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Siemens erwartet jahrelange Krise

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Siemens erwartet jahrelange Krise

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    Siemens erwartet jahrelange Krise
    Siemens erwartet jahrelange Krise Foto: DPA

    "Wir sind der Auffassung, dass die Kurzarbeit ein sehr probates Mittel ist, eine längere Schwächephase zu überbrücken." Nach der Industrieautomatisierung und der Lichttechnik-Tochter Osram werde es auch andere Sparten treffen. Von einer raschen Erholung geht Kaeser nicht aus.

    Die Durststrecke werde "eher noch zwei Jahre als zwei Quartale" andauern. "Wir müssen uns auf eine deutliche Anpassung der Nachfrage einstellen." In vielen Geschäften ist nach Einschätzung Kaesers die Talsohle noch nicht erreicht. Siemens könnte auch über den Umweg der Kunden davon getroffen werden. "Wir werden einen kleineren Markt haben." An den Börsen legten die Aktien des Unternehmens trotz des pessimistischen Ausblicks zu. Am Mittag gewannen die Papiere zeitweise gut 2 Prozent auf über 45,31 Euro.

    Die operative Ergebnisprognose für die drei Sektoren Industrie, Energie und Medizintechnik von 8,0 bis 8,5 Milliarden Euro im laufenden Geschäftsjahr 2008/09 (30. September) hielt Kaeser zwar aufrecht, schränkte aber ein: "Wir werden das neu bewerten. So lange es keine neue Zahl gibt, gilt die alte." Am Vortag hatte Siemens-Chef Peter Löscher in einem Interview bereits die Prognose in Frage gestellt, Analysten rechnen bereits seit längerem mit einer Senkung. Auch Kaeser räumte ein: "Die Zeiten sind nicht einfacher geworden."

    Im zweiten Quartal erwartet er für den Konzernumsatz eine nominale Steigerung über das Vorjahresniveau von 18,1 Milliarden Euro. Das Ergebnis der Sparten von 1,3 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum will Siemens deutlich übertreffen. Allerdings hatten damals hohe Abschreibungen den Gewinn kräftig gedrückt. Zugleich solle der Auftragseingang über dem Umsatz liegen. Die genauen Zahlen veröffentlicht das Unternehmen am 29. April.

    Besonders das Industriegeschäft, das gut die Hälfte zum Konzernumsatz beisteuert, leidet unter der weltweiten Flaute. Erhebliche Schwierigkeiten gebe es in der Industrieautomatisierung, in der Antriebstechnik und bei Osram, sagte Kaeser. Bei der Lichttechnik-Tochter dürften die Probleme auch in den kommenden Quartalen anhalten. Für den Sektor Medizintechnik, der seit einiger Zeit mit Einsparungen im US-Gesundheitswesen kämpft, sieht Kaeser sowohl im zweiten Quartal als auch im laufenden Geschäftsjahr Umsatz- und Ergebnissteigerungen. Der Energie-Sektor halte sich weiter sehr gut.

    Stornierungen gebe es derzeit noch nicht, doch hätten sich Aufträge in einzelnen Geschäften verschoben, sagte Kaeser. "Die Weltwirtschaft befindet sich ganz sicher in der größten Krise seit dem Zweiten Weltkrieg." Dem könne sich auch der Elektrokonzern nicht entziehen. "Die

    Mit den Konjunkturprogrammen hätten die Regierungen weltweit richtig auf die Situation reagiert. Bei Siemens dürften sich die Programme aber erst ab dem kommenden Jahr im Auftragseingang niederschlagen, sagte Kaeser. "Mit einer kurzfristigen Belebung sollten wir aus diesen Programmen nicht rechnen." Bis zur Besserung der Lage setzt Siemens deshalb auch auf die Milliarden-Einsparungen in Vertrieb und Verwaltung und auf strikte Kostendisziplin.

    Treiber für das Geschäft des Konzerns bleibe weiter das robuste Energiegeschäft, sagte Kaeser. Auch die "grünen Technologien" seien nicht nur ein Trend, sondern es gebe auch eine industrielle Nachfrage. So biete das Offshore-Windkraftgeschäft vor den Küsten eine stabile Preisentwicklung. Weitere Zukäufe könnte sich Kaeser in der Solarthermie vorstellen. Erst vor einigen Tagen war Siemens bei dem italienischen

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