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Westafrika: WHO: Zahl der Ebola-Neuinfektionen in Liberia geht zurück

Westafrika

WHO: Zahl der Ebola-Neuinfektionen in Liberia geht zurück

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    Die Weltgesundheitsorganisation meldet erstmals einen Rückgang der Zahl der Ebola-Neuinfektionen im westafrikanischen Liberia.
    Die Weltgesundheitsorganisation meldet erstmals einen Rückgang der Zahl der Ebola-Neuinfektionen im westafrikanischen Liberia. Foto: Ahmed Jallanzo/Archiv (dpa)

    In Liberia lässt das Ausmaß der Ebola-Epidemie offenbar nach. Erstmals seit Ausbruch der Seuche sei die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in dem am stärksten von Ebola betroffenem Land rückläufig, sagte der Vizegeneraldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Bruce Aylward, am Mittwoch in Genf.

    Unterdessen rief Papst Franziskus die Staaten weltweit dazu auf, im Kampf gegen den Erreger alle nötigen Anstrengungen zu unternehmen. Die Bundesregierung erhöhte ihr Engagement und entsendete sechs Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) nach Westafrika.

    Erfolg im Kampf gegen Ebola-Epidemie in Liberia

    Das Ebola-Virus

    Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.

    Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.

    Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.

    Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.

    Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren  Blutungen und Organversagen.

    Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.

    In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.

    Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.

    Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.

    Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.

    Liberia: Die liberianische Regierung prüfe die Zahlen noch, um eine Fehlinterpretation auszuschließen, sagte Aylward. Derzeit sehe es aber so aus, als ob sich der positive Trend bestätige. Offenbar sei es zuletzt gelungen, Infizierte erfolgreich zu isolieren und sichere Begräbnisse durchzuführen. Dessen ungeachtet sei der Bedarf an Hilfe in Liberia wie in den Nachbarländern Sierra Leone und Guinea anhaltend groß. Vor allem fehle es nach wie vor an medizinischem Personal. 19 von insgesamt 56 geplanten Behandlungszentren könnten derzeit nicht besetzt werden, weil die nötigen Helfer fehlten.

    Papst: Papst Franziskus forderte die Staaten zu entschlossenem Handeln im Kampf gegen Ebola auf. "Ich möchte meine tiefe Sorge über diese unerbittliche Krankheit zum Ausdruck bringen", sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. Das Virus treffe gerade in Afrika die ärmsten Menschen. Im Gebet sei er nahe bei den Betroffenen, den Ärzten, dem Pflegepersonal und allen Freiwilligen, die sich heldenhaft für die Kranken aufopferten.

    Merkel: Helfern in Ebola-Gebieten müssen unterstützt werden

    Merkel über Helfer: Die deutschen Helfer im Kampf gegen Ebola können sich im Fall einer Infektion auf einen Rücktransport und medizinische Behandlung in Deutschland verlassen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte: "Für uns ist wichtig, dass wir denen, die helfen, die Sicherheit geben: Wer sich ansteckt, bekommt eine vernünftige medizinische Behandlung." Die Helfer gingen mit einem hohen Risiko in die betroffenen Länder. "Falls sie sich infizierten sollte, was wir alle nicht hoffen, haben sie auch Rechtssicherheit (...) und eine Garantie für einen Rücktransport." 

    THW-Helfer: Die Bundesregierung erhöht ihr Engagement in Westafrika. "Es kommt jetzt darauf an, den internationalen Einsatz gegen die Ebola-Epidemie zu verstärken. Deshalb wird auch das THW diesen Kampf vor Ort unterstützen", teilte Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) mit. Vier THW-Helfer brachen nach Sierra Leone auf, zwei unterstützen die UN-Mission zur Bekämpfung der Epidemie in Ghana. Die Einsatzkräfte sollen vor allem bei der Logistik und Technik im medizinischen Bereich helfen. In Guinea ist bereits ein THW-Experte für die deutsche Botschaft im Einsatz.

    Quarantäne: In den USA geht die Diskussion über den Umgang mit Ebola-Helfern weiter. "Wir wollen unser medizinisches Personal nicht entmutigen, an die Front zu gehen und zu helfen", sagte Obama in Washington. In mehreren US-Staaten wird darüber diskutiert, aus Westafrika heimkehrende Helfer aus Angst vor einer Verbreitung der Krankheit zu isolieren. Eine betroffene Krankenschwester hat dagegen protestiert. Obama meinte, Ärzte und Krankenschwestern aus Afrika sollten zwar unter Beobachtung gestellt, aber nicht isoliert werden, solange sie keine Ebola-Symptome zeigten. Die US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) hatte am Montag neue Quarantäneregeln zum Schutz vor Ebola veröffentlicht. dpa

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