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Spritpreise: Tanken könnte nächstes Jahr noch teurer werden

Spritpreise

Tanken könnte nächstes Jahr noch teurer werden

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    Die Spritpreise werden weiter steigen - voraussichtlich aber moderat.
    Die Spritpreise werden weiter steigen - voraussichtlich aber moderat. Foto: Arno Burgi, dpa

    Leon Leschus, Energie-Experte des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstituts, erwartet, dass die Kosten für Rohöl vorerst relativ stabil bleiben: „Ich gehe in den kommenden Monaten von einer Seitwärtsbewegung mit schwacher Tendenz nach oben aus.“ Aus der Lage auf den

    In diesem Jahr kostete der Liter Super E10 im bundesweiten Durchschnitt laut ADAC 1,604 Euro und damit 8,2 Cent mehr als im Vorjahr. Dies lag nach Angaben von Rainer Wiek vom Hamburger Energie-Informationsdienst EID nicht zuletzt am vergleichsweise schwachen Euro-Kurs, der das in Dollar gehandelte Rohöl teurer gemacht hat. Die Mineralölindustrie profitiert von den Preisanhebungen. Wenn der Benzinpreis um nur 1,5 Cent je Liter steigt, bedeutet dies nach Berechnungen des Kartellamtes zusätzliche Einnahmen von einer Milliarde Euro – auf Kosten der Autofahrer.

    Wie diese künftig durch Spritkosten finanziell belastet werden, lässt sich, wie Energie-Experte Wiek sagte, nicht präzise vorhersagen. Dies liege daran, dass die Einflussfaktoren für den Rohölpreis vielfältig und von schwer einschätzbaren Fragen abhängig seien. „Wer kann schon sicher prognostizieren, wie sich die Weltwirtschaft entwickelt?“, so Wiek. Oder: Bleibt die EU stabil? Wie geht es im Nahostkonflikt und wie im Atomkonflikt mit dem Iran weiter?

    Axel Herlinghaus, Rohstoffanalyst bei der DZ Bank, kann sich zumindest ein Szenario vorstellen, bei dem die Preise sinken würden. „Wenn die Weltwirtschaft einbrechen und die Nachfrage nach Rohöl und Diesel deutlich sinken würde, dann könnten Kraftstoffe in Deutschland billiger werden.“ Er selbst glaubt nicht daran.

    Immerhin sollen Tankstellen ab kommendem Jahr in Echtzeit Preise und Preisänderungen an das Bundeskartellamt übermitteln. Dort werden diese Informationen in einer Datenbank erfasst. Neben mehr Wettbewerb soll dies auch dafür sorgen, dass die Wettbewerbshüter etwaige unzulässige Preisstrategien der Mineralölkonzerne aufdecken können. Energieexperte Wiek hat einen noch einfacheren Tipp, Geld zu sparen: „E10-Benzin kostet drei Cent weniger.“

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