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Medizin: Krebs: Wann zu welcher Vorsorge?

Medizin

Krebs: Wann zu welcher Vorsorge?

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    Frauen ab 30 Jahren empfiehlt die Deutsche Krebsgesellschaft, jährlich die Brustdrüsen und dazu gehörige Lymphknoten abtasten zu lassen.
    Frauen ab 30 Jahren empfiehlt die Deutsche Krebsgesellschaft, jährlich die Brustdrüsen und dazu gehörige Lymphknoten abtasten zu lassen. Foto: detailblick, Fotolia

    Vor einer "alarmierenden" Ausweitung der Krebserkrankungen hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Montag gewarnt. Die Zahl der Todesfälle werde sich in den kommenden 20 Jahren weltweit um mehrere Millionen erhöhen, so die Organisation.

    Dabei könnte die Hälfte aller Krebserkrankungen laut der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) verhindert werden. Voraussetzungen: Man meidet Risikofaktoren und geht regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung.

    Krebs: Diese Vorsorgeuntersuchungen empfiehlt die DKG

    Risikopatienten sollten auf jeden Fall das Gespräch mit ihrem Arzt suchen. Doch die DKG rät auch allen anderen, immer wieder einen Check machen zu lassen. Die Untersuchungen sind in den sogenannten Krebsfrüherkennungs-Richtlinien zusammengefasst.

    Frauen empfiehlt die DKG folgende Untersuchungen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung:

    • Ab 20 Jahren: Jährlich eine Anamnese, also quasi eine Krankengeschichte erstellen lassen. Zudem die Geschlechtsorgane untersuchen lassen, bei einer zytologischen Untersuchung Gewebe von Gebärmuttermund und Gebärmutterhals im Labor auswerten lassen und eine Beratung einfordern.
    • Ab 30 Jahren: Jährlich die Brustdrüsen und dazu gehörige Lymphknoten abtasten lassen. Der Arzt sollte eine Anleitung zur Selbstuntersuchung geben und beraten.
    • Ab 35 Jahren: Die Haut am ganzen Körper untersuchen lassen (alle zwei Jahre).
    • Zwischen 50 und 70 Jahren: alle zwei Jahre eine Mammografie machen lassen, am besten ist die Aufnahme in das sogenannte Mammografie-Screening.
    • Ab 50 Jahren: Jährlich mit einem Papierstreifentest, einem sogenannten Okkultbluttest, eine Untersuchung auf Blut im Stuhl machen lassen.
    • Ab 55 Jahren: Alle zwei Jahre den obigen Okkultbluttest in Anspruch nehmen. Man kann auch eine Darmspiegelung machen lassen. Diese kann man einmal nach zehn Jahren wiederholen lassen.

    Männern empfiehlt die DGK folgende Untersuchungen der gesetzlichen Krebsfrüherkennung:

    • Ab 45 Jahren: Jährlich eine Anamnese erstellen lassen. Zudem die äußeren Geschlechtsorgane, die Prostata und die dazugehörigen Lymphknoten abtasten lassen.
    • Ab 35 Jahren: Alle zwei Jahre die Haut am ganzen Körper untersuchen lassen.
    • Ab 50 Jahren: Mit dem Okkultbluttest eine Untersuchung auf Blut im Stuhl machen lassen. Bis 55 Jahren empfiehlt sich die jährliche Untersuchung, ab 55 Jahren kann man den Test alle zwei Jahre machen lassen. Alternativ bietet sich eine Darmspiegelung an. Eine erneute Darmspiegelung kann man einmal nach zehn Jahren in Anspruch nehmen. beb

    Was Sie über Krebs wissen sollten

    Statistisch gesehen entwickelt jeder dritte Europäer im Laufe seines Lebens Krebs. In Deutschland erkranken etwa 395.000 Menschen jährlich neu, etwa 210.000 Menschen sterben an der Krankheit.

    Der Ausdruck Tumor wird als Überbegriff für gut- und bösartige Geschwülste verwendet.

    Von Tumoren werden sogenannte Systemerkrankungen unterschieden, wie Blutkrebs (Leukämie) oder Lymphdrüsenkrebs.

    Tumore gehen auf krankhafte Veränderungen zurück, die eine gesunde Zelle in eine unkontrolliert wachsende Zelle umwandeln.

    Gemäß den aktuellen Zahlen der Deutschen Krebsgesellschaft ist bei Männern die häufigste Krebsart mit jährlich rund 63.000 Erkrankungen Prostatakrebs. Bei Frauen ist dies Brustkrebs mit jährlich rund 70.000 Erkrankungen. Danach folgen Darmkrebs, Lungenkrebs, Harnblasenkrebs und Magenkrebs.

    Eine Form der Krebstherapie ist die Operation. Voraussetzung ist die frühzeitige Erkennung des Tumors. Neue Techniken wie Laserchirurgie und Endoskopie ermöglichen schonendere Operationen als noch vor Jahren.

    Die Chemotherapie ist die medikamentöse Behandlung von Krebserkrankungen. Dabei werden Stoffe verwendet, die ihre schädigende Wirkung möglichst gezielt auf bestimmte krankheitsverursachende Zellen beziehungsweise Mikroorganismen ausüben und diese abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen.

    Die molekularbiologische oder auch zielgerichtete Krebstherapie ist ein junger Ansatz bei der Behandlung von Krebs. Während die Chemotherapie eher unspezifisch wirkt und auch gesunde Zellen schädigt, können durch neue Wirkstoffe Krebszellen zielgenau angegriffen werden.

    Bei bösartigen Tumoren kommt häufig auch die Strahlentherapie zum Einsatz. Vorwiegend wird Gammastrahlung, Röntgenstrahlung oder Elektronenstrahlung verwendet.

    Etwa zwei Drittel aller Krebserkrankungen werden durch Nikotinsucht, falsche Ernährung und Risikofaktoren in der Umwelt hervorgerufen. Neben gesunder Ernährung und Sport gilt ganz allgemein „bewusstes Leben“ als eine gute Methode der Krebsprävention.

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