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Rauchverbot: Rauchverbote verbessern Gesundheit von Kindern

Rauchverbot

Rauchverbote verbessern Gesundheit von Kindern

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    Rauchverbote wirken sich positiv auf die Gesundheit von Kindern aus. Dies ergab eine nun veröffentlichte Studie.
    Rauchverbote wirken sich positiv auf die Gesundheit von Kindern aus. Dies ergab eine nun veröffentlichte Studie. Foto: Arno Burgi, dpa

    Nun ist es wissenschaftlich erwiesen: Rauchverbote in öffentlichen Räumen und an Arbeitsplätzen verbessern auch die Gesundheit von Kindern. Dies ging aus einem Bericht im britischen Fachmagazin "The Lancet" hervor, in dem elf Studien aus Nordamerika und Europa ausgewertet wurden. Wie die Wissenschaftler herausfanden, habe sich die Zahl der Frühgeburten und Asthma-Erkrankungen bei Kindern um rund zehn Prozent verringert, seit in vielen Regionen ein Rauchverbot in öffentlichen Räumen gilt.

    Rauchverbote nutzen Kindern und Ungeborenen

    Für ihre Studie hatten die Forscher zwischen 2008 und 2013 mehr als 2,5 Millionen Geburten und etwa 250.000 Asthma-Behandlungen von Kindern in Krankenhäusern untersucht. "Unsere Untersuchung liefert den Beweis, dass die Rauchverbote beachtlichen Nutzen für die Gesundheit von Ungeborenen und Kindern bringen", sagte Jasper Been von der niederländischen Universität Maastricht. Mit dem Ergebnis unterstütze man auch die Forderung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), öffentliche Räume ohne Rauch auf nationaler Ebene zu schaffen.

    Rauchverbot: Rückgang von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

    Das Rauchverbot in Bayern

    In Bayern gilt das strengste Rauchverbot Deutschlands. Hier die wichtigsten Zahlen und Fakten.

    Die Neuregelung gilt seit 1. August 2010. Sie besagt, dass in Bayern in Lokalen ausnahmslos nicht mehr geraucht werden darf. Die zuvor bestehenden Ausnahmen etwa für Bierzelte und kleine Einraumgaststätten wurden dabei ebenso gestrichen wie die Möglichkeit, Nebenräume für Raucher einzurichten.

    Das Rauchverbot hatten sich die Bayern selbst gegeben - durch einen Volksentscheid. Nach jahrelangem Hin und Her der CSU-geführten Staatsregierung stimmten bei dem Entscheid 61 Prozent der Wähler für das strikte Verbot.

    Bei Verstößen gegen das Rauchverbot können Bußgelder von 5 bis 1000 Euro fällig werden. Wenn ein Wirt sich nicht ans Gesetz hält, kann er seine Konzession verlieren.

    Nur im Fall einer echten geschlossenen Gesellschaft, die einen abgetrennten Raum oder die gesamte Gaststätte ausschließlich nutzt und bei der die Öffentlichkeit ausgeschlossen ist, greift das gesetzliche Rauchverbot in Gaststätten nicht.

    Das bayerische Rauchverbot gilt auch für spezielle Wasserpfeifen-Bars. Das stellte das Bundesverfassungsgericht in einem Beschluss klar.

    Auch durch Gründung sogenannter Raucherclubs kann das Rauchverbot nicht umgangen werden, betont das bayerische Gesundheitsministerium. Raucherclubs hätten eine "offene Mitgliederstruktur, das heißt ein Wechsel der Mitglieder ist jederzeit möglich". Deshalb seien Raucherclubs keine geschlossene Gesellschaft.

    Seit April 2012 darf auch auf den Schiffen, die auf Königssee, Ammersee, Starnberger See und Tegernsee unterwegs sind, nicht mehr geraucht werden.

    Die Schiffe auf dem Chiemsee und auf dem Bodensee sind nicht vom Rauchverbot betroffen, denn sie werden nicht von der Bayerischen Seenschifffahrt betrieben.

    Laut WHO leben derzeit rund 16 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, in denen es gesetzliche Einschränkung zum Rauchen gibt. Dass Rauchverbote im Zusammenhang mit der Gesundheit der Bevölkerung stehen, ist nicht neu: Bereits eine frühere Studie hatte den Rückgang von Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Atemwegsproblemen im Zusammenhang mit Rauchverboten ergeben.

    Mehr als 150.000 Kinder sterben jährlich am Passiv-Rauchen

    Dass sich die positiven Zusammenhänge nun auch auf die Gesundheit von Kindern ausweiten lassen, ist für die Wissenschaftler ein Fortschritt. Denn bislang gibt es nur wenige Studien, die die Auswirkungen von Rauchverboten auf Kinder erforschen. Und das, obwohl einer "Lancet"-Studie zufolge mehr als 150.00 Kinder jährlich an Passiv-Rauchen sterben. (AZ/afp)

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