Salz ist für den menschlichen körper notwendig - in der richtigen Menge. Ein großer Teil der Bevölkerung nimmt aber deutlich mehr Salz zu sich, als gut ist. Das hat eine vom Robert Koch Institut initiierten Studie zur Gesundheit in Deutschland (DEGS) ergeben. Demnach nehmen rund 70 Prozent der Frauen und gut 75 Prozent der Männer mehr als sechs Gramm Speisesalz täglich zu sich. Diese sechs Gramm sind der obere Grenzwert der empfohlenen Salz-Aufnahme.
Die durchschnittliche Salzaufnahme von Männern liegt laut der Studie bei 10 Gramm und bei Frauen bei 8,4 Gramm am Tag. Also deutlich höher als der empfohlene Tagesbedarf. Die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) liegt bei maximal 6 Gramm Salz am Tag. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt, nur 5 Gramm Salz täglich zu essen.
Zu viel Salz im Körper ist ungesund
Der übermäßige Salzkonsum bleibt nicht ohne Folgen. "Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass der Blutdruck steigt, wenn der Betreffende mehr als sechs Gramm Kochsalz pro Tag zu sich nimmt", sagt Prof. Dieter Klaus, der als Mediziner für die Deutsche Hochdruckliga tätig ist. Steigt der Blutdruck, werden Herz-Kreislauf-Erkrankungen begünstigt.
Natriumchlorid ist die chemische Bezeichnung von Salz. Zu viel davon im Körper ist also ungesund. Doch Salz ist für den Körper - in der richtigen Menge - auch notwendig. "Die Mengenelemente Natrium, Kalium und Chlorid regeln den Wasserhaushalt im Körper, indem sie den Druck der Körperflüssigkeiten aufrechterhalten", erläutert Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in Bonn.
Natrium und Chlorid - also die beiden Elemente, die in Salz enthalten sind - binden das Wasser im Gewebe. Kalium fördert dann das Ausschwemmen von Wasser aus den Zellen. Natrium und Chlorid regulieren zusätzlich auch den Blutdruck, sorgen für die Reizweiterleitung von Nervenfasern. Diese Funktionen können im Körper nur erfüllt werden, wenn Salz vorhanden ist.
So lässt sich der Salz-Verbrauch in der Küche verringern
Wer unter Bluthochdruck leidet, könnte diesen eindämmen, indem er seinen Salzkonsum reduziert. "Die größte Salzmenge, die wir täglich essen, stammt aus verarbeiteten Lebensmitteln", erklärt Margret Morlo vom Verband für Ernährung und Diätetik (VFED). Hauptquellen seien Brot und Brötchen, Fleisch und Wurstwaren sowie Milchprodukte und Käse. Innerhalb der Lebensmittelgruppen bestehen allerdings große Unterschiede. Der Salzgehalt von gepökelten Wurstwaren ist zum Beispiel höher als jener von ungepökelten und Hartkäse ist salzhaltiger als Frischkäse.
Auch in Fertiggerichten ist der Salzgehalt meistens sehr hoch. Wer die Salzzufuhr reduzieren möchte, sollte am besten bei solchen Produkten beginnen, die er in größeren Mengen verzehrt, also zum Beispiel beim Brot. Alle Brotsorten gibt es auch mit einem geringeren Salzgehalt.
Beim Kochen Salz durch Gewürze ersetzen
In der Küche kann die Salzmenge verringert werden, indem Speisesalz mit anderen Gewürzen und Kräutern ersetzt wird. Wenn man aber doch zum Salzstreuer greift, empfiehlt sich Salz mit Jod, das ist wichtig für die Funktion der Schilddrüse, und Fluorid, das ist gut für die Zähne zum Schutz von Karies. Entsprechende Hinweise finden sich beim Kauf auf der Verpackung. "Bei der Reduktion der Speisesalzzufuhr sollte jeder in kleinen Schritten vorgehen", empfiehlt Gahl. "So kann man sich an den schwächeren Salzgeschmack gewöhnen." dpa/tmn/AZ