In der Sprache der Politik würde man sagen, dass die frühere Muttergesellschaft Siemens dem Chef des Lichtspezialisten Osram das Misstrauen ausspricht. Auf der Hauptversammlung in München am Dienstag kündigte ein Siemens-Vertreter an,
Der ungewöhnliche Schritt bezieht sich auf die Osram-Pläne, für rund eine Milliarde Euro eine Chipfabrik in Malaysia zu errichten. Dieser Strategieschwenk in das Massengeschäft hatte im Herbst auf dem Markt für Erstaunen gesorgt. Die Aktie gab damals massiv nach und hat sich seitdem nicht deutlich erholt. Es war erwartet worden, dass sich Osram auf lukrative Nischenmärkte fokussiert, zum Beispiel Autoscheinwerfer,
Auf der Hauptversammlung verteidigte Osram-Chef Berlien die Pläne in Malaysia. Zugleich präzisierte Berlien den geplanten Verkaufsprozess für die Lampensparte, von dem auch das Werk in Augsburg zu großen Teilen betroffen sein wird. Der Verselbständigungsprozess „laufe auf Hochtouren“. „Hierbei geht es um die eigenständige Aufstellung einer Firma mit zwei Milliarden Euro Umsatz und rund 9500 Mitarbeitern.“ Die Ausgliederung sei „das größte Projekt in der Geschichte von Osram.“ Im
Wie berichtet soll die Sparte den Namen „Ledvance“ bekommen. Auf Nachfrage von Aktionärsvertretern erklärte Berlien, es gebe für das Lampengeschäft bereits „mehrere, nicht bindende Angebote.“ Der Verkaufsprozess befinde sich in einer „frühen Phase“, im Sommer könnte es weitere Informationen geben. Osram prüfe auch die vollständige oder teilweise Einbringung in ein Joint Venture, also ein Gemeinschaftsunternehmen. Die betriebliche Verselbständigung des Lampengeschäfts sei für 1. April geplant, die rechtliche zum 1. Juli.