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Kommentar: Verbraucher zahlen Preis für die Politik der EZB

Kommentar

Verbraucher zahlen Preis für die Politik der EZB

Stefan Stahl
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    Der zurückhaltende Kurs der EZB trifft vor allem die Verbraucher.
    Der zurückhaltende Kurs der EZB trifft vor allem die Verbraucher. Foto: Arne Dedert, dpa (Symbolbild)

    Es rächt sich, dass die Europäische Zentralbank erst im Juli 2022 aus ihrem Dauerschlaf aufgewacht ist und die Zinsen erhöht hat. Die EZB um Notenbank-Chefin Christine Lagarde hat ein halbes Jahr zu spät mit der Inflationsbekämpfung begonnen. So wurde kostbare Zeit verschwendet. Die Bürgerinnen und Bürger im Euroraum müssen daher länger ausharren, zumindest bis die Teuerung wieder von 7,9 Prozent im vergangenen Jahr unter 4,0 Prozent sinkt. 

    Wer zu spät kommt, den bestraft die Inflation

    In Anlehnung an Michael Gorbatschow lässt sich sagen: Wer zu spät kommt, den bestraft die Inflation. Und wer wie Lagarde im Gegensatz zur US-Notenbank zu lange nichts tut, verfällt in Hektik. So ist die Europäische Zentralbank zu einer Aufholjagd verdammt und muss zum Jahresauftakt wegen der nach wie vor viel zu hohen Inflation immer wieder nachlegen. Doch es reicht nicht aus, wenn die EZB die Zinsen von jetzt 3,0 auf 4,0 Prozent erhöht. Um der Teuerung wirklich die Stirn zu bieten, darf es schon eine Fünf vor dem Komma sein. Ob sich Lagarde das traut, ist fraglich. Denn erhöht die Notenbankerin die Zinsen zu stark, könnte sie dadurch die Konjunktur im Euroraum abwürgen. Eine Rezession wäre die Folge. Am Ende muss die EZB-Chefin notgedrungen in den sauren Apfel einer lange viel zu hohen Teuerung beißen. 

    Die Zeche dafür zahlen die Verbraucherinnen und Verbraucher. 

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