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Wirtschaft: Nach Kuka jetzt Osram: Wird Augsburg zur China-Stadt?

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Nach Kuka jetzt Osram: Wird Augsburg zur China-Stadt?

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    Wer bekommt das klassische Osram-Lampengeschäft? Eine chinesische Firma wird heiß gehandelt. Aber auch Finanzinvestoren haben Chancen.
    Wer bekommt das klassische Osram-Lampengeschäft? Eine chinesische Firma wird heiß gehandelt. Aber auch Finanzinvestoren haben Chancen. Foto: Matthias Balk, dpa

    Augsburg scheint eine magische Anziehungskraft für Investoren aus Asien zu besitzen. Wer derzeit Kontakt zu chinesischen Managern sucht, bekommt das schnell bestätigt. So kann Andy Gu, Vize-Präsident des nach der Macht beim

    Um die schwäbisch-chinesische Freundschaft scheint es also gut zu stehen. Allen Kritikern, die nun eine Invasion einer staatlich-kommunistisch gelenkten Firma befürchten, hält Andy Gu entgegen: „Midea ist ein unabhängiges und börsennotiertes Unternehmen, das im Sinne seiner Aktionäre handelt.“

    Übernimmt chinesische Firma Lampensparte von Osram?

    Ähnlich beschwichtigende Aussagen könnten wohl noch im Sommer in Bezug auf ein anderes in Augsburg verwurzeltes Unternehmen fallen. Denn nach Informationen unserer Zeitung aus gut unterrichteten Kreisen wird eine chinesische Firma als heißer Kandidat für das jetzt unter dem neuen Namen Ledvance laufende klassische Lampengeschäft von Osram gehandelt. Zu der Sparte gehört der traditionsreiche Augsburger Standort mit seinen nach einem langjährigen Schrumpfkurs noch rund 900 Mitarbeitern. Dort werden Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen hergestellt, also Produkte, nach denen die Nachfrage insgesamt rückläufig ist.

    Gefragt sind hingegen LEDs, eben Leuchtdioden. Doch dieses bei Osram verbleibende Zukunftsgeschäft ist in Regensburg angesiedelt. In der oberpfälzischen Stadt sind die Beschäftigten folglich von Übernahmesorgen befreit.

    Noch steht aber nicht fest, wer den klassischen Osram-Lampenbereich und damit größtenteils den Augsburger Betrieb sowie auch Teile des Eichstätter Werks übernimmt, aber ein Name fällt immer öfter. So heißt es, der chinesische LED-Fertiger MLS mit gut 12.500 Mitarbeitern habe starkes Interesse an der Osram-Sparte und damit auch am Augsburger Werk. Die Firma sitzt laut der Nachrichtenagentur Bloomberg im südchinesischen Zhongshan, einer Stadt mit mehr als drei Millionen Einwohnern. Nach wie vor wird aber ein weiterer asiatischer Osram-Kandidat genannt, jedoch nicht namentlich.

    Weitere asiatische Firmen haben wohl Interesse an Osrams Lampensparte

    Und der Osram-Vorstand um Konzern-Chef Olaf Berlien könnte sich auch für einen reinen Finanzinvestor entscheiden. Ein solcher Interessent ist in der Regel bestrebt, ein Unternehmen nach dem Kauf kräftig umzubauen, dadurch den Wert zu steigern und nach zwei bis fünf Jahren wieder zu verkaufen.

    Chinesische Geldgeber wollen hingen meist länger an Bord bleiben, wenn sie in Europa eine Firma unter ihre Kontrolle gebracht haben. Investoren aus Asien melden hingegen nicht immer mit lauteren Motiven Interesse an europäischen Firmen an. So hat schon vor rund einem Jahr die chinesische Firma Feilo Acoustics Anleger in einem Schreiben an der Börse von Shanghai darüber informiert, bei Osram einsteigen zu wollen. Kenner der asiatischen Aktienszene behaupten, das hätten die Feilo-Leute nur getan, um den Kurs nach oben zu treiben. Das gelang zunächst auch, hatte aber keinen dauerhaften Erfolg.

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