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  3. Geld: Die Liebe der Deutschen zum Bargeld verblasst

Geld
05:00 Uhr

Die Liebe der Deutschen zum Bargeld verblasst

Kommt immer häufiger vor: das Zahlen mit dem Smartphone.
Foto: Franziska Gabbert, dpa

„Nur Bares ist Wahres“ ist hierzulande der Leitspruch, wenn es um das Bezahlen geht. Er verliert zwar an Bindekraft, aber noch immer ist die Bundesrepublik ein Land der Scheine und Münzen. Warum das so ist.

Bei der Europameisterschaft wundern sich die Fans der anderen Mannschaften über zwei Dinge in Deutschland. Das eine ist der Abenteuerurlaub, auf den sie die Deutsche Bahn entführt. Das zweite ist die für sie altmodische Neigung der Deutschen zu Münzen und Scheinen. Sicher, man kann immer häufiger mit Karte und Handy bezahlen, aber in Kneipen, Cafés, Bäckereien und Kiosken heißt es oft: keine Kartenzahlung, Cash only.

Woran liegt das eigentlich? Die Wirtschaftspsychologin Julia Pitters forscht seit Jahren zur Bargeldliebe der Deutschen. Sie ergibt sich, so die Professorin von der Internationalen Hochschule, aus einer Mischung von Gefühlen, Werten und praktischen Gründen. Zum Beispiel regt der Blick auf Scheine und Münzen ein Belohnungszentrum im Kopf an, ähnlich wie es Drogen oder Schokolade tun. „Wenn Menschen Bargeld sehen, sprechen die Areale im Hirn darauf an. Die Menschen werden zielgerichteter, aber auch egoistischer“, sagt Pitters am Telefon. Wenn aber Bargeld wie Drogen wirkt, warum verzichten dann die Schweden, Dänen und Engländer auf den kleinen Rausch bei dem Blick auf ein Bündel Scheine?

Deutschland begegnet dem Fortschritt reserviert

Das hängt mit den anderen Faktoren zusammen, die unsere Einstellung zu Bargeld prägen. „Wenn man sich zum Beispiel Deutschland und Schweden anschaut, dann gibt es signifikante Unterschiede. Traditionelle Werte sind den Deutschen wichtiger, während sich die Schweden der Fortschrittlichkeit verschreiben“, sagt Pitters. In Europa waren die Skandinavier die Ersten, die Papiergeld eingeführt haben. Sie waren auch die Ersten, die es weitgehend abgeschafft haben. 

Selbst den Bettlern auf den Straßen Stockholms wirft niemand eine Krone in den Becher, das Geld wird elektronisch gespendet. Ein weiterer Unterschied, den die Geldpsychologin beschreibt, ist die Bedeutung des Datenschutzes. In Deutschland wird er großgeschrieben, in Schweden klein. „Die einzige Form, anonym zu zahlen, ist mit Bargeld.“ 

Nicht auf der Ebene der Werte und Einstellungen, sondern auf der praktischen spielt ein weiterer Grund für die Anhänglichkeit der Deutschen zur traditionellen Bezahlweise. In Deutschland mit seinem dreiteiligen Bankensystem – private Geldhäuser, Sparkassen, Genossenschaften – ist die Versorgung mit Bargeld besser als im dünn besiedelten Schweden, um beim Vergleich beider Länder zu bleiben. Während zwar auch in der Bundesrepublik die Zahl der Geldautomaten zurückgeht, übernehmen teilweise Super- und Drogeriemärkte die Versorgung. Auch an bestimmten Tankstellen kann man Geld abheben. Dennoch berichten in der neuesten Umfrage der Bundesbank zum Zahlungsverhalten 15 Prozent der Deutschen, dass es schwierig sei, am Automaten oder Schalter Geld zu bekommen. Bei der vorhergehenden Befragung zwei Jahre zuvor sagten das nur sechs Prozent. 

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Bezahlen per Handy auf dem Vormarsch

Rückläufig ist auch die Treue zum Baren insgesamt. Der Anteil der Barzahlungen sank laut Bundesbank binnen zwei Jahren von 58 Prozent auf 51 Prozent. Hinter Scheinen und Münzen folgt die EC- oder Girokarte als Zahlungsmittel Nummer 2 mit 27 Prozent. Stark zugelegt hat das mobile Bezahlen per Handy. Sein Anteil hat sich auf sechs Prozent aller Transaktionen verdreifacht. 

Für Julia Pitters ist jetzt ein Moment gekommen, an dem sich entscheidet, ob Deutschland dem Vorbild anderer Länder folgt. Die junge Generation nutzt ihr Handy ganz selbstverständlich als Portemonnaie. „Die Jüngeren kennen das Bezahlen mit Bargeld von sich und ihren Eltern. Wenn das jetzt weiter zurückgeht, kann es sein, dass es komplett aus der Wahrnehmung verschwindet“, sagt sie. „Und was ich nicht mehr kenne, das vermisse ich auch nicht.“ 

Dazu passt, dass schon heute bei freier Wahl des Zahlungsmittels 44 Prozent der Leute lieber mit Karte oder Smartphone bezahlen würden. Nur 28 Prozent der Befragten nannten Bargeld als bevorzugte Zahlungsmethode. Für ihre Erhebung hat die Bundesbank Ende vergangenen Jahres 5700 zufällig ausgewählte Teilnehmer durch das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragen lassen. Die Befragten führten zudem ein dreitägiges Tagebuch über ihr Zahlungsverhalten. 

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vor 5 Min.

Nur Bares ist wahres... Scheine kann ich mir unters Bett bunkern, digitale Euro nicht

vor 21 Min.

Wer vergessen hat, wie wichtig Bargeld ist, möge sich die Beschränkungen im Zahlungsverkehr in Griechenland in Erinnerung rufen. Ebenso gibt es seit Jahren solche im Libanon. Kurz: die Leute hätten Geld auf dem Konto , dürfen aber monatlich nur über einen Teilbetrag verfügen. Zudem wäre das ein Musterfall des gläsernen Bürgers. Nachdem zunehmend rechte fragwürdige Parteien erstarken, wer will denen gegenüber ausgeliefert sein?

vor 25 Min.

Bei meiner Bank zahle ich für jede Zahlung mit Handy oder Karte 35 Cent. Also bei etwa drei Einkäufen pro "Einkaufsrunde" über 1 Euro. Noch Fragen, warum ich bar zahle?

08:03 Uhr

Bargeld ist Freiheit! Ich habe während der Corona-Zeit erlebt, wie man in Deutschland als Corona-Impfverweigerer drangsaliert wurde. Und in China wurde Impfverweigeren eben auch die Möglichkeit gestrichen, Bargeld abzuheben! Und dann bist du ohne Geld im öffentlichen Leben tot.................

07:34 Uhr

Soll jeder handhaben wie er möchte. Ich bleib beim Bargeld.
Wie schnell verliert man den Überblick auf den Kontostand, wenn man nur elektronisch bezahlt!

07:24 Uhr

Der einzige Vorteil von Bargeld ist die Anonymität bei der Transaktion. Und die ist besonders wichtig bei Geldwäsche, Bezahlung von Schwarzarbeit ... =:)

07:17 Uhr

>>Traditionelle Werte sind den Deutschen wichtiger, während sich die Schweden der Fortschrittlichkeit verschreiben<<
Das Bargeld abzuschaffen hat nichts mit Fortschrittlichkeit sondern mit Dummheit zu tun. Betrachtet man Bargeld aus der Perspektive des Verbrauchers/Sparers und nicht aus der Sicht der Politik hat Bargeld wesentlich mehr Vorteile als alles Digitale:

a)
Mit Kreditkarte oder Zahlung per Smartphone bin ich auf die Technik angewiesen und kann nur hoffen, dass die funktioniert. Mit einem Funkloch habe ich bei Handyzahlung an einer Tankstelle beispielsweise ein Problem. Bei Bargeld ist das Tanken völlig problemlos.

b)
Große Schichten der Bevölkerung verlieren schnell den Überblick über ihre Finanzen, wenn alles nur noch digital bezahlt werden kann. Beim Blick in den mit Bargeld bestückten Geldbeutel weiß ich ganz genau, was ich mir noch leisten kann und was eben nicht. Mit Bargeld reduziert der Verbraucher ganz gewaltig das Risiko in die Schuldenfalle zu rauschen. Wenn der Geldbeutel leer ist, wars das halt für diesmal, bis er wieder aufgefüllt wird.

c)
Mit digitalem Geld wird der Verbraucher sowohl für den Staat als auch für die Wirtschaft völlig gläsern, angefangen vom Konsumverhalten bis hin zu Bewegungsprofilen. Mit großem Zeit- und Finanzaufwand verbunden, werden andererseits Firmen und Banken durch Datenschutzgrundverordnung u. ä. drangsaliert und mit völlig überzogenem Datenschutz konfrontiert. Beim digitalen Bezahlen soll das plötzlich keine große Rolle mehr spielen.

d)
Und nun der hauptsächliche Nachteil bei einem Abschaffen des Bargeldes. Der Staat und die Politik können uns völlig problemlos und unkompliziert mit Negativzinsen in jeder willkürlich gewünschten Höhe konfrontieren, ohne dass man als Sparer irgendeine Chance hat, sein hart erspartes Geld zu sichern. Bargeld hingegen kann ich zumindest begrenzt der Willkür des Staates im Hinblick auf Negativzinsen entziehen, indem ich es einfach bei der Bank abhebe und im Safe oder unter der Matratze verwahre oder anonym in eine andere Währung, die Bargeld vorsieht (z. B. Schweizer Franken, US-Dollar), konvertieren.

Und genau dieser letzte Punkt ist es auch, der unserer Politik der größte Dorn im Auge ist. Mit Bargeld kann man - im Gegensatz zu digitalem Geld - der staatlichen Willkür zumindest teilweise noch entgehen.