Es geht dann meist schneller als gedacht: Kommendes Wochenende (20. bis 22. Dezember) steht Weihnachten nun wirklich direkt vor der Tür - und damit einige Tage mit erhöhtem Reiseverkehr und Staugefahr. So sagt der Auto Club Europa (ACE) «erst Stau, dann Besinnlichkeit» voraus und der ADAC betitelt seine Prognose mit «Kein Weihnachten ohne Stau».
Denn zum einen starten bundesweit die Weihnachtsferien, die vielerorts bis zum Ende der ersten Januar-Woche andauern. Und zum anderen werden sich auch unabhängig von solchen Terminen Reisende zu den Festtagen rund um Weihnachten und Silvester auf den Weg zu Verwandten oder in den Winterurlaub machen.
Die Tage im Einzelnen - wie hoch ist das Staurisiko?
Natürlich können mancherorts Wintereinbrüche mit Schnee, aber auch Nebel und überfrierende Nässe zu Verzögerungen führen. Ohne Winterreifen sollte man nicht mehr unterwegs sein. Auch im Bereich der aktuell vom ADAC noch gezählten 1.019 Baustellen kann es zuweilen länger dauern.
ACE und ADAC rechnen rund um die Großräume Rhein-Ruhr, Rhein-Main, Hamburg, Berlin, München und Stuttgart sowie auf folgenden Fernstraßen mit mehr Verkehr und Staurisiko (oft in beiden Richtungen):
In der Schweiz und in Österreich dürfte sich eine ähnliche Lage in Bezug auf die Stauzeiten abzeichnen wie in Deutschland. Ein Ausblick: Vor Weihnachten, zu Neujahr und am ersten Wochenende im Januar dürfte die Staugefahr laut ADAC am größten sein.
Belastet sind vor allem die Transitstrecken, die Großstädte und die Wege von und zu den Skigebieten. Für Österreich nennt der Verkehrsclub speziell die Tauern-, Inntal- und Brennerautobahn, die Fernpass-Route sowie die Tiroler, Salzburger und Vorarlberger Bundesstraßen.
Weitere Hinweise: Aufgrund der Großbaustelle an der Tunnelkette Golling – Werfen sind die Tunnel hier weiterhin nur einspurig befahrbar. Der ACE geht von einer durchschnittlichen Fahrtzeitverlängerung von mindestens 30 Minuten je Richtung aus.
Nicht betroffen von den Baumaßnahmen: der Tauern- und der Katschbergtunnel. Der bis dahin gesperrte Reschenpass indes ist ab dem 20. Dezember für die Winterzeit befahrbar.
In der Schweiz kann der Gotthardtunnel zum Nadelöhr werden
Für die Schweiz nennt der ADAC als Stauschwerpunkte vor allem die Gotthard-Route, die Zufahrtsstraßen der Skigebiete Graubündens, des Berner Oberlands, des Wallis und der Zentralschweiz. Hier müsse mit längeren Wartezeiten gerechnet werden.
Vor dem Gotthardtunnel kann es sich auch schnell stauen. Ab einer Wartezeit von über einer Stunde bietet sich laut ACE die alternative San Bernardino Route (Chur – San Bernardino – Chiasso) an.
Dazu kommt im Alpenraum: Es sind bereits viele Bergpässe gesperrt. Und es muss auch mit kurzfristigen Sperren und Winterausrüstungspflichten gerechnet werden. Tagesaktuelle Infos über Sperren gibt der ACE auf seiner Internetseite.
Welche genauen Regeln zu Winterreifen im Ausland gelten, hat der ADAC auf einer Infoseite im Netz zusammengestellt - sie können von denen in Deutschland abweichen. Reisende sollten sich vorher darüber kundig machen.
Grenzkontrollen: Wartezeiten möglich
Seit Mitte September gibt es an allen deutschen Grenzen Kontrollen. Sie sind laut ADAC stichprobenartig, sodass nicht alle Fahrzeuge anhalten müssen. Die Wartezeiten sind in der Regel recht kurz. Lange Staus dürften die Ausnahme bleiben, schätzt der ADAC. Der Club rät aber, einen Puffer von rund 30 Minuten einzuplanen.
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