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Subvention: Wer ein E-Auto kauft, bekommt 4000 Euro geschenkt

Subvention

Wer ein E-Auto kauft, bekommt 4000 Euro geschenkt

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    Die Bundesregierung wünscht sich mehr Elektroautos auf der Straße.
    Die Bundesregierung wünscht sich mehr Elektroautos auf der Straße. Foto: Jan Woitas, dpa

    Noch sind Elektrofahrzeuge Exoten auf deutschen Straßen. Wenn es nach dem Willen der Bundesregierung geht, soll sich das bald ändern. Ab Mai bekommen Neuwagenkäufer eine Prämie in Höhe von 4000 Euro auf den Kauf eines reinen Elektroautos. Wer ein Fahrzeug kauft, das sowohl mit dem Stromkabel aufladbar ist als auch einen Verbrennungsmotor hat – ein sogenanntes „Plug-in-Hybridfahrzeug“ –, bekommt beim Kauf 3000 Euro geschenkt. Auf diese umstrittene Subvention, die den Steuerzahler rund 600 Millionen Euro kosten wird, haben sich die schwarz-rote

    Die deutsche Autoindustrie zahlt ebenfalls 600 Millionen Euro in den Subventionstopf, der damit insgesamt 1,2  Milliarden groß ist. Um keine Luxusmodelle zu subventionieren, gelten die Prämien nur für Modelle mit einem Listenpreis von maximal 60.000 Euro. Die Laufzeit endet offiziell im Jahr 2019. Allerdings ist schon vorher Schluss, sobald die Mittel ausgeschöpft sind: Finanzminister Wolfgang Schäuble erhofft sich dadurch eine schnelle Wirkung des Programms: „Wer die Prämie haben will, muss sich beeilen“, sagt der CDU-Politiker. Insgesamt sollen damit bis zu 400.000 Autos gefördert werden.

    Noch fahren nicht allzu viele Elektroautos

    Weitere 300 Millionen Euro fließen in die Verbesserung der Ladeinfrastruktur. CSU-Verkehrsminister Alexander Dobrindt sagte: „Derzeit sind 400 Ladestationen an Autobahnen im Aufbau, jetzt wollen wir in die Fläche gehen.“ Geplant seien 15.000 Ladesäulen an Supermärkten, Shoppingcentern und Sportstätten, 5000 davon Schnellladesäulen. Zudem investiert die Bundesregierung 100 Millionen Euro in ihren eigenen Fuhrpark, der bald zu 20 Prozent aus Elektrofahrzeugen bestehen soll. Bis zum Jahr 2020 sollen nach Wunsch der Politik eine Million E-Autos auf deutschen Straßen fahren. Derzeit sind 25.500 E-Autos und 130.000 Hybridfahrzeuge zugelassen. Verschwindend wenig bei 45 Millionen Autos insgesamt.

    Zu den Kritikern der staatlich subventionierten Kaufprämien zählt allerdings selbst der Autozulieferer Bosch. Solche Mittel entfachten am Markt keine nachhaltige Nachfrage, sondern nur ein kurzfristiges „Strohfeuer“, sagte

    Subvention für Elektroautos: Umweltschützer üben Kritik

    Auch andere Kritiker fordern konkurrenzfähige Produkte der deutschen Automobilhersteller, anstatt die milliardenschwere Industrie mit dem Geld der Steuerzahler zu unterstützen. So spricht die Umweltschutzorganisation Bund von einem „Milliardengeschenk“ an die Autobranche. Besonders problematisch sei die Prämie für „Plug-in-Hybride“. Diese Fahrzeuge seien „meist nur auf dem Papier sparsam und sauber“, kritisieren die Umweltschützer.

    Auch der Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo, Clemens Fuest, nennt die staatliche Kaufprämie für Elektroautos einen „schweren Fehler“. Richtig wäre es, „die Verursacher von Emissionen zu belasten, nicht, das Unterlassen von Emissionen mit Steuergeldern zu fördern“, betont der Ifo-Chef.

    Auch die Opposition ist nicht einverstanden

    Entsprechend kritisch ist die Opposition. Der Verkehrsexperte der Linksfraktion, Thomas Lutze, bezweifelt einen positiven Verkehrs- oder klimapolitischen Effekt. „Anstatt Steuergelder für sinnfreie Kaufprämien zu verschwenden“, solle der öffentliche Personenverkehr gefördert werden. Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter sagt, es wäre sinnvoller, „Käufer von „teuren Spritschluckern“ zur Kasse zu bitten und damit die Förderung emissionsarmer Autos zu bezahlen.

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