Union, SPD oder FDP nicht finden. Der Effekt wird natürlich verstärkt durch die Europawahl, wo es keine Fünf-prozenthürde gibt. Die Stimme ist bei einer kleineren Partei eben nicht verloren.

Was könnten etablierte Parteien denn Ihrer Meinung nach tun, um junge Wählerinnen und Wähler anzusprechen?

Schnetzer: Die Parteien müssen sich mehr Mühe geben, junge Menschen zu verstehen. Wer die Bedürfnisse und Sorgen der Jugendlichen nicht kennt, der wird ihre Stimme nicht bekommen. Dass die Parteien da Nachholbedarf haben, zeigt sich ja an der Verwunderung über den Wahlerfolg der AfD in dieser Zielgruppe. Gleichzeitig müssen die Politikerinnen und Politiker eben auch dorthin, wo junge Menschen ihre Zeit verbringen – also auf TikTok und auf Instagram.

Stichwort TikTok. Gerade von den Wahlverlierern hört man jetzt, TikTok sei schuld am starken Abschneiden der AfD bei jungen Wählerinnen und Wählern. Machen es sich die Parteien damit nicht zu leicht?

Schnetzer: TikTok ist nicht schuld am Wahlverhalten. Das wäre in der Tat zu kurz gedacht. Das Grundproblem sind die Sorgen der jungen Menschen, das Gefühl von Ohnmacht angesichts der Dauerkrise. Gleichwohl ist TikTok aber ein Verstärker. Die Plattform ist eine wichtige Informationsquelle. Und ein Instrument für Politikerinnen und Politiker, um junge Menschen zu erreichen und in ihrer Wahlentscheidung zu beeinflussen. Das weiß die AfD geschickt für sich zu nutzen.

Was ließe sich denn tun, um den jungen Wählerinnen und Wählern dieses Gefühl der Ohnmacht zu nehmen? Mehr Verantwortung?

Schnetzer: Genau! Die meisten wollen sich engagieren. Beispiel: Ukraine-Krieg. Wir haben Jugendliche befragt, die mit einer Spendenaktion Kinder in ihrer ukrainischen Partnerschule unterstützt haben. Und es hat sich gezeigt, dass diese Jugendlichen den Krieg psychisch besser verarbeiten konnten – eben weil sie das Gefühl bekommen haben: Wir können helfen, wir können etwas tun, wir sind nicht ohnmächtig. Da müssen wir noch viel mehr tun.

Haben Sie da konkrete Vorschläge?

Schnetzer: Ich glaube, wir müssen zusehen, dass junge Menschen früh herangeführt werden an die Demokratie. Am besten noch in der Schule. Deshalb bin ich für eine Absenkung des Wahlalters auf 14. In dieser Zeit erreicht man die jungen Menschen noch mit politischer Bildung im Sozialkunde- oder Politikunterricht. So würde man den Jugendlichen schon früh die Bedeutung ihrer Stimme und der Demokratie vermitteln. Das ist es doch, worauf es langfristig ankommt. 

Zur Person: Simon Schnetzer ist Jugendforscher und Autor der Trendstudie "Jugend in Deutschland", die er zusammen mit Kilian Hampel von der Universität Konstanz und Klaus Hurrelmann, Professor an der Hertie School in Berlin, herausgibt. In regelmäßigen Abständen befragen die Forscher 2000 junge Menschen zur Lage ihrer Generation. 

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15.06.2024

„Eine Generation Greta gab es nie"
Also dafür wäre man vor 2 Jahren zum Querdenker, Leugnet und Quasi-Nazi abqualifiziert wurden.

15.06.2024

Herr Thomas T.,
mal wieder eine Geschichtsmärchenstunde von Ihnen.
Greta wurde von Anfang an von konservativen Politikern.
Medien, sogar von Herrn Nuhr kritisiert.
Waren das alle Querdenker,, Klimaleugner oder Nazis ,
oder fühlen Sie sich persönlich angesprochen?

15.06.2024

Die Greta war nie eine "Lichtgestalt für Doofe" der jetzigen jungen Generation, mehr eine Altlast der Generation der letzten 35 Jahre, denn da ist vieles falsch gelaufen.

13.06.2024

Die heutige Jugend denkt viel darüber nach welche Zukunft sie haben kann/wird. Da passt eben die FDP die viel für Besserverdiener tut und die Grünen die nur ans Klima denken nicht rein. Denn sie erleben es nicht nur zu Hause, sondern auch bei Freunden/Bekannten dass alles teurer wird, sich viele junge Erwachsene kaum noch eine eigene Wohnung leisten können, sofern sie überhaupt eine finden. Die Inflation alles teurer macht und die Straßen unsicherer sind als je zuvor. Ebenso wollen die Jugendlichen von heute gar nicht gendern, wenn man die fragt. Somit regiert die Ampel an allen vorbei, denn die wollen aktuell nur Klima und Migration und dies interessiert eben nicht nur die Jugend nicht.

13.06.2024

Dann aber bitte auch mit 14 das Erwachsenenstrafrecht anwenden, wenn die mit 14 schon wählen dürfen!

15.06.2024

Strafrecht hat mit Wahlrecht nichts zu tun. Sollte es irgendswann mal eine Änderung im GG diesbgl. Natur geben (bestimmt nicht auf 14 Jahre) muß Art 38 (2) in seiner Gesamtheit geändert werden. Auf kommunaler Ebene/Landtagsebene darf ma ja z.T. schon mit 16 wählen - für den Bundestag sehe ich in nächster Zeit keine Chancen.

13.06.2024

Unsere Jugend macht doch Hoffnung. Eine so hohe Zustimmung für rechte und konservative Parteien gab es gefühlt noch nie in der Geschichte der BRD. Das zeigt, dass die linke Propaganda, vom nahenden Klima-Weltuntergang, nur bei wenigen verfängt. Es sind die klassischen Wirtschaftsthemen, die junge Menschen umtreiben. Die aktuelle Inflation ist die direkte Folge einer verfehlten Energie- und Wirtschaftspolitik. Immer höhere Schulden und Energiepreise, bei immer geringerer Wirtschaftsleistung, ist ein Giftcocktail, der alle Themen überlagert. Vom Sozialstaat bis zur inneren und äußeren Sicherheit, alles hängt von der Wirtschaft ab. Wer gute Sozialstandards halten will, muss sich um ein positives Wirtschaftsklima kümmern. Alles andere führt zum gesellschaftlichen Abgrund.

13.06.2024

Deutschlands Wirtschaftsleistung lag 2023 zwischen der Chinas und der Japans; weltweit die #3. So schlecht ist sie nicht, wie Sie immer versuchen, diese darzustellen.

15.06.2024

@Wolfgang B.

Zum einen wird die deutsche Wirtschaftsleistung gnadenlos schön gerechnet, unter anderem durch Milliarden Subventionen. Zum anderen geht es nicht nur um die absoluten Zahlen, sondern um Tendenzen. Da stehen wir leider gar nicht gut da.

PS: Betrachtet man das pro Kopf BIP schleifen wir gerade noch so in den Top 20. Den wirtschaftsindikatoren zu folge, kann man damit rechnen, dass wird da schon nächstes Jahr nicht mehr vertreten sind.

16.06.2024

BIP/Kopf? Da ist so glaube ich Luxemburg vorne. :) Selbst wenn wir dies als Maßstab nehmen würden liegt Deutschland noch weit(er) vor Japan und Indien. Selbst wenn wir 0,5% verlieren würden, wären wir ungefähr gleichauf mit Japan. Für 2025 sagt die OECD ein reales Wachstum von 1,0% voraus.
Wäre mal interessant was Sie präzise unter "schöngerechnet" verstehen. Die Statistik baut auf Zahlen - und da sind gewisse Posten entweder enthalten oder nicht enthalten.