Startseite
Icon Pfeil nach unten
Geld & Leben
Icon Pfeil nach unten

Masern-Impfung: Impf-Pflicht gegen Masern: Gesundheitsminister Bahr will handeln

Masern-Impfung

Impf-Pflicht gegen Masern: Gesundheitsminister Bahr will handeln

    • |
    Eine Impfpflicht bei Masern wäre Gesundheitsminister Daniel Bahr zufolge denkbar.
    Eine Impfpflicht bei Masern wäre Gesundheitsminister Daniel Bahr zufolge denkbar. Foto: rn

    Gesundheitsminister Einbruch bei Organspenden schreckt Regierung auf (FDP) will bei den Masern auf dem Vormarsch - zu wenige Impfungen die Notbremse ziehen: Angesichts der dramatisch hohen Zahl von  Masern: Jeder vierte Kranke landet in der Klinik in Deutschland hat Bahr eine mögliche Impf-Pflicht für Kinder ins Gespräch gebracht. "Es ist verantwortungslos, wenn Eltern ihre  Kinder nicht impfen lassen", sagte

    Masern: Impfrate nicht hoch genug

    Bahr verwies darauf, dass die Masern in Skandinavien und in den USA  de facto ausgerottet seien, "aber bei uns ist die Impfrate nicht  hoch genug". "Bleibt das so, wird die Diskussion über eine  Impf-Pflicht kommen", betonte er.

    In Deutschland gibt es immer noch große Impflücken beim Schutz  gegen Masern, vor allem im Südwesten Deutschlands, in Bayern, und  auch in Berlin. Einen lebenslangen Masernschutz hat nur, wer in der  Kindheit zwei Mal geimpft wurde.

    Besonders problematisch ist die  Situation nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) bei  Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Die Ständige Impfkommission  rät daher seit einiger Zeit auch all jenen, die nach 1970 geboren  sind, generell zur Masernimpfung, sofern sie nur einmal oder gar  nicht geimpft sind oder der Impfstatus unklar ist.

    WHO wollte Masern bis 2010 in Europa eliminieren

    Ursprünglich hatte sich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das  Ziel gesetzt, die Masern bis 2010 in Europa zu eliminieren. In  vielen Ländern, darunter auch in Deutschland, sind die Impfraten  bislang allerdings nicht hoch genug, um die Masern auszurotten.  Neues Ziel ist jetzt 2015.

    Vor allem für Säuglinge, die  sich bei einem Familienmitglied oder im Wartezimmer eines Arztes  anstecken können, sind Masern gefährlich. Erst vor kurzem starb in  Nordrhein-Westfalen ein 14-jähriger Junge an der Masern-Spätfolge  SSPE. Er hatte sich im Alter von fünf Monaten angesteckt. Zum  anderen ist es erklärtes Ziel der Weltgesundheitsorganisation  (WHO), die Masern weltweit auszurotten. Nach mehrmaligen  Verschiebungen soll dieses Ziel in Europa nun 2015 erreicht sein.  Dafür muss aber die Impfquote bei 95 Prozent liegen.

    Impf-Pflicht: Masern können lebensgefährlich sein

    Masern sind keine harmlose  Kinderkrankheit. Die Virusinfektion kann zu schwerwiegenden  Komplikationen und sogar zum Tode führen. In Deutschland kommt es  immer wieder zu regionalen Ausbrüchen. Masern sind hoch ansteckend. Der Erreger wird durch Tröpfchen  übertragen, die beim Niesen, Husten oder Sprechen in die Atemluft  gelangen.

    Zwischen Ansteckung und ersten Symptomen vergehen etwa  acht bis 14 Tage. Die Krankheit beginnt mit grippeähnlichen  Symptomen wie Fieber, Schnupfen und Husten, dann kommt der typische  Hautausschlag hinzu. In zehn bis 20 Prozent der Fälle kommt es zu  Komplikationen, wie Mittelohr- und Lungenentzündungen sowie  Gehirnentzündungen, die sogar lebensbedrohlich sein können.

    Masern: Eine von tausend Erkrankungen tödlich

    Noch  Jahre nach einer überstandenen Masernerkrankung kann es - wenn auch  selten - zu einer Entzündung des Gehirns kommen. Diese sogenannte  sklerosierende Panenzephalitis (SSPE) verläuft immer tödlich. In  Deutschland kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu  örtlichen Ausbrüchen mit teils mehreren hundert Erkrankten und auch  Todesfällen. Im Durchschnitt verläuft eine von 1000 Erkrankungen  durch das Virus tödlich. AZ, afp

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden