Mehrere Tausend Menschen in Guinea haben an einem Test des Ebola-Impfstoffs VSV-ZEBOV teilgenommen. In Guinea hatte im Dezember 2013 die Ebola-Epidemie ihren Anfang genommen. Eineinhalb Jahre später scheint die kanadische Gesundheitsbehörde PHAC in Zusammenarbeit mit den US-Pharmaunternehmen NewLink Genetics und Merck den ersten "wirksamen Ebola-Impfstoff" entwickelt zu haben, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag erklärte.
Erste Tests des Ebola-Impfstoffs begeistern Fachleute
Das Ebola-Virus
Ebola ist eine Virus-Infektion, die in den meisten Fällen tödlich verläuft.
Seinen Ursprung hat das Ebola-Virus im Tierreich. Menschen können sich über den Kontakt etwa zu erkrankten Affen oder zu Flughunden infizieren.
Das Virus wird durch Blut und andere Körperflüssigkeiten übertragen. Eine Übertragung durch die Luft ist bislang nicht bekannt.
Die Inkubationszeit beträgt nach WHO-Angaben zwei Tage bis drei Wochen.
Infizierte leiden unter anderem an Fieber, Muskelschmerzen, Durchfall und - in heftigen Fällen - an inneren Blutungen und Organversagen.
Erst wenn die Symptome auftreten, sind Infizierte ansteckend.
In 50 bis 90 Prozent der Fälle verläuft die Seuche tödlich.
Bis heute gibt es keine Impfung oder Therapie gegen das Virus.
Beim bislang größten Ausbruch von Ebola 2014 starben mehrere tausend Menschen. Betroffen waren mehrere Länder in Westafrika, allerdings gab es auch mehrere Fälle in anderen Ländern, etwa in den USA und in Spanien.
Benannt wurde es nach einem Fluss in der Demokratischen Republik Kongo, wo es 1976 entdeckt wurde.
Noch immer sind Tests nötig, doch Experten zeigten sich hoffnungsvoll gegenüber dem Impfstoff gegen Ebola. Die Erfolge der klinischen Versuche könnten den Durchbruch markieren, denn bei den Tests in Guinea bot VSV-ZEBOV hundertprozentigen Schutz gegen das gefährliche Virus - sofern das Mittel möglichst früh verabreicht wurde. Die Versuche mit dem Impfstoff ergaben, dass das Mittel nach etwa einer Woche zu Hundert Prozent vor Ebola schützt.
Auch die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF), die seit Beginn der Ebola-Epidemie in Westafrika tätig ist, freute sich über diesen "einzigartigen Durchbruch". Allerdings seien noch weitere Untersuchungen nötig, um die Wirksamkeit der Prävention zu bestätigen und die Dauer des Schutzes zu ermitteln. Bislang gibt es noch keinen zugelassenen Impfstoff gegen Ebola, neben VSV-ZEBOV werden weitere Mittel entwickelt. In Liberia wird seit Februar der Wirkstoff ChAd3 des britischen Pharmakonzerns GlaxoSmithKline in Kooperation mit dem US-Institut für Allergien und Infektionskrankheiten (NIAID) getestet. AFP/sh