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Osram: Keine Informationen über Stellenabbau bei Osram

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Keine Informationen über Stellenabbau bei Osram

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    Die neue Sparrunde bei Osram wird wohl auch in der Region Arbeitsplätze kosten.
    Die neue Sparrunde bei Osram wird wohl auch in der Region Arbeitsplätze kosten. Foto: Archivfoto: Hannibal/ dpa

    "Es hat am Vormittag eine Mitarbeiterversammlung gegeben", sagte ein Osram-Sprecher am Freitag in München. Im Laufe des Tages sollte es weitere Veranstaltungen an den Stadtorten Garching und Eichstätt geben.

    IG Metall kritisiert die Kommunikationspolitik von Osram scharf

    Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks sind in München und Eichstätt jeweils 300 Mitarbeiter von dem geplanten Jobabbau betroffen. Ein Osram-Sprecher wollte die Zahlen jedoch nicht kommentieren.

    Michael Knuth, Sprecher der IG Metall und stellvertretender Aufsichtsratschef bei Osram, kritisierte Osrams Informationspolitik scharf. "Wer gehofft hat, heute die ganze Wahrheit zu erfahren, wurde enttäuscht", sagte er der Nachrichtenagentur dpa am Freitagabend.

    Vorstandschef Wolfgang Dehen habe erneut nur die längt bekannten Stellenstreichungspläne - 7800 Jobs weltweit, davon 1700 in Deutschland - genannt. Zahlen für die einzelnen Standorte sei er schuldig geblieben. "Ich kann diese Art der Kommunikation nicht nachvollziehen", meinte der Gewerkschaftler.

    In Augsburg, München und Eichstätt soll es viele Mitarbeiter treffen

    Das ist Osram

    Der Name "Osram" setzt sich zusammen aus den beiden Metallen Osmium und Wolfram, die früher bei der Herstellung von Glühlampen verwendet wurden.

    Die Marke Osram gibt es seit 1906, die Osram Werke wurden 1919 gegründet, als AEG, Siemens und die Auer-Gesellschaft ihre Glühlampenproduktion zusammenlegten. Von 1978 an gehörte Osram alleine Siemens.

    Seit seinem Börsengang 2013 ist Osram eine eigenständige AG. Kritiker werfen Osram vor, zu langsam auf neue Entwicklungen wie die LED zu reagieren und zu sehr an der Herstellung traditioneller Leuchtmittel festzuhalten.

    Der grundlegende Wandel auf dem Lichtmarkt - weg von der Glühbirne, hin zur LED-Technik - macht dem Unternehmen seit längerem zu schaffen.

    Osram gehört international zu den führenden Herstellern von Leuchtmitteln. Der wichtigste Produktbereich ist die Allgemeinbeleuchtung. Das Unternehmen beschäftigte nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2014 über 34.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von knapp 5,1 Milliarden Euro.

    Der Hauptsitz der Firma ist in München. Weltweit betreibt Osram 33 Werke in 14 Ländern, in Deutschland unter anderem in Augsburg, Schwabmünchen, Eichstätt und Berlin.

    Im August 2014 übernahm Osram das italienische Entertainment-Lichtunternehmen Clay Paky. Spezialisiert sind die Italiener auf die Entwicklung und den Bau von beweglichen Schweinwerfern für die Unterhaltungsbranche.

    Das Lampen-Geschäft mit Glühbirnen und LEDs will der Leuchmittelhersteller zukünftig ausgliedern. Der Aufsichtsrat stimmte im Juni 2015 einer Abspaltung zu: Die betroffenen Sparten mit rund 12.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 2 Milliarden sollen selbstständig werden.

    In der Region hat Osram bereits mehrere hundert Stellen der Werke in Augsburg und Schwabmünchen gestrichen. Am Standort Augsburg sind noch rund 1100 Frauen und Männer angestellt.

    Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks sind in München und Eichstätt jeweils 300 Mitarbeiter von dem in Deutschland insgesamt 1700 Stellen umfassenden Jobabbau betroffen. Ein Osram-Sprecher wollte die Zahlen nicht kommentieren. Derzeit sind in München und Garching rund 1400 Menschen beschäftigt, in Eichstätt rund 700. Bis 2017 will Osram weltweit rund 7800 Arbeitsplätze streichen.

    Die neuerlichen Kürzungen treffen vor allem die Herstellung traditioneller Leuchtmittel und die Verwaltung. Dass am Standort Eichstätt viele Mitarbeiter betroffen sind, liegt auch daran, dass nach Plänen der EU bis Herbst 2016 auch Halogenlampen großteils vom Markt verschwinden sollen. Sie sehen ähnlich aus wie klassische Glühbirnen und werden deshalb seit dem Verbot der traditionellen Birnen gerne ersatzweise eingesetzt, haben aber eine ähnlich schlechte Energiebilanz. In Autos dürfen Halogenlampen aber auch nach 2016 weiter verwendet werden.

    In Augsburg und Eichstätt baute Osram bis zuletzt alte Leuchtstofflampen

    In Deutschland sind von den Einschnitten nach Unternehmensangaben vor allem Augsburg, Eichstätt, München und Berlin betroffen - in welchem Umfang, sagt Osram bislang nicht. Da vor allem in

    Wie alle Lichttechnikanbieter ist auch Osram vom rasanten Wandel in der Branche hin zu moderner Leuchtdioden-Technik (LED) betroffen. dpa

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