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Gesundheit: Tuberkulose: Immer mehr Kinder stecken sich an

Gesundheit

Tuberkulose: Immer mehr Kinder stecken sich an

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    Tuberkulose ist eine Lungenkrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Das Röntgenbild zeigt eine offene Tuberkulose.
    Tuberkulose ist eine Lungenkrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Das Röntgenbild zeigt eine offene Tuberkulose. Foto: Robert-Koch-Klinik Leipzig, dpa

    Tuberkulose ist eine Lungenkrankheit, die durch Bakterien verursacht wird. Nach den jüngsten Zahlen erkrankten 2011 in Deutschland 4317 Menschen an Tuberkulose, 162 starben daran. Im Vergleich zum Jahr 2010 mit 4388 registrierten Erkrankungen und 161 Toten sind die Zahlen damit recht konstant geblieben. Bis zum Jahr 2008 waren sie hingegen deutlich zurückgegangen, teilte das RKI mit.

    TB-Bakterien befallen in erster Linie die Lunge, Patienten leiden an starkem Husten, Gewichtsverlust, Fieber und Nachtschweiß. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erkrankten im Jahr 2011 weltweit 8,7 Millionen Menschen an der Infektionskrankheit, und 1,4 Millionen Menschen starben daran. Häufig treten Infektionen in Zusammenhang mit Aids auf.

    Zahl der Tuberkulose-Fälle bei Kindern steigt

    Bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Jahren gebe es seit einigen Jahren immer mehr Tuberkulose-Ansteckungen in Deutschland. Die Zahlen seien von 2009 mit 142 registrierten Fällen über 2010 mit 160 Fällen bis zum Jahr 2011 auf 179 junge Patienten geklettert. Dass in Deutschland mehr Kinder erkranken als in den Vorjahren stimmt das RKI nachdenklich. Denn das sei ein Hinweis auf das aktuelle Infektionsgeschehen, sagt Präsident Reinhard Burger. Bei Kindern hat sich Tuberkulose selten über Jahre eingenistet, sie geht fast immer auf eine kurz zuvor erfolgte Ansteckung zurück.

    Tuberkulose: bis heute keine Impfung möglich

    Medizinische Abkürzungen und was sich dahinter verbirgt

    EHEC - Die Abkürzung des EHEC-Erregers steht für Enterohämorrhagische Escherichia coli. Es handelt sich um eine gefährliche Darmkrankheit.

    HUS - Das hämolytisch-urämische Syndrom (kurz: HUS) ist eine schwere Verlaufsform der Darmkrankheit EHEC, bei der giftige Stoffwechselprodukte des Bakteriums zu Nierenschäden führen können.

    HIV - Ein Virus, der das Immunsystem eines Menschen schwächt. Das HI-Virus kann durch Körperflüssigkiten von Mensch zu Mensch übertragen werden. Eine Ansteckung führt nach einer unterschiedlich langen, meist mehrjährigen Inkubationszeit zur tödlich verlaufenden Krankheit AIDS.

    BSE - Bovine spongiforme Enzephalopathie, im Deutschen auch "Rinderwahn" genannt, ist eine Tierseuche, die zwischen 1996 und 2000 für Schlagzeilen gesorgt hat. Dabei erkrankt das Gehirn bei Rindern und führt zu deren Tod.

    H5N1 - Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich ein Influenzavirus. Polpulärwissenschaftlich ist bei H5N1 die Rede von der "Vogelgrippe".

    H1N1 - Im Jahr 2009 breitete sich die sogenannte "Schweinegrippe" bzw "neue Grippe" aus. Die Ansteckungsgefahr am Influenzavirus H1N1 ist vor allem bei Enten, Menschen und eben Schweinen groß.

    Tuberkulose erfordert nach einem Nachweis sofort umfassende Eingriffe, um weitere Ansteckungen zu verhindern. Möglichst jede Kontaktperson muss untersucht werden. Und für Patienten bedeutet Tuberkulose eine langwierige Therapie über Monate hinweg. Das gilt vor allem für Infektionen, die auf gängige Medikamente nicht mehr ansprechen. Die multiresistenten Erreger machen in Deutschland rund zwei Prozent der Fälle aus. Und eine Impfung gegen Tuberkulose gibt es bis heute nicht.

    TBC ist einer der größten Killer unter den Krankheiten

    Mit durchschnittlich 5,3 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner steht Deutschland im internationalen Vergleich noch relativ gut da. Insgesamt starben nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Jahr 2011 rund 1,4 Millionen Menschen daran, die meisten von ihnen in Afrika. Damit zählt Tuberkulose neben Aids und Malaria zu den drei größten Killern unter den übertragbaren Krankheiten. dpa/AZ

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