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Medizin: Coronavirus tötet sechs von zwölf infizierten Menschen

Medizin

Coronavirus tötet sechs von zwölf infizierten Menschen

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    Coronavirus tötet den nächsten Menschen: Im britischen Birmingham ist ein mit dem neuartigen Virus infizierter Patient gestorben.
    Coronavirus tötet den nächsten Menschen: Im britischen Birmingham ist ein mit dem neuartigen Virus infizierter Patient gestorben. Foto: dpa

    Das Coronavirus hat damit sechs der zwölf Menschen, die sich laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) weltweit mit dem Erreger infiziert haben, getötet.

    Bei dem Toten handelt es sich um den Sohn eines Mannes, der sich nach Angaben der Ärzte bei einer Reise in den Nahen Osten und nach Pakistan angesteckt hatte. Ein weiteres Familienmitglied gehört zu den Infizierten. Der Betroffene, der bereits am Sonntag in Birmingham starb, habe ein schwaches Immunsystem gehabt. Fast alle Patienten steckten sich im Nahen oder Mittleren Osten an.

    Coronavirus: WHO ruft zur Wachsamkeit auf

    Erst kürzlich hatte die WHO in Genf die Länder zu Wachsamkeit aufgerufen. In allen Staaten sollten Gesundheitseinrichtungen Patienten mit schweren Atemwegserkrankungen und ungewöhnlichen Symptomen auf den neuen Erreger testen. Das Virus gehört zur selben Gruppe wie Sars (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom). Die Ausbreitung der schweren Lungenkrankheit hatte vor zehn Jahren weltweit für Schrecken gesorgt. Damals waren weltweit etwa 800 Menschen gestorben.

    Die Mediziner wissen nicht, wie das neue Virus auf den Menschen übertragen wird. "Die jüngsten Erfahrungen in Großbritannien lassen stark darauf schließen, dass zumindest unter bestimmten Umständen die Übertragung von Mensch zu Mensch stattfindet", sagte John Watson, Abteilungsleiter beim staatlichen britischen Gesundheitsamt. Die Gefahr für die Allgemeinbevölkerung sei aber "sehr gering". Das gefährliche Virus war erstmals im vergangenen Juni bei einem Mann aus Saudi-Arabien festgestellt worden.

    Studie: Coronavirus kann Immunabwehr umgehen

    Medizinische Abkürzungen und was sich dahinter verbirgt

    EHEC - Die Abkürzung des EHEC-Erregers steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli. Es handelt sich um eine gefährliche Darmkrankheit.

    HUS - Das hämolytisch-urämische Syndrom (kurz: HUS) ist eine schwere Verlaufsform der Darmkrankheit EHEC, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen können.

    HIV - Ein Virus, der das Immunsystem eines Menschen schwächt. Das HI-Virus kann durch Körperflüssigkiten von Mensch zu Mensch übertragen werden. Eine Ansteckung führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationszeit zur tödlich verlaufenden Krankheit AIDS.

    BSE - Bovine spongiforme Enzephalopathie, im Deutschen auch "Rinderwahn" genannt, ist eine Tierseuche, die zwischen 1996 und 2000 für Schlagzeilen gesorgt hat. Dabei erkrankt das Gehirn bei Rindern und führt zu deren Tod.

    H5N1 - Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Influenzavirus. Polpulärwissenschaftlich ist bei H5N1 die Rede von der "Vogelgrippe".

    H1N1 - Im Jahr 2009 breitete sich die sogenannte "Schweinegrippe" bzw "neue Grippe" aus. Die Ansteckungsgefahr am Influenzavirus H1N1 ist vor allem bei Enten, Menschen und eben Schweinen groß.

    Nach einer gerade veröffentlichten Studie kann der neue Erreger die Immunabwehr in den Atemwegen des Menschen ähnlich leicht umgehen wie bestimmte Erkältungs- oder die Sars-Viren. Zu diesem Schluss kommen Wissenschaftler um ein Team vom Kantonspital in St. Gallen (Schweiz) nach Laborversuchen. Die Experten berichten im Online-Journal "mBio®" der Amerikanischen Gesellschaft für Mikrobiologie auch, dass Patienten womöglich mit einer Immuntherapie behandelt werden könnten.

    Die Studienautoren Volker Thiel und Ronald Dijkman vermuten, dass die Erreger von Tieren auf den Menschen übergegangen sind. Thiel: "Wir wissen nicht, ob die Fälle, die wir beobachten, die Spitze des Eisbergs sind oder ob viel mehr Menschen infiziert sind, ohne schwere Krankheitssymptome zu zeigen." dpa

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