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Leuchtmittelkonzern: Osram übernimmt Entertainment-Lichtunternehmen Clay Paky

Leuchtmittelkonzern

Osram übernimmt Entertainment-Lichtunternehmen Clay Paky

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    Die Nachtaufnahme zeigt die Zentrale der Firma Osram in München.
    Die Nachtaufnahme zeigt die Zentrale der Firma Osram in München. Foto: Rene Ruprecht (dpa)

    Einerseits werden bei Osram tausende Stellen gestrichen, andererseits verstärkt der Lichtspezialist nun sein Geschäft mit Spezialbeleuchtungen. Denn das Münchner Unternehmen übernimmt ab sofort die italienische Beleuchtungsfirma Clay Paky.

    Clay Paky: 120 Mitarbeiter, 60 Millionen Euro Jahresumsatz

    Das ist Osram

    Der Name "Osram" setzt sich zusammen aus den beiden Metallen Osmium und Wolfram, die früher bei der Herstellung von Glühlampen verwendet wurden.

    Die Marke Osram gibt es seit 1906, die Osram Werke wurden 1919 gegründet, als AEG, Siemens und die Auer-Gesellschaft ihre Glühlampenproduktion zusammenlegten. Von 1978 an gehörte Osram alleine Siemens.

    Seit seinem Börsengang 2013 ist Osram eine eigenständige AG. Kritiker werfen Osram vor, zu langsam auf neue Entwicklungen wie die LED zu reagieren und zu sehr an der Herstellung traditioneller Leuchtmittel festzuhalten.

    Der grundlegende Wandel auf dem Lichtmarkt - weg von der Glühbirne, hin zur LED-Technik - macht dem Unternehmen seit längerem zu schaffen.

    Osram gehört international zu den führenden Herstellern von Leuchtmitteln. Der wichtigste Produktbereich ist die Allgemeinbeleuchtung. Das Unternehmen beschäftigte nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2014 über 34.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von knapp 5,1 Milliarden Euro.

    Der Hauptsitz der Firma ist in München. Weltweit betreibt Osram 33 Werke in 14 Ländern, in Deutschland unter anderem in Augsburg, Schwabmünchen, Eichstätt und Berlin.

    Im August 2014 übernahm Osram das italienische Entertainment-Lichtunternehmen Clay Paky. Spezialisiert sind die Italiener auf die Entwicklung und den Bau von beweglichen Schweinwerfern für die Unterhaltungsbranche.

    Das Lampen-Geschäft mit Glühbirnen und LEDs will der Leuchmittelhersteller zukünftig ausgliedern. Der Aufsichtsrat stimmte im Juni 2015 einer Abspaltung zu: Die betroffenen Sparten mit rund 12.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 2 Milliarden sollen selbstständig werden.

    In der Region hat Osram bereits mehrere hundert Stellen der Werke in Augsburg und Schwabmünchen gestrichen. Am Standort Augsburg sind noch rund 1100 Frauen und Männer angestellt.

    Clay Paky ist ein Unternehmen mit einem Jahresumsatz von rund 60 Millionen Euro und etwa 120 Mitarbeitern. Spezialisiert sind die Italiener auf die Entwicklung und den Bau von beweglichen Schweinwerfern für die Unterhaltungsbranche. Diese sogenannten Moving Heads kommen beispielsweise bei Konzerten zum Einsatz, wie Osram am Freitag in München mitteilte.

    „Clay Paky ist eine gezielte Ergänzung und verbessert die Position des Geschäftsbereichs Spezialbeleuchtung in einem hochattraktiven Markt“, lässt sich Wolfgang Dehen, Vorstandsvorsitzender von Osram, per Pressemitteilung zitieren.

    Für Clay Paky wird wohl ein hoher zweistelliger Millionenbetrag fällig

    Über den Kaufpreis vereinbarten beide Seiten Stillschweigen. Branchenkreise gehen jedoch von einem hohen zweistelligen Millionenbetrag aus, den Osram für den Kauf auf den Tisch legen muss. Einsortiert wird die Neuwerbung in der Sparte Osram Specialty Lighting, in der neben dem wichtigen Autogeschäft auch das Geschäft mit Leuchtmitteln - etwa für die Filmbranche - gebündelt ist. (dpa, az)

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