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Kommentar: Wir müssen wieder Sparen lernen

Kommentar

Wir müssen wieder Sparen lernen

Stefan Stahl
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    Die Heizung runterzudrehen hilft, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern.
    Die Heizung runterzudrehen hilft, die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Foto: Fernando Gutierrez-Juarez, dap (Symbol)

    Viele Deutsche müssen jetzt das tun, was sie lange Zeit vernachlässigt haben: nämlich sparen. Das fällt sicher einigen schwer, hat sie doch die Europäische Zentralbank mit ihrer Politik des ultrabilligen Geldes und damit niedriger Kredit- und Hypothekenzinsen verleitet, sich über Gebühr etwa für astronomisch teure Häuser zu verschulden.

    Nun drohen Wohlstandsverluste

    Das führte zu einer Umkehr der Verhältnisse. Früher hieß es konservativ: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. In Euro-Zeiten entwickelte sich daraus eine finanzpolitische Nach-uns-die-Sintflut-Mentalität. Doch als Folge des Kriegs in der Ukraine drohen massive Wohlstandsverluste. Die zuständigen Minister Lindner und Habeck liefern sich einen regelrechten Wettbewerb darin, Bürgerinnen und Bürgern reinen Wein angesichts explodierender Lebensmittel- und Energiepreise einzuschenken.

    Viele müssen nun einen Mentalitätswechsel in Windeseile vollziehen: Also einige Grad runter mit der Heiztemperatur, Pullover an, weg vom fröhlichen Schuldenmachen und vor allem runter vom Gas. Letzteres fällt vielen sehr schwer. Mit Benzin- und Dieselautos wird nach wie vor hemmungslos gerast. Auch wenn die rechte, langsamere Spur auf den Autobahnen etwas Zuwachs von Sparern bekommen hat, wird insgesamt nach wie vor durch zu hohe Geschwindigkeiten sündteurer Sprit sinnlos verheizt. Anders als Lindner glaubt verzichten die meisten Raserinnen und Raser nicht freiwillig auf ihr Hobby. Nur ein Tempolimit zwingt sie zur Sprit-Vernunft.

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