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Mers: Dritter Fall von Mers-Coronavirus in Deutschland

Mers

Dritter Fall von Mers-Coronavirus in Deutschland

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    Das Mers-Coronavirus unter dem Mikroskop.
    Das Mers-Coronavirus unter dem Mikroskop. Foto: National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID)/dpa

    Lange war es ruhig um das neuartige Mers-Coronavirus. Jetzt gibt es zum dritten Mal einen Fall in Deutschland. Ein 65-jähriger Mann, der in einer Klinik in Osnabrück behandelt wird, hat das sogenannte Middle East Respiratory Syndrom (Mers) von einer Urlaubsreise aus Abu Dhabi mit nach Mediziner suchen weitere Mitreisende von Mers-Patient

    In Deutschland handelt es sich um den dritten Fall des Mers-Coronavirus

    Der Erreger von Mers (Middle East Respiratory Syndrome) gehört zu den Coronaviren, zu denen auch der Sars-Erreger und viele Erkältungsviren zählen. Identifiziert wurde Mers-CoV erstmals im April 2012. Wahrscheinlich gab es schon zuvor auf das Virus zurückgehende Erkrankungen, die jedoch nicht genauer untersucht worden waren. Seit seiner Entdeckung 2012 gab es laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 1040 Erkrankungsfälle, von denen mehr als 380 tödlich verliefen.

    Kamele sind Überträger der Mers-Corona Viren auf Menschen

    Kamele gelten inzwischen als Hauptüberträger der Viren auf den Menschen. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach derzeitigem Wissensstand selten, es hat aber bereits größere, auf eine Primärinfektion zurückgehende Ausbrüche in Kliniken gegeben. Im arabischen Raum und Regionen Afrikas tragen viele Kamele Antikörper gegen das Mers-Virus - waren also irgendwann einmal mit ihm infiziert. Experten empfehlen, Kontakt zu den Tieren zu vermeiden und Kamelmilch nur pasteurisiert sowie Kamelfleisch nur durchgegart zu konsumieren. 

    Mers-Coronavirus kann beim Menschen tödlich verlaufen

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    Das Virus kann beim Menschen eine schwere Infektion der Atemwege, Lungenentzündung und Nierenversagen verursachen. Die Erkrankung kann schwer und auch tödlich verlaufen - in wie viel Prozent der Fälle, ist allerdings unklar, da noch nicht bekannt ist, wie viele infizierte Menschen überhaupt Symptome entwickeln. Schwere Verläufe treten überwiegend bei Menschen mit chronischen Vorerkrankungen auf. Das neuartige Coronavirus ist aber nicht so leicht zwischen Menschen übertragbar und kann vom Organismus offenbar effektiver bekämpft werden als Sars.

    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und viele Experten beobachten Mers vor allem darum mit Sorge, weil sich das Virus hin zu einer effektiveren Übertragung entwickeln könnte. Veränderungen im Erbgut, die auf eine solche Anpassung an den Menschen als Wirt hindeuten, wurden bisher aber nicht gefunden. Einen Impfstoff gegen das neue Coronavirus gibt es bisher noch nicht. afp, dpa

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