Weltweit gibt es immer mehr Menschen, die an Diabetes erkranken. Auch in Bayern steigt die Zahl seit vielen Jahren: 2014 litten im Freistaat bereits rund 300.000 Menschen zwischen 15 und 65 Jahren an der Stoffwechselerkrankung. Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) wirbt deshalb für Vorsorge-Maßnahmen, um
Diabetes Typ 1 und Typ 2: Das sind die Unterschiede
Diabetes ist eine Volkskrankheit, die in zwei Varianten auftritt. Vergleichsweise selten ist die Autoimmunerkrankung Diabetes Typ 1, die oft schon in jungen Jahren auftritt. Dabei zerstört das eigene Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse, wodurch das Hormon ein Leben lang nicht mehr produziert werden kann. Ohne Insulin kann Zucker nicht vom Blut in die Körperzellen gelangen. Behandelt wird es standardmäßig mit Insulin-Spritzen.
Diabetes Typ 2 verursacht laut Weltgesundheitsorganisation 90 Prozent der Fälle weltweit. Früher wurde die Stoffwechselstörung als "Altersdiabetes" bezeichnet, heute sind zunehmend junge Menschen davon betroffen. Diabetes Typ 2 heißt, dass das Hormon Insulin nicht mehr richtig wirkt. Ursachen können Fettleibigkeit, eine ungesunde Ernährung und zu wenig Bewegung sein. Deshalb wird hier oft erst der Lebensstil verändert, bevor man zu Insulin-Spritzen greift.
Schulungen helfen bei der Bewältigung von Diabetes
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass sich die Zahl der aktuell 350 Millionen Diabetiker weltweit in den kommenden 20 Jahren verdoppeln wird. Der bewegungsarme, kalorienreiche westliche Lebensstil gilt als Mitursache für immer mehr Fettleibigkeit und Übergewicht - ein Risikofaktor für Diabetes. "Die Lebensmittelindustrie trägt eine gehörige Mitschuld am weltweiten Anstieg von Diabetes Typ 2", sagt Verbraucherschützer Oliver Huizinga von Foodwatch.
Wer an Diabetes leiden, sollte an einer Patienten-Schulung teilnehmen, um mit der Erkrankung besser umgehen zu können. Das betont die Organisation diabetesDE - Deutsche Diabetes-Hilfe. In den Schulungen wird gelehrt, wie die Ernährung auch die Therapie abgestimmt werden kann, wie man Blutzucker misst und Insulin spritzt. Der Hausarzt kann bei der Suche nach einem passenden Angebot helfen. dpa/lby/tmn/sh