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Foodwatch: Lebensmittel mit Vitaminzusatz sind oft das Gegenteil von gesund

Foodwatch

Lebensmittel mit Vitaminzusatz sind oft das Gegenteil von gesund

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    Für winzige Cent-Beträge würden hunderten Produkten wie Säfte künstlich Vitamine zugesetzt, um ihnen einen gesunden Anstrich zu verpassen, sagt Foodwatch.
    Für winzige Cent-Beträge würden hunderten Produkten wie Säfte künstlich Vitamine zugesetzt, um ihnen einen gesunden Anstrich zu verpassen, sagt Foodwatch. Foto: Arno Burgi (dpa)

    Vitaminzusätze in Lebensmitteln kosten nur winzige Cent-Beträge und sie sind in Hunderten Produktion enthalten, damit sie gesünder erscheinen. Das kritisiert Michaela Kruse, Expertin der Organisation Foodwatch. Dabei zeigt eine Untersuchung, für die

    Vitaminzusatz in Lebensmitteln: Foodwatch kritisiert Werbung als irreführend

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    In der Untersuchung traf das zum Beispiel auf Fruchtgummis, Energydrinks oder Milchgetränke zu. Sie alle wurden als gesund beworben, waren es aber nicht. Als Maßstab für die gesunde Ernährung dienten Foodwatch bei der Untersuchung Angaben, die laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu einer ausgewogenen Ernährung zählen. Foodwatch fordert nun, dass es eine gesetzliche Regelung geben soll, nach der nur Produkte als gesund beworben werden dürfen, die auch den Vorgaben der WHO entsprechen. Dabei gehe es etwa um Anteile von Fett, Zucker und Salz sowie den Energiegehalt.

    Vitaminzusatz: Auch andere angeblich gesunde Produkte stehen in der Kritik

    Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) wies den Vorwurf der Irreführung zurück. Verbraucher könnten die genaue Zusammensetzung eines Produkts stets in der Zutatenliste nachlesen, die auf der Verpackung aufgedruckt sei, teilte BLL-Chef Christoph Minhoff mit. Hersteller könnten deshalb gar nicht mit zugesetzten Vitaminen über den eigentlichen Inhalt hinwegtäuschen.

    Auch der Verbraucherzentralen Bundesverband hat schon länger Mängel an Lebensmittel mit versprochenem Extra-Nutzen für die Gesundheit gefunden. Er kritisierte 2015 nach einer Stichprobe, teils würden gesundheitsbezogene Aussagen über die EU-weit erlaubten Formulierungen hinaus verstärkt. Hinweise wie "ungesüßt" würden dabei oft missverstanden. Produkte mit viel Zucker und Fett sollten nicht mit Gesundheitsbezug beworben werden dürfen. Seit 2012 gilt in der dpa

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