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Bakterien: WHO warnt vor zunehmender Resistenz gegen Antibiotika

Bakterien

WHO warnt vor zunehmender Resistenz gegen Antibiotika

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    Einer WHO-Studie zufolge besteht  für jeden Menschen das Risiko, sich irgendwann mit antibiotikaresistenten Bakterien anzustecken.
    Einer WHO-Studie zufolge besteht für jeden Menschen das Risiko, sich irgendwann mit antibiotikaresistenten Bakterien anzustecken. Foto: Lukas Schulze (dpa)

    Antibiotika-Resistenzen hätten ein "gefährlich hohes Niveau in allen Teilen der Welt" erreicht, sagte WHO-Chefin Margaret Chan am Montag bei der Vorstellung einer Studie zu dem Thema in Genf.

    Ein zu häufiger Gebrauch und eine falsche Anwendung von Antibiotika sind laut WHO die Hauptgründe für diese Entwicklung. Eine große Zahl der im Zuge der Studie befragten Teilnehmer aus zwölf Ländern hätten große Wissenslücken im Umgang mit

    Der WHO-Studie zufolge besteht allerdings für jeden Menschen das Risiko, sich irgendwann mit antibiotikaresistenten Bakterien anzustecken. Es könne sich "jeder zu jeder Zeit in jedem Land" mit resistenten

    Die WHO empfiehlt daher, Antibiotika nur nach ärztlicher Verschreibung und streng nach Vorschrift bis zum Ende der Behandlung einzunehmen, selbst wenn die Symptome schon abklingen. Außerdem dürften Patienten nicht zu Antibiotika greifen, die ihnen früher einmal verschrieben worden seien und niemals Antibiotika anderen zur Einnahme überlassen.

    Die WHO beklagte zudem, dass die Gesundheitsbehörden vielerorts nicht streng genug gegen den Missbrauch von Antibiotika vorgingen. "Eine der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts wird eine weltweite Verhaltensänderung von Individuen und Gesellschaften erforderlich machen", sagte Keiji Fukuda, WHO-Sonderbeauftragter für Antibiotikaresistenzen. Die Studie ist die erste der WHO zu diesem Thema. Ihre Veröffentlichung leitete am Montag eine "Weltwoche für den richtigen Gebrauch von Antibiotika" der WHO ein, die bis Sonntag dauert.

    Resistenzen gegen Antibiotika in Deutschland noch etwas seltener

    Für die Menschen in Deutschland gibt es dabei aber auch gute Nachrichten: Resistenzen gegen Antibiotika sind hierzulande seltener als in manch anderen europäischen Ländern. Das geht aus Daten hervor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Montag in Berlin veröffentlichte. Demnach ist der Anteil Methicillin-resistenter Staphylococcus aureus, einem der wichtigsten Erreger von Krankenhausinfektionen, hierzulande mit 11,8 Prozent rückläufig.

    Der europäische Mittelwert stagniert dem RKI zufolge aber bei 18 Prozent. "Dennoch gibt es in Deutschland deutlichen Verbesserungsbedarf und neben positiven Entwicklungen auch negative Trends, die unbedingt gestoppt werden müssen, erklärte RKI-Präsident Lothar Wieler.

    Dem RKI zufolge ist etwa die Resistenz von Escherichia coli, die Harnwegsinfektionen verursachen können, gegenüber einer wichtigen Gruppe breit wirksamer Antibiotika in Deutschland inzwischen auf mehr als zehn Prozent gestiegen.  dpa, afp

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