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Verkehr: Kampf dem Tank-Irrsinn: Österreich friert Spritpreise ein

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Kampf dem Tank-Irrsinn: Österreich friert Spritpreise ein

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    Gerade an Feiertagen und in den Ferien kennen die Spritpreise meist nur eine Richtung: nach oben.
    Gerade an Feiertagen und in den Ferien kennen die Spritpreise meist nur eine Richtung: nach oben. Foto: Oliver Berg, dpa

    Autofahrer wird es wenig verwundern: Der mit Abstand teuerste Tag im Tankmonat März war der Karfreitag. Laut ADAC-Datenbank stiegen die Spritpreise vor Ostern um knapp zehn Cent. Die Zahlen zeigen deutlich, was Autofahrer aus Erfahrung nur zu gut wissen: Gerade vor und an Feiertagen und in den Ferien kennen die Spritpreise meist nur eine Richtung: nach oben. Und zwar sprunghaft.

    Kraftstoffpreise in Deutschland: Wochenvergleich des ADAC.
    Kraftstoffpreise in Deutschland: Wochenvergleich des ADAC. Foto: ADAC

    In Österreich hat man einen neuen Versuch gestartet, dem Spielchen der Ölkonzerne einen Riegel vorzuschieben. Über Feiertage oder Reisewochenenden werden dort die Spritpreise an den Tankstellen ganz einfach "eingefroren". Nach drei Testläufen im vergangenen Jahr griff die Verordnung des Wirtschaftsministeriums heuer erstmals über die Osterfeiertage. Konkret bedeutete das: Tankstellenbetreiber durften Mittwoch um 12 Uhr die Preise letztmals erhöhen und anschließend bis Gründonnerstag, 11 Uhr, nurmehr senken. Ab da war der Preis dann "eingefroren" - bis Ostermontag 24 Uhr.

    Spritpreise dürfen nur einmal am Tag erhöht werden

    Spritpreise in Österreich: Monatsvergleich des ÖAMTC.
    Spritpreise in Österreich: Monatsvergleich des ÖAMTC. Foto: ÖAMTC

    Der sogenannte "Spritpreis-Korridor" ist ein weiterer Maßnahme im Nachbarland, die Marktlage möglichst transparent und vergleichbar zu gestalten. Bereits seit 2009 dürfen Tankestellen in Österreich die Preise nur einmal am Tag erhöhen. Seit 2011 ist sogar vorgeschrieben, wann dies zu geschehen hat - nämlich mittags, Punkt 12 Uhr. In den folgenden 24 Stunden dürfen die Preise dann nur nach unten angepasst werden. Der aktuelle Stand kann permanent im Internet und via App abgerufen werden.

    Verbände und Behörden in Österreich bewerten die Maßnahmen, vor allem die festgeschrieben Preise zu Reisezeiten, positiv. Dadurch sei es für die Verbraucher einfacher, die günstigsten Werte in der Umgebung zu ermitteln, sagt Martin Grasslober, Verkehrswirtschaftsexperte beim Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC).

    Die österreichische Bundeswettbewerbsbehörde kommt nach einer Untersuchung zudem zu dem Fazit, dass die "Spritpreis-Korridore" zu einem positiven und ausgeglichenen Preisniveau beitragen. "Wer die Spritpreise zu hoch ansetzt, riskiert, dass ihm während mehrerer Tage das Geschäft entgeht", sagt ein Sprecher des österreichischen Wirtschaftsministeriums.

    Skepsis in Deutschland

    10 Tipps: So sparen Sie beim Autofahren Benzin

    Es ist gar nicht so schwer, beim Autofahren Benzin und damit bares Geld zu sparen. Hier zehn Tipps, wie Sie mit weniger Sprit auskommen.

    Gleich beim Start Ihrer Autofahrt geht's los. Schalten Sie nach dem Anfahren sofort in den zweiten Gang hoch. Das wirkt sich günstig auf den Spritverbrauch aus.

    Generell gilt: Fahren Sie immer im höchstmöglichen Gang. "Einsparungen von 10 bis 20 Prozent und mehr – je nach Motortyp und Getriebeübersetzung – sind im Vergleich zum niedrigeren Gang möglich", heißt es beim ADAC.

    Nächster Tipp: Fahren Sie vorausschauend. Das klingt etwas banal, aber: Jedes Mal, wenn sie bremsen müssen, verbrauchen Sie Energie, die sie später wieder aus Benzin gewinnen müssen.

    Tipp 4: Schalten Sie Ihren Motor ab, wenn es geht. Das lohnt sich immer dann, wenn die Standzeit voraussichtlich länger als 20 Sekunden sein wird.

    Tipp 5: Räumen Sie alles aus dem Auto, was Sie nicht brauchen. 100 Kilogramm Gewicht im Wagen bedeuten nämlich bis zu 0,3 Liter Benzin mehr auf 100 Kilometer. Da kommt auf die Dauer ganz schön was zusammen.

    Auch sehr wichtig: Wenn Sie Dachträger oder Fahrradträger nicht brauchen - montieren Sie ihn ab. Schon ein leerer Fahrrad-Dachträger auf dem Dach treibt die Spritrechnung um rund 10 Prozent nach oben, hat der ADAC errechnet. Mit einer Dachbox erhöht sich der Benzinverbrauch sogar um etwa 20 Prozent.

    Siebter Tipp: Verzichten Sie auf Klimaanlage oder Standheizung. Eine laufende Klimaanlage kostet zwischen 0,1 und 0,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer.

    Tipp Nummer 8: Schließen Sie offene Seitenfenster oder Schiebedächer. Denn das verschlechtert den Luftwiderstand. Die Folge: Sie verbrauchen - bei höheren Geschwindigkeiten - rund 0,2 Liter mehr Benzin auf 100 Kilometer.

    Der neunte Tipp: Verwenden Sie ein hochwertiges Leichtlauföl (Bezeichnung 0W-30 oder 5W-20). Laut ADAC bringt das tatsächlich etwas. Wenn der Motor wegen der reduzierten Reibung leichter drehen kann, spart man Benzin - bei Kurzstrecken zwischen 4 und 6 Prozent, auf der Autobahn immerhin noch bis zu zwei Prozent.

    Tipp 10: Achten Sie auf den richtigen Reifendruck. Lieber etwas mehr als zu wenig ist prima. Schon ein Reifendruck von 0,5 bar unter der Empfehlung des Reifenherstellers erhöht den Benzinverbrauch um bis zu 6 Prozent.

    Sie sehen, es ist wirklich einfach. Wenn Sie bei Ihrer nächsten langen Fahrt all unsere Tipps beherzigen, können Sie sicher ein bis zwei Liter Benzin auf hundert Kilometer sparen. Und das rechnet sich, oder?

    In Deutschland betrachtet man das österreichische Modell mit Skepsis. Im Zuge der Diskussion um die Markttransparenzstelle, in der noch in diesem Jahr in

    Auch beim ADAC ist man zurückhaltend. Da die Preise vor den Korridoren meist sehr hoch angesetzt oder anschließend umso stärker erhöht würden, sei die Methode für den Verbraucher letztlich eher ungünstig, sagt ein Sprecher. "Außerdem können an den betreffenden Wochenenden auch keine Preissenkungen an die Konsumenten weitergegeben werde."

    Bei den Kollegen in Wien will man dieses Argument so allerdings nicht gelten lassen. "Preissenkungen an reisestarken Tagen gab es ohnehin so gut wie nie", so ÖAMTC-Experte Grasslober.

    Die nächsten Spritpreis-Verordnungen treten in Österreich zu Christi-Himmelfahrt, Pfingsten und Fronleichnam sowie an den ersten beiden Ferienreisewochenenden im Sommer und zu Mariä Himmelfahrt in Kraft.

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