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Ebola-Seuche: Ebola-Seuche für beendet erklärt - und schon der nächste Fall

Ebola-Seuche

Ebola-Seuche für beendet erklärt - und schon der nächste Fall

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    Nur einen Tag, nachdem die WHO das Ende der Ebola-Epidemie in Westafrika versichert hatte, ist in Sierra Leone eine Frau an dem Virus gestorben.
    Nur einen Tag, nachdem die WHO das Ende der Ebola-Epidemie in Westafrika versichert hatte, ist in Sierra Leone eine Frau an dem Virus gestorben. Foto:  Ahmed Jallanzo/Archiv (dpa)

    Am Donnerstag hatte die WHO Liberia für Ebola-frei erklärt. Damit waren erstmals seit Ausbruch der Seuche vor gut zwei Jahren alle drei betroffenen westafrikanischen Länder offiziell Ebola-frei. Das bedeutete das Ende der Epidemie in Guinea, Liberia und Sierra Leone. Die WHO und andere Experten hatten allerdings gewarnt, dass es im Laufe des Jahres noch einzelne Krankheitsfälle geben könnte. 

    Und so kam es, sogar schneller, als gedacht. Eine Frau starb in der Stadt Magburaka im Zentrum des Landes an Ebola, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und örtliche Behörden am Freitag erklärten. Sierra Leone war von der WHO bereits im November für Ebola-frei erklärt worden. Seitdem hatte es keine gemeldete Erkrankung mehr gegeben.

    Ebola-Experte Luis Encinas der Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen bestätigte den neuen Todesfall in Sierra Leone ebenfalls. Die genauen Umstände seien noch unklar.

    Das Ebola-Virus

    Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.

    Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.

    Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.

    Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.

    Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren  Blutungen und Organversagen.

    Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.

    In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.

    Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.

    Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.

    Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.

    Der bislang verheerendsten Ebola-Epidemie fielen mehr als 11 300 Menschen zum Opfer. Ein Land wird für Ebola-frei erklärt, wenn es 42 Tage - die doppelte Zeitspanne des maximalen Inkubationszeitraums - keine neuen Fälle gegeben hat. Die betroffenen Länder haben inzwischen adäquate Behandlungskapazitäten und Vorsichtsmaßnahmen, so dass einzelne Fälle zu keiner neuen Epidemie führen sollten. 

    Das tödliche Ebola-Virus stellt Forscher weiterhin vor Rätsel. Experten gehen davon aus, dass sich das Virus zum Beispiel beim Verzehr von infizierten Wildtieren auf Menschen überträgt. Hoffnungen richten sich auf die Entwicklung von Impfstoffen, bei der in letzter Zeit Fortschritte erreicht wurden.

    Ebola: Russland will Medikament vorstellen

    Russland etwa will sein rätselhaftes neues Ebola-Medikament Ende Januar der Weltgesundheitsorganisation WHO in Genf vorstellen. Das kündigte Gesundheitsministerin Veronika Skworzowa am Freitag in Moskau an. Westliche Wissenschaftler sehen den von Präsident Wladimir Putin verkündeten Durchbruch im Kampf gegen das tödliche Tropenfieber skeptisch, weil Russland bislang keinerlei Details offengelegt hat. Den Äußerungen war auch nicht klar zu entnehmen, ob es um eine vorbeugende Impfung oder ein Heilmittel zur Behandlung Kranker geht. 

    "Wir haben noch niemandem Informationen gegeben", sagte Skworzowa nach Angaben der Agentur Tass. In Genf solle das Mittel "vorgestellt und diskutiert" werden. Sein Einsatz in Ebola-Gebieten Westafrikas solle unter Kontrolle der Vereinten Nationen und der WHO erfolgen. Russland sei vorbereitet auf eine industrielle Produktion des Stoffes, von dem eine Dosis 12 000 Rubel (150 Euro) kosten werde. AZ, dpa, afp

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