Softdrinks erhöhen das Diabetes-Risiko, wenn sie nicht in Maßen getrunken werden - davor wird schon lange gewarnt. Eine aktuelle Studie aus Schweden zeigt nun, wie groß die Auswirkungen sein könnten. Die Forscher wollen herausgefunden haben, dass bei mindestens zwei Softdrinks täglich das Risiko für Diabetes Typ 2 mehr als verdoppelt wird. Und dabei gehen die Forscher von relativ kleinen Portionen von 0,2 Litern aus.
Noch alarmierender sind die Ergebnisse für Menschen, die jeden Tag einen Liter an Softdrinks wie Cola trinken. Bei ihnen soll sich das Diabetes-Risko verzehnfachen, warnen die Forscher in der Studie, die im European Journal of Endocrinology veröffentlicht wurde.
Softdrinks verdoppeln wohl Diabetes-Risko: Gefahr auch durch Light-Produkte?
Für ihre Studie haben die Forscher über 2800 Menschen untersucht, um mehr über die Entstehung von Diabetes Typ 2 herauszufinden. Da ist die häufigste Variante der Zuckerkrankheit, bei der der Körper Insulin nicht mehr genügend produzieren oder nicht mehr richtig umwandeln kann. Diabetes trifft in Europa bereits über 60 Millionen Menschen. Unter anderem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt, dass es immer mehr werden und auch schon Kinder betroffen sind.
Der Zusammenhang von Softdrinks und Diabetes wurde schon in vielen Studien untersucht. Jetzt haben Wissenschaftler nicht nur festgestellt, dass zwei zuckerhaltige Getränke am Tag das Risiko verdoppeln können. Sie warnen auch vor Light-Produkten. Denn künstliche Süßstoffe könnten den Appetit anregen, sodass mehr gegessen wird.
Forscher fanden außerdem heraus, dass sich die Auswirkungen auf Diabetes Typ 2 durch die Softdrinks wohl nicht völlig durch einen ansonsten gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung und Sport ausgleichen lassen.
Diabetes Typ 2 und Softdrinks: WHO fordert Zuckersteuer
Die WHO warnt immer wieder vor dem Zusammenhang zwischen Softdrinks und Diabetes-Risiko. Daher fordert sie mittlerweile ein Art Zuckersteuer für süße Getränke von mindestens 20 Prozent. Das könne zu einem Rückgang des Zuckerkonsums führen.
Die Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke wehrt sich dagegen und bezeichnet die Zuckersteuer für Softdrinks als Symbolpolitik. So komplexe gesellschaftliche Probleme wie Diabetes oder Übergewicht ließen sich damit nicht lösen. AZ
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