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Osram: Osram bekräftigt Pläne für Aufspaltung

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Osram bekräftigt Pläne für Aufspaltung

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    Osram kämpft mit dem rasanten Wandel auf dem Lichtmarkt und vor allem mit der Billig-Konkurrenz aus Asien.
    Osram kämpft mit dem rasanten Wandel auf dem Lichtmarkt und vor allem mit der Billig-Konkurrenz aus Asien. Foto: Armin Weigel (dpa)

    Auch der Zeitraum zwischen Januar und März sei durch den Umbruch im Lichtmarkt geprägt gewesen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in München mit. So gab der Umsatz auf vergleichbarer Basis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent nach. Dabei schrumpfte das Geschäft mit traditionellen Lampen und Komponenten, das ausgegliedert werden soll, deutlich. Nominal dagegen wuchsen die Erlöse durch die Übernahme des Bühnenbeleuchters Clay Paky und den schwachen Euro um fast ein Zehntel auf knapp 1,4 Milliarden Euro. 

    In Augsburg und Schwabmünchen verloren bereits viele Mitarbeiter ihren Job

    "Wir haben im zweiten Quartal zwar erneut eine gute Entwicklung verzeichnet, müssen uns aber mit den Realitäten des Marktes auseinandersetzen", erklärte Osram-Chef Olaf Berlien. Unter dem Strich verdiente der Konzern 78 Millionen Euro, das waren 13 Prozent mehr als im Vorjahresquartal.

    Das ist Osram

    Der Name "Osram" setzt sich zusammen aus den beiden Metallen Osmium und Wolfram, die früher bei der Herstellung von Glühlampen verwendet wurden.

    Die Marke Osram gibt es seit 1906, die Osram Werke wurden 1919 gegründet, als AEG, Siemens und die Auer-Gesellschaft ihre Glühlampenproduktion zusammenlegten. Von 1978 an gehörte Osram alleine Siemens.

    Seit seinem Börsengang 2013 ist Osram eine eigenständige AG. Kritiker werfen Osram vor, zu langsam auf neue Entwicklungen wie die LED zu reagieren und zu sehr an der Herstellung traditioneller Leuchtmittel festzuhalten.

    Der grundlegende Wandel auf dem Lichtmarkt - weg von der Glühbirne, hin zur LED-Technik - macht dem Unternehmen seit längerem zu schaffen.

    Osram gehört international zu den führenden Herstellern von Leuchtmitteln. Der wichtigste Produktbereich ist die Allgemeinbeleuchtung. Das Unternehmen beschäftigte nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2014 über 34.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von knapp 5,1 Milliarden Euro.

    Der Hauptsitz der Firma ist in München. Weltweit betreibt Osram 33 Werke in 14 Ländern, in Deutschland unter anderem in Augsburg, Schwabmünchen, Eichstätt und Berlin.

    Im August 2014 übernahm Osram das italienische Entertainment-Lichtunternehmen Clay Paky. Spezialisiert sind die Italiener auf die Entwicklung und den Bau von beweglichen Schweinwerfern für die Unterhaltungsbranche.

    Das Lampen-Geschäft mit Glühbirnen und LEDs will der Leuchmittelhersteller zukünftig ausgliedern. Der Aufsichtsrat stimmte im Juni 2015 einer Abspaltung zu: Die betroffenen Sparten mit rund 12.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 2 Milliarden sollen selbstständig werden.

    In der Region hat Osram bereits mehrere hundert Stellen der Werke in Augsburg und Schwabmünchen gestrichen. Am Standort Augsburg sind noch rund 1100 Frauen und Männer angestellt.

    Der Osram-Aufsichtsrat hatte am Vortag noch keine endgültige Entscheidung über die Aufspaltung getroffen. Zunächst soll der Vorstand nun die Auswirkungen der Pläne auf die Arbeitnehmer prüfen. Osram leidet seit Jahren unter dem dramatischen Wandel auf dem Lichtmarkt.

    In Augsburg produziert Osram Energiesparlampen, in Schwabmünchen Vorprodukte für klassische Lampen. Hunderte Mitarbeiter beider Werke haben in den vergangenen Jahren bereits ihre Arbeit verloren. AZ/dpa

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