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Coronavirus: Neues Virus bedroht die Welt: Jeder zweite Patient stirbt

Coronavirus

Neues Virus bedroht die Welt: Jeder zweite Patient stirbt

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    Forscher beobachten das neue Mers-Coronavirus mit Sorge: Jeder zweite Patient überlebt eine Infektion nicht, dutzende Menschen sind bereits tot. Und das Virus mutiert sehr schnell.
    Forscher beobachten das neue Mers-Coronavirus mit Sorge: Jeder zweite Patient überlebt eine Infektion nicht, dutzende Menschen sind bereits tot. Und das Virus mutiert sehr schnell. Foto: afp

    Rund 150 Menschen haben sich weltweit bereits das Mers-Virus bereits infiziert, jeder zweite Patient ist daran gestorben. Und Experten glauben, dass Dunkelziffern deutlich höher ausfallen würden. " Das neue Coronavirus ist eine Gefahr für die ganze Welt", warnte sogar die Weltgesundheitsorganisation (WHO) vor einigen Monaten. "Keine neue Krankheit ist unter Kontrolle, die sich rascher entwickelt als unser Verständnis davon", mahnte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan.

    Mers: Meisten Fälle auf der arabischen Halbinsel

    Coronavirus, MERS und SARS

    Coronaviren werden für die meisten Erkältungen verantwortlich gemacht. Sie können aber auch die schwere Lungenkrankheit SARS verursachen.

    SARS steht für "schweres akutes respiratorisches Syndrom".

    Eine Infektion äußert sich nahezu gleich wie ein grippaler Infekt: Fieber, Schüttelfrost, Gliederschmerzen. Der größte Unterschied ist allerdings, dass die Lunge in der ersten Zeit stark betroffen ist.

    Patienten leiden an schwerer Atemnot. Es kommt zu einer massiven Lungenentzündung, dann fallen oft Niere und Leber aus.

    Im schlimmsten Fall endet die Erkrankung mit dem Coronavirus tödlich.

    Bei einer SARS-Epidemie waren im Jahr 2003 weltweit rund 8000 Menschen infiziert worden, etwa 800 von ihnen starben.

    Das neuartige Coronavirus wurde im Juni 2012 zum ersten Mal diagnostiziert.

    Der Fachbegriff für das neue Coronavirus lautet MERS-CoV, die Abkürzung für Middle East Respiratory Syndrome Corona Virus (MERS).

    Das neuartige Coronavirus ist zwar ebenfalls hochgefährlich, aber nicht hochansteckend, wie Experten sagen. Zwar wird es durch Tröpfcheninfektion von Mensch zu Mensch übertragen, das Virus steckt aber in den tiefen Lungenabschnitten.

    Es besteht der Verdacht, dass MERS wie der verwandte Virus SARS ursprünglich von Fledermäusen stammt. Es wird jedoch angenommen, dass die scheuen Tiere ihn nicht direkt auf Menschen übertragen.

    Auch eine Übertragung des Erregers durch Kamele ist möglich. Angesichts der zunehmenden Ausbreitung des gefährlichen Coronavirus MERS mahnte die Regierung von Saudi-Arabien im Mai 2014 zu einem vorsichtigen Umgang mit den Tieren.

    Die ersten Mers-Infektionen wurden 2012 an die WHO gemeldet. Seitdem gibt die WHO immer wieder neue Erkrankungs- und Todesfälle bekannt. Teilweise im Abstand von nur wenigen Tagen. Die meisten Infektionen wurden von der arabischen Halbinsel gemeldet. Doch es gibt auch Fälle in Frankreich, Großbritannien oder Italien. Insgesamt wurden bereits weit über 150 Mers-Infektionen registriert, fast jeder zweite Patient starb.

    Grippeähnliche Symptome, dann Lungenentzündung

    Typischerweise leiden die Patienten zunächst an grippeähnlichen Symptomen wie Husten, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen. Das Virus kann aber auch zu einer schweren Lungenentzündung führen. Mindestens ein Drittel der Patienten leidet an Magen-Darm-Beschwerden.

    Mers-Virus ähnlich wie Sars

    Mers ähnelt dem Sars-Erreger, der vor zehn Jahren eine Pandemie auslöste. Weltweit starben damals rund 800 Menschen. Ähnlich wie Sars befällt das neue Virus die Lunge. Und ähnlich wie bei Sars, stellt das neue Mers-Virus die Experten vor reichlich Fragen. "Wir wissen nicht, ob das Virus so bleibt wie es ist. Das ist das große Problem", sagt etwa Christian Drosten vom Institut für Virologie des Universitätsklinikums Bonn. Der Professor konnte gemeinsam mit Kollegen vor zehn Jahren das Sars-Virus identifizieren. Nun forscht er seit rund einem halben Jahr an Mers.

    Coronaviren mutieren sehr schnell

    Das große Problem dabei: Mers ist ein Coronavirus. Und die mutieren sehr schnell. Im schlimmsten Fall verändert sich der Mers-Erreger so, dass er sich rapide vermehren kann. Das hätte unberechenbare Folgen, warnt der Virologe.

    Drosten glaubt, dass diese Zahlen nur die Spitze des Eisbergs sind. Forscher des Imperial College London gehen davon aus, dass vor August 2013 mindestens 62 Prozent der Fälle bei Menschen im Mittleren Osten unentdeckt geblieben sind.

    Erster Impfstoff an Mäusen getestet

    Der Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen. Viele steckten sich etwa im Krankenhaus, oder am Arbeitsplatz.

    Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München haben sogar schon einen ersten Impfstoff entwickelt und erfolgreich an Mäusen getestet. Doch bis zum Einsatz beim Menschen ist es ein langer Weg. (dpa)

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