Der österreichische Sensorspezialist und neue Osram-Mehrheitseigner AMS hat ein Rekordjahr hinter sich. 2019 erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von knapp 300 Millionen Euro, wie es am Dienstag in Premstätten mitteilte. Das ist mehr als das Dreifache des Vorjahres. Der Umsatz kletterte von 1,4 Milliarden auf 1,9 Milliarden Euro.
Damit füllen sich die Kassen des Unternehmens, um die finanziellen Belastungen aus der Übernahme der Mehrheit am größeren Münchner Lichtkonzern Osram zu stemmen. In der Bilanz für 2019 macht sich der Kauf bisher vor allem durch die 19,99 Prozent an Osram bemerkbar, die AMS direkt erworben hat. Sie trieben die Nettoverschuldung und erhöhten die Refinanzierungskosten. Im laufenden Jahr sind größere Effekte zu erwarten, doch AMS will die Verschuldung im Verhältnis zum operativen Ergebnis dann in den kommenden Jahren rasch abbauen.
AMS erwartet Umsatzwachstum
Auch für das laufende erste Quartal erwartet AMS deutliches Wachstum bei Umsatz und operativem Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei geht das Unternehmen, das einen Großteil seiner Umsätze in Asien macht, aber davon aus, dass das Coronavirus "keinen erheblich negativen Einfluss auf das Geschäft" haben wird.
Zudem hat AMS in der Nacht zum Dienstag seine Entschlossenheit bekräftigt, bei Osram einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag anzustreben. Um die dafür notwendigen 75 Prozent der anwesenden Stimmen auf einer Hauptversammlung zu erreichen, könnte das Unternehmen auch an der Börse weiter zukaufen, wie es am Dienstag mitteilte.
Die Ankündigung des Vertrags dürfte auch strategische Gründe haben: Sie fixiert den Preis, den AMS nach einem solchen Vertrag den Minderheitsaktionären anbieten müsste auf den gewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate. Und der ist mit gut 42 Euro weit unter dem aktuellen Kurs von Osram, der am Dienstagmorgen bei rund 47 Euro lag. (dpa)