"Die großen Bankiers der letzten Jahrhunderte verdanken ihre teilweise bis heute anhaltende moralische Strahlkraft zu einem Gutteil der Tatsache, dass sie sich Gedanken über den eigenen Tellerrand hinaus gemacht haben."
Schäuble mahnte die Banker, sie sollten mit dem Staat kooperieren. "Niemand sollte etwa dem Verdacht Nahrung geben, vorübergehende Einschränkungen für Vergütungsregelungen könnten Motiv sein, sachlich gebotene Schritte zur Stabilisierung des Finanzsektors zu unterlassen." Etliche Bankchefs weigern sich bislang, Staatshilfe anzunehmen.
"Niemand kann die Vorstellung haben, am Ende könne alles so bleiben wie vor der Krise", sagte Schäuble. Er stellte klar, dass die Eigenkapitalanforderungen steigen werden. Der Staat werde den Bankern auch verstärkt auf die Finger schauen und gegebenenfalls eingreifen. Vor der Einführung der neuen Regeln müsse sich aber die Wirtschaft erholen. "Nur sollte niemand auf Zeit spielen in der Hoffnung, schärfere Regeln würden gar nicht mehr kommen", sagte Schäuble. "Sie werden kommen."