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Spritpreise: Benzin und Diesel so günstig wie lange nicht

Verkehr

Benzinpreis sinkt auf Jahrestief

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    Tanken war zuletzt wieder günstiger.
    Tanken war zuletzt wieder günstiger. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Mitten in der Sommer-Reisesaison ist der Benzinpreis auf den niedrigsten Stand des Jahres gefallen. Für einen Liter Super E10 mussten Autofahrerinnen und Autofahrer Mitte der Woche durchschnittlich 1,715 Euro bezahlen, wie eine Auswertung des ADAC ergab. Das ist der tiefste Wert seit dem Jahreswechsel. Auch der Dieselpreis sinkt seit Wochen, zuletzt auf den bundesweiten Schnitt von 1,590 Euro pro Liter. Das ist sogar der niedrigste Stand seit Mitte Juni 2023.

    Die schlechte Nachricht allerdings ist: Im Vergleich der Bundesländer ist es in Bayern mit am teuersten, nur die Tankstellen in Schleswig-Holstein verlangen mehr. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind allerdings zum Teil nur marginal.

    Der Hauptgrund für die für Autofahrer so erfreuliche Entwicklung ist der gesunkene Ölpreis. Rohstoffanalysten berichten schon seit Anfang Juli von einer anhaltenden Abwärtsbewegung. Linda Yu von der DZ Bank hat dafür drei Erklärungen: „Die Wirtschaft in China leidet weiterhin unter eine Nachfrageschwäche, auch in den USA sind zuletzt Arbeitsmarktdaten schlechter ausgefallen als erwartet. Zum anderen sind die Risikoprämien aufgrund der geopolitischen Lage wieder gesunken.“ Auch wenn der Krieg in Gaza noch immer nicht beendet ist, sei bislang zumindest die befürchtete Eskalation nach der Tötung zweier wichtiger Führer der Hamas und der Hisbollah ausgeblieben.

    Der starke Euro dämpft den Ölpreis

    Auch dass der Euro im Vergleich zum Dollar jüngst wieder gestiegen ist, dämpft die Preise an der Tankstelle. „Öl ist ein global in Dollar gehandeltes Gut“, betont Yu. Ob das Zusammenwirken dieser Faktoren den Ölpreis noch länger nach unten drückt, ist aber eher unwahrscheinlich. Die Analystin Yu rechnet bis Jahresende wieder mit einer anziehenden Weltwirtschaft und einem Anstieg der Ölpreise vom derzeit knapp über 75 Dollar je Barrel auf ein Niveau von um die 90 Dollar.

    Positiv für Verbraucherinnen und Verbraucher wirkt sich beim Benzinpreis wohl auch aus, dass das Bundeskartellamt die Mineralölkonzerne inzwischen genauer beobachtet. Im jüngsten Quartalsbericht der eigens geschaffenen Markttransparenzstelle für Kraftstoffe heißt es, die Tankstellen hätten das Muster, nach dem sie die Kraftstoffe während eines Tages teurer oder billiger machen, zuletzt verändert. Derzeit gehe man von sieben Preisspitzen im Laufe eines Tages aus. Morgens ist der Sprit demnach am teuersten, im Tagesverlauf sinkt der Durchschnittspreis dann. Wer das beim Tanken beachtet, kann deutlich sparen.

    Der Einfluss auf die Inflationsrate ist begrenzt

    Noch einen Preistipp hat die Behörde: Der Preisaufschlag an Autobahntankstellen ist in den vergangenen Monaten deutlich gestiegen. Zuletzt kosteten Benzin und Diesel dort demnach über 40 Cent mehr pro Liter. Wer 60 Liter tankt, zahlt also über 24 Euro mehr.

    Vor allem die gesunkenen Preise für Energie haben sich zuletzt dämpfend auf die Inflationsrate ausgewirkt. Im Juli lag die Teuerung noch bei 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Ohne die Energie hätte die Teuerung 2,7 Prozent betragen. Analystin Yu rechnet aber nicht damit, dass der Ölpreis die Inflation entscheidend abschwächen könnte: „Kurzfristig können Preisschwankungen zwar für ein moderates Auf und Ab sorgen. Gerade aus der Sicht der EZB ist aber die Kerninflationsrate, bei der Nahrungsmittel und Energiepreise nicht berücksichtigt werden, von wesentlicher Bedeutung.“

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