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  3. Rettingen: Emotionaler Ministerinnenbesuch im Hochwassergebiet: Kaniber in Rettingen

Rettingen
10.06.2024

Emotionaler Ministerinnenbesuch im Hochwassergebiet: Kaniber in Rettingen

Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (Mitte) hörte sich auf der Bauernhansenschwaige die Sorgen und Nöte der betroffenen Landwirte an.
Foto: Thomas Hilgendorf

Auf der von den Fluten betroffenen Bauernhansenschwaige trifft Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber auf Bauern, die tagelang gegen das Hochwasser kämpften.

Auf den Feldern rund um die Bauernhansenschwaige lässt sich an diesem sonnigen Montag nurmehr erahnen, was das Hochwasser hier angerichtet hat in der Woche der Flut. Die Seen sind auf den ersten Blick nicht mehr großflächig, doch der zweite Blick ist der entscheidende. Die Pflanzen stehen tief im Wasser. Seniorchef Albert Frey sagt: "Von 180 Hektar sind wohl 100 betroffen." Genau könne er den Schaden aber noch gar nicht beziffern. "Das zeigt sich erst in den nächsten Wochen", sagt Frey. An diesem sommerlichen Nachmittag kommt hoher politischer Besuch aus München auf den Schwaighof bei Rettingen. Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber will vor Ort mit den vom Hochwasser betroffenen Bauern sowie Behördenvertretern sprechen. Es sollte ein emotional aufgeladener Besuch werden.

Albert Frey hat bis vor Kurzem noch in Zusum bei der Tochter geholfen. Der kleine Donauwörther Stadtteil stand im Wasser, der Keller war voll, das Erdgeschoss ebenfalls. Und zu Hause auf der Bauernhansenschwaige mussten sein Sohn Sebastian und er 160 Tiere auf acht verschiedene Höfe im Landkreis verteilen. Am Montagabend sollen die ersten Tiere nun wieder zurückkommen. Aber die Ackerflächen? Wie gesagt, man könne dazu noch nichts sagen. 

Die Stimmung ist angespannt auf der Schwaige

Die Stimmung hier ist nachvollziehbarerweise angespannt, als die Ministerin mit ihrem Tross aus München eintrifft. Die Nerven liegen blank, viele haben rund um die Uhr gegen die Fluten geschuftet. Ebenfalls vor Ort ist Landrat Stefan Rößle, Landtagsabgeordneter Wolfgang Fackler (CSU), zahlreiche Schwaigbauern aus der Nachbarschaft sowie Behörden- und Verbandsvertreter. Das Ziel: erörtern, schauen, was geklappt hat bei der Hochwasserkatastrophe und was nicht. Es wird rasch deutlich, dass sich die Landwirte hier auf den Schwaighöfen ein ganzes Stück weit im Stich gelassen fühlten, während sie selbst dem Wasser ihre Flächen zur Verfügung gestellt hätten, wie sie betonen. Um andere Orte zu schützen. "Die Stadt Donauwörth ist größer und soll geschützt werden. Das ist nachvollziehbar – aber diesen Schutz darf es nicht zum Nulltarif geben", sagt Albert Frey im Gespräch mit unserer Redaktion am Rande des Ministerinnenbesuchs. Er hoffe auf konkrete, unbürokratische Hilfsmaßnahmen: "Es muss etwas passieren jetzt." In Rettingen müsse zudem ein bestehender Ringdeich ertüchtigt werden – "aber das Wasserwirtschaftsamt müsste eben mitziehen". 

Video: augsburg.tv

Derweil steht Michaela Kaniber sichtlich betreten in der Maschinenhalle der Schwaige. "Ich bin gekommen, um ein Zeichen zu setzen", sagt sie. Solidarisch wolle die Staatsregierung sein mit den Landwirten, das sei sicher. Die Bauern hätten Immenses geleistet in der Flut, auch "als Retter und Helfer". Sie hätten Mann und Maschinen gestellt, seien unermüdlich für die Dorfgemeinschaften im Einsatz gewesen. Indes mag die Ministerin noch keine Entwarnung geben, die Lage sei "nach wie vor kritisch", auch angesichts möglicher kommender Regenfälle. Sie benennt ebenfalls deutlich, dass es Nordschwaben gemeinsam mit Mittelschwaben und dem nördlichen Oberbayern zuletzt "besonders stark getroffen" habe. Es gelte in den kommenden Wochen und Monaten, die Schäden zu analysieren, zu melden und vor allem zu dokumentieren. Hierbei stünden ihnen auch die Landwirtschaftsämter sowie das Landratsamt zur Seite.

Sautter: "Frau Ministerin, da müssen wir reden"

Karl-Philipp Sautter vom benachbarten Hofgut Bäldleschwaige unterbricht die Ministerin an dieser Stelle: "Frau Ministerin, da müssen wir reden." Sautter sagt, dass die Schwaighöfe für den Schutz linksseits der Donau, vor allem für den Donauwörths, herhalten müssten. Er fühle sich entrechtet, auf der "rechten Seite der Donau" sei man "ein Mensch zweiter Klasse". Den Schwaigen müsse zugestanden werden, sich mit ihren Deichen zu schützen und diese zu ertüchtigen.

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Kaniber entgegnet Sautter, dass ihr Ministerium "mit Vollgas" an der Umsetzung der Hochwasser-Soforthilfen für die Landwirtschaft gearbeitet habe. Darin würden Schäden, die ab dem 31. Mai entstanden sind, berücksichtigt. Bei einem Mindestschaden von 5000 Euro kann demnach ein Ausgleich von bis zu 50 Prozent des Gesamtschadens, maximal 50.000 Euro erfolgen. Das gelte, sofern der Schaden nicht versicherbar sei. Bei versicherbaren Schäden sei der Ausgleich auf 25 Prozent begrenzt; bei Schäden über 100.000 Euro mit Existenzgefährdung "lassen wir Sie nicht allein", in diesem Fall sollen Anträge auf Notstandsbeihilfe beim Finanzministerium gestellt werden. Zudem seien Antragstellungen "ab heute" bei den Landwirtschaftsämtern möglich. Weitere Schritte werde das Kabinett bereits am Dienstag festlegen. Kaniber betont wiederholt die Wichtigkeit des Dokumentierens der Schäden.

Kritik an der Katastrophenhilfe

Indessen kritisieren die Schwaigbauern mit Nachdruck, dass einiges schiefgelaufen sei bei der Katastrophenhilfe. Sebastian Frey, der während des Hochwassers Vater wurde, spricht "von einem herben Rückschlag" – er habe keine Sandsäcke zugesprochen bekommen. Ein Landwirt aus dem benachbarten Kreis Dillingen sagt: "Man hatte uns aufgegeben, bevor das Hochwasser begonnen hat." Landrat Stefan Rößle verteidigt die Arbeit des Krisenstabs: "3000 Menschen mussten evakuiert werden. Wir konnten nicht passgenau sagen, wo was kommen wird an Wasser." Man habe zahlreiche Brennpunkte gehabt, doch es sei ihm nicht bekannt, dass es Zurückweisungen bei den Sandsäcken gab. Als der Landtagsabgeordnete Fackler fordert, die Schwaighöfe müssten in ein zu prüfendes Hochwasser-Gesamtkonzept, meldet sich der Auchsesheimer Landwirt Hubert Gerstmeier: "Nein, wir prüfen nichts mehr." Seit 30 Jahren habe man nebenan in Auchsesheim das Wasserwirtschaftsamt auf die Problematik der bestehenden, aber zu ertüchtigenden Deiche hingewiesen – nichts sei geschehen. Mit 300 Freiwilligen auf dem Damm habe man bei der Deichverteidigung "das geschafft, was das Wasserwirtschaftsamt in 20 Jahren nicht geschafft hat". Sautter meldet sich ebenfalls: "Wenn das in fünf Jahren dreimal passiert, sind wir fertig." Kaniber schlägt nun einen runden Tisch vor, an dem alle Seite vertreten seien.

Der wird wohl dringend nötig sein, denn offenbar gibt es vieles aufzuarbeiten. BBV-Kreisobmann Karlheinz Götz nennt eine erschreckende Zahl. Er geht davon aus, dass gut 4500 Hektar landwirtschaftliche Fläche vom Hochwasser betroffen sind. Es brauche rasche Hilfen und effiziente Schutzmaßnahmen.

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11.06.2024

O wenn ich da so sehe, wer da zusammen steht dann muss ich schmunzeln, vor allen, wenn ich Gesichtsausdruck und Haltung einiger sehe, sehe ich schon die Opposition gegen Sauter. Durchalten, wir sind bei euch!!!