Weltweit leiden rund 50 Millionen Menschen unter Epilepsie, so die Weltgesundheitsorganisation WHO. Starke elektrische Entladungen in einem Teil von Gehirnzellen führen bei den Patienten zu Zuckungen oder schweren Krampfanfällen.
Laut einer in "The Lancet Neurology" veröffentlichten Studie gelingt es 30 bis 40 Prozent der Patienten nicht, die Erkrankung mit Medikamenten zu kontrollieren.
Sensoren angebracht, die elektrische Impulse messen
Doch nun könnten Patienten zumindest vor Anfällen gewarnt werden. Wissenschaftler brachten bei Betroffenen Sensoren an, die elektrische Impulse an der Gehirnoberfläche messen, wie es in der jüngsten Ausgabe des Fachmagazin "The Lancet Neurology" heißt. Die Elektroden waren mit einem kleinem Gerät verbunden, das an der Brust der Patienten unter der Haut implantiert wurde. Von dort aus wurden die gemessenen Daten an ein weiteres Gerät gesendet, das die Wahrscheinlichkeit eines Anfalls berechnet.
Unabhängigkeit von Menschen mit Epilepsie erheblich verbessern
Bei großer Wahrscheinlichkeit für einen Anfall leuchtete das Gerät rot auf, bei gemäßigtem Risiko weiß, bei geringem Risiko blau. "Zu wissen, wann sich ein Anfall anbahnt, könnte die Lebensqualität und Unabhängigkeit von Menschen mit Epilepsie erheblich verbessern", schreibt Studienleiter Mark Cook von der australischen Universität Melbourne.
Epileptiker könnten so gefährliche Situationen beim Autofahren oder Schwimmen vermeiden. Auch müssten Patienten Medikamente gegen Anfälle nur noch dann einnehmen, wenn diese unmittelbar bevorstehen, und nicht mehr regelmäßig zu sich nehmen. afp