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Siemens rechnet mit Auftrags- und Umsatzplus

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Siemens rechnet mit Auftrags- und Umsatzplus

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    Siemens rechnet mit Auftrags- und Umsatzplus
    Siemens rechnet mit Auftrags- und Umsatzplus Foto: DPA

    Zum ersten Mal seit dem Schlussquartal des Geschäftsjahres 2007/2008 (Ende September) dürften sowohl Auftragseingang als auch Umsatz in dem an diesem Mittwoch ablaufenden dritten Quartal zulegen, sagte Finanzchef Joe Kaeser am Dienstag auf einer Investorenveranstaltung. Die schnell anspringenden Geschäfte, etwa die Lichtsparte Osram, erholten sich weiter, und aus Schwellenländern wie China und Indien verspüre der Konzern eine starke Nachfrage. Seine Zahlen für das dritte Quartal will Siemens Ende Juli vorlegen. An der Börse verlor die Aktie am Dienstag in einem schwachen Markt zeitweise um die zwei Prozent.

    Das für Siemens wichtige operative Ergebnis der drei Sektoren Industrie, Energie und Gesundheit sieht Kaeser im dritten Quartal nahe der Höhe des Vorquartals. Damals hatte das Unternehmen hier rund 2,1 Milliarden Euro verdient. Vor allem die verbesserte Produktivität dürfte sich dabei bemerkbar machen. Insgesamt rechnet das Management damit, dass Auftragseingang und Umsatz der Sektoren im dritten Quartal höher ausfallen als im Vorjahreszeitraum und im Vorquartal. Beim Umsatz dürfte sich dabei der starke US-Dollar auswirken.

    Im Industriegeschäft profitiert Siemens erneut vor allem von einer kräftigen Nachfrage der Automobilindustrie für die Leuchtdioden (LED) aus der Lichtsparte Osram. Operatives Ergebnis, Auftragseingang und Umsatz des Industrie-Sektors dürften die Werte des Vorquartals nach Kaesers Einschätzung übertreffen. Es läuft aber noch nicht überall rund. Im Geschäft mit Industrielösungen und der Gebäudetechnologie habe die Entwicklung den Boden noch nicht erreicht, sagte der Manager.

    Im Energiegeschäft, wo Siemens neben klassischen Kraftwerken auch erneuerbare Energien wie Windkraft im Portfolio hat, ist das Bild zweigeteilt. Während Umsatz und Ergebnis knapp unter dem Vorjahr liegen dürften, sollte der Auftragseingang im dritten Quartal kräftig von 6,1 Milliarden Euro in den vorangegangenen drei Monaten auf mehr als 6,9 Milliarden Euro anziehen. In den vergangenen Quartalen hatten dem Sektor fehlende Großaufträge zu schaffen gemacht.

    In jüngster Zeit häuften sich allerdings umfangreiche Bestellungen gerade für die Windkraftanlagen des Konzerns. Insgesamt kann Siemens in der Sparte erneuerbare Energien auf ein Auftragspolster von mehr als 8 Milliarden Euro verweisen. Künftig will das Unternehmen die Industrialisierung des Geschäfts vorantreiben und so die Kosten um weitere 350 Millionen Euro in den kommenden beiden Geschäftsjahren drücken.

    Das Gesundheitsgeschäft profitiert laut Kaeser von der US-Gesundheitsreform, die den Nachfragestau etwas löse. Das Ergebnis dürfte im dritten Quartal entsprechend höher als noch vor einem Jahr ausfallen und in etwa auf dem Niveau des Vorquartals liegen. Auch Auftragseingang und Umsatz erwartet Kaeser höher als vor einem Jahr oder als im Vorquartal.

    Für die kriselnde IT-Sparte SIS, die Siemens ausgliedern will, werden rote Zahlen erwartet. Die Sparte, in dem der Konzern tausende Stellen abbauen will, bewege sich in einem sehr schwierigen Feld. Die Gespräche über den Jobabbau befänden sich auf einem guten Weg, sagte Kaeser. Beim Sorgenkind Nokia Siemens Networks (NSN) sieht er positive Ansätze. Die Wettbewerbssituation für das Gemeinschaftsunternehmen bleibe jedoch extrem herausfordernd.

    Im Frühjahr hatte Siemens nach einem Gewinnsprung seine Prognose angehoben und sich auch zuletzt optimistisch zum Geschäftsverlauf geäußert. Im Geschäftsjahr 2009/2010 will der Konzern ein operatives Ergebnis über dem Rekord-Vorjahreswert von 7,5 Milliarden Euro schaffen. Die Erlöse sieht Siemens im mittleren einstelligen Prozentbereich schrumpfen.

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