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Rahmensozialplan: Osram will den Stellenabbau sozialverträglich gestalten

Rahmensozialplan

Osram will den Stellenabbau sozialverträglich gestalten

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    Dunkle Wolken ziehen bei Osram auf. Jeder zehnte Arbeitsplatz wird gestrichen.
    Dunkle Wolken ziehen bei Osram auf. Jeder zehnte Arbeitsplatz wird gestrichen. Foto: Bild:Silvio Wyszengrad

    Nach langem Tauziehen haben sich Osram und der Betriebsrat auf einen Rahmensozialplan verständigt. Er sieht vor, dass der im Zuge der Umstrukturierung beschlossene massive Stellenabbau sozialverträglich vollzogen werden soll.

    IG Metall sieht in dem Abkommen einen Erfolg

    "Es ist uns gelungen, gemeinsam mit unseren Arbeitnehmervertretern verbindliche Grundsätze für die gemeinsame Gestaltung der Zukunft zu vereinbaren", sagte der Chef der Siemens-Lichttochter, Wolfgang Dehen, am Donnerstag. IG-Metall-Vorstand Jürgen Kerner sagte: "Wir haben nun eine wichtige Grundlage für die zukünftige Entwicklung von Osram. Das neue Abkommen bietet den Beschäftigten Sicherheit und Schutz bei zukünftigen Veränderungen." Neben dem Rahmensozialplan vereinbarten beide Seiten auch ein Zukunftsabkommen über den Umgang mit Stellenstreichungen in der Zukunft.

    Bis 2014 werden in Deutschland gut 1000 Stellen gestrichen

    Inhalt des Sozialplans ist der Rahmen für Abfindungen oder Eingliederungsmöglichkeiten für betroffene Mitarbeiter, beispielsweise ein Wechsel in eine Beschäftigungsgesellschaft. Osram hatte im Januar den geplanten Stellenabbau angekündigt. Wegen der Veränderungen auf den hart umkämpften Licht-Märkten werden bis 2014 in Deutschland gut 1000 Stellen wegfallen. Das betrifft fast jeden zehnten Arbeitsplatz im Inland. Was ist eine Beschäftigungsgesellschaft?

    Osram baut auch im Ausland Stellen ab

    In Deutschland sind rund 10.000 Menschen bei Osram beschäftigt, weltweit sind es 41.000. Der Stellenabbau wird auch das Ausland treffen. Die Branche ist ständigen Veränderungen ausgesetzt. Beispielhaft dafür sind das Ende der klassischen Glühbirne und der Siegeszug der LED-Technik. Vor dem Hintergrund des Trends zum Energiesparen und wachsender Nachfrage wird der Branche ein kräftiges Wachstum vorhergesagt. An den deutschen Standorten will Osram laut des Zukunftsvertrages mindestens bis 2015 festhalten, auch zu betriebsbedingten Kündigungen soll es weiterhin nicht kommen.

    Werksschließungen und Kündigungen nicht grundsätzlich ausgeschlossen

    Der Konzern will bis 2015 auch keine Werke schließen. Nun müssen an den Standorten die Sozialpläne verhandelt werden. Am schlimmsten betroffen ist der Standort Berlin. Dort seien die Gespräche bereits weit gediehen, sagte ein Osram-Sprecher am Donnerstag in München. Sollte sich die Lage jedoch dramatisch verändern, sind weder Entlassungen noch Werksschließungen grundsätzlich ausgeschlossen. In diesem Fall würde eine sogenannte Öffnungsklausel in Kraft treten. Die bisher geltende Vereinbarung mit Siemens wäre dann hinfällig. Siemens will Osram an die Börse bringen, unklar ist noch der Termin, der sich wegen der Turbulenzen an den Finanzmärkten bereits verschoben hatte.

    Osram braucht Geld für Börsengang und Entwicklung

    Wegen der kostenintensiven Entwicklung neuer Technik und der Vorbereitung des Börsengangs will sich Osram mit seinen Maßnahmen das nötige Geld verschaffen. Die großen Chancen auf dem Markt locken starke Wettbewerber. Bisher war der Markt durch wertvolle Patente unter wenigen Unternehmen aufgeteilt. Mittlerweile macht die Konkurrenz Druck. Der Chef des Gesamtbetriebsrats, Willi Sattler, sagte, die Standortgarantie und die Vereinbarung stelle sicher, dass Osram diesen Wandel bewältigen könne. patm/dpa

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