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Übernahme: Chinesen zahlen über 400 Millionen für Osram-Sparte

Übernahme

Chinesen zahlen über 400 Millionen für Osram-Sparte

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    Osram verkauft Lampensparte an einen chinesischen Anbieter.
    Osram verkauft Lampensparte an einen chinesischen Anbieter. Foto: Armin Weigel/dpa

    Das zeugt schon von Selbstbewusstsein: Konzern-Chef Olaf Berlien lässt die Mitteilung über den Verkauf einer großen Sparte des Unternehmens mit „Osram findet besten Eigentümer für Lampengeschäft“ betiteln. Eine ungewöhnliche Formulierung in der Wirtschaftswelt bei einem solchen Deal. Dabei bestätigten sich am Dienstagabend Informationen unserer Zeitung, dass der chinesische Anbieter MLS, der LEDs, also Leuchtdioden herstellt, zum Zuge kommt.

    Die Firma mit rund 12.500 Mitarbeitern hat dabei ein Konsortium um sich geschart, um den Kauf des klassischen Osram-Lampengeschäfts mit 8.800 Beschäftigten stemmen zu können. So sind zusätzlich der strategische Investor IDG Capital Partners, eine der ersten ausländischen Wagniskapital-Firmen in China, und der Finanzinvestor Yiwu mit an Bord. Berlien, der „von einem Meilenstein“ spricht, kann sich über gut 400 Millionen Euro freuen, die er mit dem Verkauf erlöst.

    Käufer dürfen Marke Osram nutzen

    Und es gibt noch weiteres Geld: Weil die Chinesen die Marke Osram nutzen dürfen, müssen sie dafür Lizenzzahlungen an das deutsche Unternehmen leisten. Das Geschäft soll im Jahr 2017 abgeschlossen werden. Osram hatte sein klassisches Lampengeschäft rechtlich verselbstständigt und ihm den Namen Ledvance verpasst. Zu diesem Bereich gehört auch das Augsburger Werk mit rund 900 Mitarbeitern.

    Dort werden Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen hergestellt, also Produkte, die im Gegensatz zu LEDs nicht mehr so stark wie früher nachgefragt werden. Die börsennotierte Osram Licht AG setzt stark auf das Geschäft mit Leuchtdioden. Hier baut das Unternehmen eine neue LED-Chip-Fabrik in Malaysia. Dort will das Unternehmen voraussichtlich bis 2020 rund eine Milliarde Euro investieren. Im Zuge des Geschäfts mit den Chinesen hat Osram mit der Firma MLS vereinbart, dass sie jährlich LED-Chips aus dem Standort in

    Tarifbindung und Kündigungsschutz bleiben erhalten

    Auch die Arbeitnehmerseite zeigte sich mit dem Verkauf an die Chinesen zufrieden, weil der weltweite Hauptsitz des jetzt Ledvance heißenden Unternehmens in Garching bei München bleibt und somit die Regeln der deutschen Mitbestimmung gelten. Die Tarifbindung und der Kündigungsschutz für die Belegschaft bleiben also erhalten.

    MLS-Chef Sun Qinghuan sagte: „Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.“ Und der Gewerkschafter Michael Knuth, der Aufsichtsrats-Vize von Osram ist, meinte: „Der Zusammenschluss ist eine gute Nachricht für die Mitarbeiter.“

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