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Humane Papillomviren: Mädchen sollen sich noch früher gegen HPV impfen lassen

Humane Papillomviren

Mädchen sollen sich noch früher gegen HPV impfen lassen

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    Gerade im Alter vor dem ersten Geschlechtsverkehr ist eine HPV-Impfung wirksam zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs. Später hilft Frauen eine regelmäßige Vorsorge.
    Gerade im Alter vor dem ersten Geschlechtsverkehr ist eine HPV-Impfung wirksam zur Vorbeugung von Gebärmutterhalskrebs. Später hilft Frauen eine regelmäßige Vorsorge. Foto: Mick Tsikas/Archiv dpa

    Die Impfkommission (Stiko), die am Robert-Koch-Institut (RKI) angesiedelt ist, hat am Montag mitgeteilt, dass sich Mädchen früher als bisher gegen humane Papillomviren (HPV) impfen lassen sollten. Schon im Alter zwischen neun und vierzehn Jahren sollte die Impfung stattfinden.

    Hintergrund ist, dass Studien zufolge viele Mädchen in Deutschland den idealen Impfzeitpunkt verlassen. Am wirksamsten sei die Schutzimpfung vor dem ersten Geschlechtsverkehr. Bisher lag das empfohlene Alter bei der HPV-Impfung zwischen zwölf und 17 Jahren. Durch die Empfehlung der Stiko übernehmen seit 2007 die Krankenkassen alle Kosten.

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    Humane Papillomviren: Symptome, Impfung, Krebsrisiko

    Humane Papillomviren, abgekürzt als HPV, sind Erreger, die Zellen der Haut- und/oder der Schleimhaut infizieren.

    Die meisten Erwachsenen sind vermutlich schon mit HPV in Kontakt gekommen. In Studien zeigte sich, dass sich das Virus bei etwa der Hälfte aller sexuell aktiven jungen Frauen und ebenso bei der Hälfte der Männer nachweisen ließ.

    Meistens verursachen humane Papillomviren keine Symptome. Einige Typen sind für die Entstehung von gewöhnlichen Hautwarzen verantwortlich - zum Beispiel in Gesicht, Händen und Füßen, aber auch Geschlechtsteilen und After.

    Je nach Virustyp kann eine HPV-Infektion aber auch zu auffälligen Gewebeveränderungen führen. In seltenen Fällen kann daraus ein bösartiger Tumor bzw. Krebs entstehen. Die häufigste Erkrankung ist dann meist Gebärmutterhalskrebs.

    Die Ansteckung mit genitalen HPV erfolgt über Kontakt mit infizierten Haut- oder Schleimhautpartien, der Hauptübertragungsweg ist Geschlechtsverkehr. Nicht eindeutig geklärtist bislang, ob HPV auch auf nicht-sexuellem Weg übertragbar ist - zum Beispiel durch verunreinigte Gegenstände, wie Toiletten, Handtücher oder Seife.

    Bislang gibt es keine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit. Es existieren aber effektive Methoden zur Früherkennung und Therapie HPV-bedingter Erkrankungen

    Kondome schützen nur bedingt vor einer Ansteckung mit HPV, da sie nicht immer alle infizierten Hautpartien vollständig abdecken.

    Seit 2007 gilt in Deutschland die offizielle Empfehlung für Mädchen zwischen zwölf und siebzehn Jahren, sich gegen humane Papillomviren impfen zu lassen. Ist die Infektion bereits erfolgt oder sind schon Krankheitszeichen aufgetreten, nützt die Impfung nach bisherigem Kenntnisstand nichts.

    Nicht nur die Stiko, auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt die Schutzimpfung ab neun Jahren. Das RKI hofft, dass durch die frühere Impfung mehr Mädchen als bislang vor den humanen Papillomviren geschützt sind. Denn eine Infektion mit HPV gilt als wichtigster Auslöser für Gebärmutterhalskrebs.

    In Deutschland sind zwei Impfstoffe zugelassen, die vor der Ansteckung mit zwei bestimmten HPV-Typen schützen. Nicht jede infizierte Frau muss zwingend Gebärmutterhals bekommen, dennoch halten Fachleute eine Senkung der Krebsrate durch die Schutzimpfung für sehr wahrscheinlich. Sicher ist das noch nicht - denn die Impfstoffe werden noch nicht lange genug genutzt, um das bestätigen zu können.

    Da der Impfstoff "nur" gegen die zwei wichtigsten Hochrisiko-Varianten des humanen Papillomvirus schützt, kann er laut Stiko nicht die Krebsfrüherkennungsuntersuchung ersetzen. Trotzdem reduziert er das Risiko einer Infektion. Jüngere Mädchen müssen nur zwei Impftermine vornehmen, um gegen die wichtigsten HP-Viren geschützt zu sein. AFP/sh

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