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Grippe: Experten: Grippeschutz-Impfung ist sinnvoll

Grippe

Experten: Grippeschutz-Impfung ist sinnvoll

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    Husten, Schnupfen, Halsweh: Die Erkältungszeit ist noch nicht vorbei. Auch eine Grippewelle ist nach wie vor möglich, sagen Experten.
    Husten, Schnupfen, Halsweh: Die Erkältungszeit ist noch nicht vorbei. Auch eine Grippewelle ist nach wie vor möglich, sagen Experten. Foto: Karl-Josef Hildenbrand (dpa)

    Starkes Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Fieber,  Kopf- und Gliederschmerzen - bei wem solche Symptome plötzlich auftreten, der hat sich vermutlich mit Grippe angesteckt.

    Eine Grippe kann auch tödlich enden. Dennoch lassen sich hierzulande viel zu wenig Menschen dagegen impfen, beklagen Gesundheitsexperten. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und das Robert-Koch-Institut haben deshalb unter dem Titel "Wir kommen der Grippe zuvor" eine gemeinsame Aufklärungskampagne gestartet, mit der die Impfquote in Deutschland verbessert werden soll.

    Informiert werden soll vor allem das medizinische Personal, das "der wichtigste Ansprechpartner bei der Impfaufklärung" sei, erklärte Leiterin Heidrun Thaiss.

    Senioren und chronisch Kranke sollen sich unbedingt impfen lassen

    Das müssen Sie über Grippe wissen

    Grippe oder Influenza ist mehr als eine ganz normale Erkältung.

    Eine normale Erkältung - oder eben grippaler Infekt - äußert sich durch Husten, Schnupfen, Müdigkeit, Kopfschmerzen und leichtem Fieber.

    Gewöhnlich ist eine Erkältung nach etwa einer Woche wieder verschwunden.

    Von einer echten Grippe spricht man dann, wenn die Erkrankung durch das Influenza-Virus ausgelöst wurde.

    Übertragen wird das Grippevirus von Mensch zu Mensch über Tröpfcheninfektion.

    Typisch für eine Influenza ist - im Vergleich zu einer gewöhnlichen Erkältung zum Beispiel - der plötzliche Beginn mit schwerem Krankheitsgefühl und hohem Fieber.

    Grippewellen kursieren in der Regel acht bis zehn Wochen lang.

    In Deutschland sterben jährlich mehrere Tausend Menschen an Influenza.

    Im Winter sind Grippeviren noch aggressiver als sonst: "Influenzaviren sind besonders stabil, wenn es kalt und trocken ist", sagt Glasmacher.

    Gegen die echte Influenza kann man sich impfen lassen. Weil sich die Viren ändern, muss man den Impfschutz aber jedes Jahr erneuern

    Antibiotika helfen übrigens nicht gegen eine Grippe. Denn sie können nur Bakterien bekämpfen, nicht aber Viren.

    Die Weltgesundheitsorganisation fordert für Risikogruppen wie Senioren und chronisch Kranke eine Impfquote von mindestens 75 Prozent. Davon ist Deutschland weit entfernt, wie das Robert-Koch-Institut erklärt. Die Influenza-Impfquote lag demnach bei Personen über 60 Jahren in der Influenzasaison 2013/14 bei 49 Prozent. Bei chronisch Kranken im Alter von 18 bis 59 Jahren waren in dem Zeitraum lediglich 23 Prozent geimpft. "Die Impfung ist eine wichtige und sichere Schutzmöglichkeit, auch wenn ihre Wirksamkeit schwanken kann", erklärte Lothar Wieler, Präsident des Robert-Koch-Instituts.

    In dem aktuellen Influenzasaison-Bericht des Robert-Koch-Instituts rechnen die Mediziner für 2015/16 mit 6,2 Millionen Arztbesuchen während der Grippewelle. Die geschätzte Anzahl der grippebedingten zusätzlichen Krankenhauseinweisungen beträgt rund 31.000. Diese Zahlen liegen nur wenig unter den Werten der schweren Influenzasaison 2012/2013.

    Grippe ist eine Viren-Infektionskrankheit

    Die Influenza oder "echte" Grippe ist eine Viren-Infektionskrankheit. Gefährlich sind besonders bakterielle Folgeinfektionen, da der Organismus bereits geschwächt ist. Als Komplikationen können unter anderem Gehirnentzündungen oder Herzmuskelentzündungen auftreten. Bei schweren Verlaufsformen kann eine Influenza bei vorerkrankten, immungeschwächten oder nicht geimpften Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen zu einer Lungenentzündung oder auch zum Tod führen.

    Eine weitere Risikogruppe in Sachen Grippe sind die Flüchtlinge, die zu Tausenden nach Deutschland kommen - geschwächt nach wochenlangen Strapazen. Viele von ihnen hatten trotz kühler Witterung nur kurze Hosen und T-Shirts. Eine Virologin empfiehlt nun Grippe-Impfungen.

    Um eine Influenzawelle in Erstaufnahmeunterkünften für Flüchtlinge im Winter zu verhindern, rät Ulrike Protzer zu entsprechenden Impfungen. "Grippe-Impfungen sind in allen Gemeinschaftsunterkünften wichtig und werden dort auch gezielt angeboten", sagte die Direktorin des Instituts für Virologie an der Technischen Universität München. Genügend Impfstoff werde vorhanden sein. "Es ist ja so, dass wir in Deutschland etwa ein oder zwei Flüchtlinge je 1000 Einwohner haben. Da reicht der Impfstoff. Das ist machbar. Länder wie der Libanon - mit etwa 1,5 Millionen Flüchtlingen - sind in einer ganz anderen Situation", sagte sie. AZ, dpa, epd

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