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Westafrika: Ärzte ohne Grenzen brauchen mehr Personal im Kampf gegen Ebola

Westafrika

Ärzte ohne Grenzen brauchen mehr Personal im Kampf gegen Ebola

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    Das Ebola-Virus war im März in Guinea erstmals aufgetreten. Kurze Zeit später wurden auch in Liberia und Sierra Leone erste Fälle registriert.
    Das Ebola-Virus war im März in Guinea erstmals aufgetreten. Kurze Zeit später wurden auch in Liberia und Sierra Leone erste Fälle registriert. Foto: Amandine Colin/Ärzte ohne Grenzen (dpa)

    Die Ebola-Epidemie in Westafrika hat bereits Anfang des Jahren begonnen. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) kann sie noch mehrere Monate andauern. Zum Abschluss der zweitägigen Ebola-Konferenz in Ghanas Hauptstadt Accra betonte WHO-Vertreter Keiji Fukuda, die Ausbreitung der Epidemie sei zwar nicht abzusehen, doch er gehe davon aus, dass sie noch "mehrere Monate lang" anhalten werde.

    Diese Einschätzung teilt auch Marie-Christine Férir von der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen. Sie rechnet ebenfalls mit mehreren Wochen oder sogar Monaten, bis das Ende der Epidemie erreicht ist. Férir forderte mehr qualifiziertes medizinisches Personal und Schulungen sowie eine bessere Aufklärung, um den Ebola-Virus zu stoppen.

    Die Ebola-Konferenz zeigt, wie wichtig Aufklärung ist

    Das Ebola-Virus

    Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.

    Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.

    Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.

    Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.

    Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren  Blutungen und Organversagen.

    Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.

    In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.

    Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.

    Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.

    Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.

    Die Teilnehmer der Ebola-Konferenz sollen nicht nur Fachpersonal zur Verfügung stellen, sondern auch einflussreiche örtliche Persönlichkeiten mobilisieren. Diese können nicht nur aufklären, sondern die Ängste vor der Spritze in vielen Gemeinden nehmen. Auch die Dorfvorsteher sollen informiert werden und selbst informieren, da ihnen die Bevölkerung vertraut.

    Die westafrikanischen Länder haben kaum Erfahrung mit dem Ebola-Virus. Auf der Konferenz konnten Vertreter aus Westafrika von Experten und Vertretern aus Ländern, die mehr Erfahrungen haben, mehr über den Umgang mit der Krankheit lernen. Ebola wurde erstmals 1976 in Zaire entdeckt - das liegt heute in der Demokratischen Republik Kongo.

    Sie stehen auf der Liste der Todesursachen ganz oben. An Pneumonie sterben jährlich nahezu 4 Millionen Menschen, vorwiegend Kinder. Die Lungenentzündung ist damit trauriger Spitzenreiter der Krankheiten, die die meisten Todesopfer fordern.
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    Wir zeigen Ihnen die zehn gefährlichsten Infektionskrankheiten.

    Es gibt fünf Ebola-Virus-Stämme, von denen drei beim Menschen tödlich verlaufen können. Neben Durchfall, plötzlichem hohen Fieber und Schmerzen kann es bei Infizierten zu Blutungen und Organversagen kommen. Eine Medizin gegen Ebola gibt es nicht, die Überlebenschancen steigen aber mit einer Behandlung der Symptome. Die Todesrate liegt bei der derzeitigen Ebola-Epidemie bei 61,5 Prozent. AFP/sh

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