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Tanken: Benzin so teuer wie nie! Und es ist keine Besserung in Sicht

Tanken

Benzin so teuer wie nie! Und es ist keine Besserung in Sicht

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    Im Cockpit eines Autos in Dresden zeigt am Mittwoch (22.02.2012) die Kraftstoffanzeige einen leeren Tank an. Mitten in der Urlaubszeit erreicht der Spritpreis neue Spitzenwerte. Der Liter Super E10 kostete am Samstag soviel wie nie und überflügelte damit den Rekordwert aus dem April. Eine grundsätzliche Entspannung an der Zapfsäule ist erst mal nicht in Sicht.
    Im Cockpit eines Autos in Dresden zeigt am Mittwoch (22.02.2012) die Kraftstoffanzeige einen leeren Tank an. Mitten in der Urlaubszeit erreicht der Spritpreis neue Spitzenwerte. Der Liter Super E10 kostete am Samstag soviel wie nie und überflügelte damit den Rekordwert aus dem April. Eine grundsätzliche Entspannung an der Zapfsäule ist erst mal nicht in Sicht. Foto: Arno Burgi, dpa

    Der Spritpreis hat am heißesten Wochenende des Jahres einen Rekordwert erreicht. Autofahrer mussten im bundesweiten Durchschnitt am Samstag 1,692 Euro je Liter Super E10 bezahlen - so viel wie noch nie. Damit knackte der Benzinpreis die bisherige Rekordmarke von 1,674 Euro vom 18. April, wie der ADAC am Montag in München mitteilte.

    10 Tipps: So sparen Sie beim Autofahren Benzin

    Es ist gar nicht so schwer, beim Autofahren Benzin und damit bares Geld zu sparen. Hier zehn Tipps, wie Sie mit weniger Sprit auskommen.

    Gleich beim Start Ihrer Autofahrt geht's los. Schalten Sie nach dem Anfahren sofort in den zweiten Gang hoch. Das wirkt sich günstig auf den Spritverbrauch aus.

    Generell gilt: Fahren Sie immer im höchstmöglichen Gang. "Einsparungen von 10 bis 20 Prozent und mehr – je nach Motortyp und Getriebeübersetzung – sind im Vergleich zum niedrigeren Gang möglich", heißt es beim ADAC.

    Nächster Tipp: Fahren Sie vorausschauend. Das klingt etwas banal, aber: Jedes Mal, wenn sie bremsen müssen, verbrauchen Sie Energie, die sie später wieder aus Benzin gewinnen müssen.

    Tipp 4: Schalten Sie Ihren Motor ab, wenn es geht. Das lohnt sich immer dann, wenn die Standzeit voraussichtlich länger als 20 Sekunden sein wird.

    Tipp 5: Räumen Sie alles aus dem Auto, was Sie nicht brauchen. 100 Kilogramm Gewicht im Wagen bedeuten nämlich bis zu 0,3 Liter Benzin mehr auf 100 Kilometer. Da kommt auf die Dauer ganz schön was zusammen.

    Auch sehr wichtig: Wenn Sie Dachträger oder Fahrradträger nicht brauchen - montieren Sie ihn ab. Schon ein leerer Fahrrad-Dachträger auf dem Dach treibt die Spritrechnung um rund 10 Prozent nach oben, hat der ADAC errechnet. Mit einer Dachbox erhöht sich der Benzinverbrauch sogar um etwa 20 Prozent.

    Siebter Tipp: Verzichten Sie auf Klimaanlage oder Standheizung. Eine laufende Klimaanlage kostet zwischen 0,1 und 0,2 Liter Benzin auf 100 Kilometer.

    Tipp Nummer 8: Schließen Sie offene Seitenfenster oder Schiebedächer. Denn das verschlechtert den Luftwiderstand. Die Folge: Sie verbrauchen - bei höheren Geschwindigkeiten - rund 0,2 Liter mehr Benzin auf 100 Kilometer.

    Der neunte Tipp: Verwenden Sie ein hochwertiges Leichtlauföl (Bezeichnung 0W-30 oder 5W-20). Laut ADAC bringt das tatsächlich etwas. Wenn der Motor wegen der reduzierten Reibung leichter drehen kann, spart man Benzin - bei Kurzstrecken zwischen 4 und 6 Prozent, auf der Autobahn immerhin noch bis zu zwei Prozent.

    Tipp 10: Achten Sie auf den richtigen Reifendruck. Lieber etwas mehr als zu wenig ist prima. Schon ein Reifendruck von 0,5 bar unter der Empfehlung des Reifenherstellers erhöht den Benzinverbrauch um bis zu 6 Prozent.

    Sie sehen, es ist wirklich einfach. Wenn Sie bei Ihrer nächsten langen Fahrt all unsere Tipps beherzigen, können Sie sicher ein bis zwei Liter Benzin auf hundert Kilometer sparen. Und das rechnet sich, oder?

    An vielen Tankstellen kletterte der Literpreis für E10 allerdings auch über die Marke von 1,70 Euro - zum Teil sogar deutlich, etwa an manchen Autobahn-Stationen. Am Sonntag ging der Preis auf 1,685 im Bundesschnitt wieder leicht zurück. Auch der Dieselpreis lag hoch: Ein Liter kostete am Samstag 1,53 Euro.

    Shell ermittelte für Sonntag in ihrem Netz einen Durchschnittspreis von 1,72 Euro für E10 und 1,76 Euro je Liter für die meistgetankte Sorte Super E5. Der vom ADAC ermittelte Durchschnitt liegt in der Regel etwas niedriger als in den Netzen von Aral und

    Tanken: Ein immer teurerer Spaß

    Antriebe für Autos

    Autos lassen sich von vielen Antrieben in Bewegung setzen. Dabei war nicht von Anfang an klar, dass sich der Verbrennungsmotor durchsetzen würde. Der Elektromotor war bereits zu Beginn der automobilen Revolution eine Alternative. Inzwischen sind noch einige hinzugekommen, eine Übersicht:

    VERBRENNUNGSMOTOREN - Billiges Öl in den USA und der Beginn der Massenmotorisierung durch Ford haben dem «Verbrenner» zum Durchbruch verholfen. In verschiedenen Varianten treibt er heute beinahe alles an, was fährt. Ob Ottomotor oder Dieselmotor, beide Aggregate werden vor allem mit fossilen Brennstoffen, also Produkten aus Erdöl betrieben. Doch die Technik lässt je nach Modifikation auch anderen Treibstoff zu, etwa Alkohol, Biodiesel, Gase oder gar Frittenfett. So kann der Verbrenner auch ein alternativer Antrieb sein.

    AUTOGAS/ERDGAS - Der Antrieb mit Autogas funktioniert nach einer technischen Umrüstung in fast allen Benzinmotoren. Die kostet je nach Modell einige tausend Euro. Der günstigere Preis für das Gas spart zwar Geld, die Investition rechnet sich meist aber nur für Vielfahrer. Autogas (LPG) ist allerdings nicht an allen Tankstellen zu haben, zudem schmälert der Zusatztank meist den Platz im Kofferraum. Ist der Gastank leer, fährt der Motor mit Benzin weiter. Eine andere Möglichkeit ist Erdgas, das ebenfalls in einem herkömmlichen Ottomotor verbrannt wird. Autos mit Erdgas-Antrieb finden sich häufiger in größeren Flotten oder auch in Bussen. Auch hier ist das Tankstellennetz noch nicht flächendeckend.

    HYBRID - Autos mit Hybrid-Antrieb haben beides an Bord: einen Verbrennungs- und einen Elektromotor. Dabei gibt es mehrere Varianten wie sogenannte «milde», «volle» und Plug-in-Hybriden. In der «milden» Variante wird die Batterie etwa mit der Bremsenergie aufgeladen und greift dem Verbrennungsmotor unter die Arme. Ein Vollhybrid kann auch rein elektrisch fahren, die Batterie wird während der Fahrt mit dem Benziner geladen, auch wird Energie beim Bremsen erzeugt. Der Plug-in-Hybrid schließlich kann an der Steckdose geladen werden, was seine Reichweite beim elektrischen Fahrbetrieb verlängert.

    ELEKTROMOTOREN - Reine Elektroautos sind noch echte Raritäten auf den Straßen der Welt. Sie werden von Batterien gespeist und kommen ganz ohne fossile Energieträger aus - wenn man davon absieht, dass der Strom oft aus Kohle, Gas oder Atomkraft gewonnen wird. Viele Hersteller forschen derzeit an E-Autos und verfolgen dabei etliche verschiedene Ansätze. So werden etwa herkömmliche Fahrzeuge umgebaut oder ganz neue Konzepte speziell für den Stromantrieb entwickelt. Dabei hat der Antrieb eine lange Geschichte und ist alles andere als eine neue Idee. Bereits in der Frühzeit der Automobilgeschichte gab es «Stromer», bei kleinen Lieferwagen erhielt sich der Antrieb. Billiges Öl und wachsender Bedienkomfort verhalfen dem Verbrenner aber zum Durchbruch. Nun erlebt die E-Technik eine Wiedergeburt. Das größte Problem dabei ist die Speichertechnik, sprich die Batterien.

    BRENNSTOFFZELLE - Für etliche Ingenieure ist sie die Krönung des Antriebs - lautlos, leistungsstark und aus dem Auspuff strömt nur Wasserdampf. Die Brennstoffzelle treibt bereits U-Boote an, auch Versuchsautos gibt es längst. Dennoch ist Technik noch lange nicht für den Massenmarkt bereit. Ungeklärt ist etwa die Frage, wie der Wasserstoff energieeffizient und umweltschonend gewonnen werden kann. Auch technisch gibt es noch viel zu klären, vom Ausbau des nötigen Tankstellennetzes einmal ganz zu schweigen. Trotzdem halten viele Experten die Brennstoffzelle für den Königsweg und das batteriegetriebene E-Auto für nicht viel mehr als einen Zwischenschritt in der Entwicklung der Mobilität der Zukunft.

    Angesichts des weiter hohen Rohölpreises rechnen die Ölmultis in absehbarer Zeit auch nicht mit einem grundsätzlichen Rückgang der Preise. Seit dem Tiefstand vor etwas mehr als sieben Wochen hat der Rohölpreis um rund 30 Prozent zugelegt. Auch am Montag stieg der Ölpreis: Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Oktober kostete gegen Mittag 114,56 US-Dollar. Das waren 85 Cent mehr als zum Wochenausklang.

    Der ADAC sieht allerdings auch in der Reisezeit einen Grund für die anhaltend hohen Preise: Die größere Nachfrage nach Benzin und Diesel führe zu steigenden Preisen, zudem mache der schwache Euro den an internationalen Börsen in Dollar gehandelten Sprit für die Verbraucher teurer. dpa/AZ

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