Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zeigt sich besorgt angesichts der Ausbreitung des Dengue-Virus. Es wird von der Aedes-Mücke übertragen. Eigentlich ist sie nur in tropischen und subtropischen Klimazonen zu Hause. Jetzt verbreitet sie sich jedoch weltweit - also auch in Europa.
WHO warnt: Dengue-Fieber breitet sich aus
Seit dem Jahr 2000 habe sich die Zahl der jährlichen Fälle verachtfacht, sagte Raman Velayudhan, Leiter der WHO-Abteilung für vernachlässigte Tropenkrankheiten, bei einer Konferenz in Genf. Im vergangenen Jahr habe sie bei geschätzt 4,2 Millionen gelegen. Der Grund: Der Klimawandel mit hohen Temperaturen und starken Niederschlägen begünstige die Vermehrung der Aedes-Mücke.
Velayudhan sagte: "Inzwischen ist die Hälfte der Weltbevölkerung einer Dengue-Gefahr ausgesetzt." In Europa seien bereits 24 Länder von der Aedes-Mücke betroffen. In diesem Jahr wurden nach Angaben der europäischen Gesundheitsbehörde ECDC aber noch keine lokalen Ansteckungen gemeldet. Velayudhan rief alle Länder dazu auf, wachsam zu sein.
Dengue-Fieber kann für den Menschen gefährlich sein
Die Infektion äußert sich laut dem Tropeninstitut oftmals als akute fiebrige Erkrankung, kann sich aber auch zu einer Krankheit mit potenziell tödlichen Komplikationen entwickeln. In mehreren asiatischen und lateinamerikanischen Ländern ist das schwere Dengue-Syndrom eine der Hauptursachen für schwere Erkrankungen und Todesfälle bei Kindern. Dengue-Fieber wurde früher Knochenbrecher-Fieber genannt, weil es starke Gliederschmerzen verursachen kann.
Insgesamt schätzt die WHO bis zu 400 Millionen Infektionen weltweit. Velayudhan sagte, Nord-, Zentral- und Südamerika hätten in diesem Jahr bis Juli schon so viele Infektionen und Todesfälle gemeldet wie im ganzen vergangenen Jahr. 2022 waren es 2,8 Millionen Infektionen und 1280 Todesfälle.
Dengue-Fieber: Es gibt Impfstoffe
Das Virus selbst kann laut dem Tropeninstitut nicht bekämpft werden; der Arzt könne lediglich die damit einhergehenden Beschwerden lindern. Bei einem schweren Krankheitsverlauf müsse "eine sofortige stationäre Behandlung" erfolgen. Es gibt aber einen Impfstoff auf dem Markt, dieser biete laut einem Bericht der Tagesschau jedoch erst nach einer ersten Infektion Schutz. Demnach gebe es zudem einen Impfstoff mit dem Namen Qdenga. Er darf laut dem Paul-Ehrlich-Institut in Deutschland Menschen ab vier Jahren gespritzt werden; er wurde in der EU im Dezember 2022 zugelassen.