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Studie zu Adipositas: So dick waren die Menschen noch nie

Studie zu Adipositas

So dick waren die Menschen noch nie

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    Fettleibigkeit betrifft immer mehr Menschen weltweit.
    Fettleibigkeit betrifft immer mehr Menschen weltweit. Foto: Waltraud Grubitzsch/Archiv (dpa)

    Immer mehr Menschen weltweit bringen zu viele Pfunde auf die Waage. Laut einer am Freitag veröffentlichten Studie sind heute mehr als 640 Millionen Erwachsene fettleibig, das sind 13 Prozent der erwachsenen Weltbevölkerung. Sollte sich an der gegenwärtigen Lebens- und Ernährungsweise nichts ändern, könnten es im Jahr 2025 bereits über 1,1 Milliarden (20 Prozent) sein.

    Vor 40 Jahren habe es zwei Mal so viele Untergewichtige wie Fettleibige gegeben, heute gebe es dagegen mehr Fettleibige als Untergewichtige, sagte Majid Ezzati vom Londoner Imperial College, der die in der britischen Fachzeitschrift The Lancet erschienene Studie koordinierte. Für die nach seinen Angaben umfassendste Untersuchung zu dem Problem hatten die Forscher die Daten von etwa 19 Millionen Menschen im Alter ab 18 Jahren aus 186 Ländern ausgewertet.

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    Nach den Berechnungen der Forscher leiden heute 641 Millionen Menschen - 375 Millionen Frauen und 266 Millionen Männer - unter extremem Übergewicht. 1975 waren es 105 Millionen Menschen. Grund für die explosionsartige Steigerung sind neben den veränderten Ernährungsgewohnheiten auch genetische Veranlagungen.

    Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gilt ein Mensch, dessen Body-Mass-Index den Wert von 25 übersteigt, als übergewichtig. Liegt dieser Index bei über 30, gilt ein Mensch als fettleibig (adipös). Bei einem Wert von mehr als 35 ist die Rede von schwerer Fettleibigkeit. Der Index berechnet sich aus dem Gewicht in Kilogramm, geteilt durch die Größe in Metern im Quadrat.

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    In 40 Jahren wird der durchschnittliche Body-Mass-Index der WHO zufolge bei Männern von 21,7 auf 24,2 und bei Frauen von 22,1 auf 24,4 gestiegen sein. Das entspricht einer durchschnittlichen Zunahme von 1,5 Kilogramm alle zehn Jahre. Ernährungswissenschaftler führen Übergewicht und Fettleibigkeit in den Industriestaaten vor allem auf zu viel, zu süßes und zu fettes Essen, verbunden mit zu wenig Bewegung, zurück.

    Die häufigsten Krebsarten in Deutschland

    Prostatakrebs: Er ist mit rund 65.000 Neuerkrankungen jährlich der häufigste bösartige Tumor bei Männern. Über 12.000 Männer sterben pro Jahr daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 94 Prozent. Risikofaktoren: Männliche Geschlechtshormone sind mit dafür verantwortlich; genetische Vorbelastung.

    Darmkrebs nennt man alle Krebserkrankungen, die den Dickdarm, den Mastdarm oder den After betreffen. Mit 16 Prozent ist er die zweithäufigste Krebsart und mit zwölf bis 14 Prozent die zweithäufigste Krebstodesursache. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 53 und 63 Prozent. Risikofaktoren sind Übergewicht, Bewegungsmangel, ballaststoffarme und fettige Kost, Alkohol, Tabak, erbliche Vorbelastung. Vorsorge ist ab dem 50. Lebensjahr kostenlos.

    Lungenkrebs ist in Deutschland sowohl für Männer als auch für Frauen die dritthäufigste Krebserkrankung. 32.500 Männer und 14.600 Frauen erkranken jährlich daran. Die Prognose für diesen Krebs ist nicht gut: 26 Prozent der erkrankten Männer und zwölf Prozent der Frauen sterben daran. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 13 und 17 Prozent bei Männern, zwischen 13 und 19 Prozent bei Frauen. Risikofaktoren sind Rauchen, Asbest- oder Radonbelastung. Obst und Gemüse wirken sich schützend aus.

    Brustkrebs (bei Frauen) Über 60.000 Frauen erkranken daran. Im Schnitt sind sie dann 64 Jahre alt. Seit 1990 geht die Zahl der Erkrankten zurück. Die Fünf-Jahres-Überlebensrate liegt zwischen 83 und 87 Prozent. Risikofaktoren sind Kinderlosigkeit, ein höheres Alter bei der ersten Geburt, der späte Eintritt in die Wechseljahre, Einnahme der Pille, Alkohol, Rauchen, Bewegungsmangel.

    Übergewicht gilt als Risikofaktor unter anderem für Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes und bestimmte Arten von Krebs. Die Studie warnt, in vielen Regionen mit mittlerem Einkommen - Pazifik, Nahost, Nordafrika, einige südamerikanische und karibische Staaten - sei Fettleibigkeit mittlerweile ein "ernstes Problem für die Volksgesundheit". Ezzati sagte, ohne "rasche" internationale Maßnahmen zum Kampf gegen die Adipositas drohten "gesundheitliche Folgen unbekannten Ausmaßes". AZ/afp

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