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Kommentar: Osram kann auch ohne den Mutterkonzern Siemens

Kommentar

Osram kann auch ohne den Mutterkonzern Siemens

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    Nach der Abnabelung von  Siemens gestaltet Osram seine Zukunft mit viel Lust und Mut. Mit dem Bau einer neuen Chip-Fabrik in Malaysia gehen die Manager ein hohes Risiko ein.
    Nach der Abnabelung von Siemens gestaltet Osram seine Zukunft mit viel Lust und Mut. Mit dem Bau einer neuen Chip-Fabrik in Malaysia gehen die Manager ein hohes Risiko ein. Foto: Rene Ruprecht, dpa (Archivbild)

    Starke Mütter haben Vor- und Nachteile. Sie halten zwar die Familie zusammen und bauen schwächelnde Mitglieder des Clans wieder auf. Starke Mütter verhindern aber oft, dass ihre Kinder früh selbstständig werden und im rauen Lebenswind die notwendige Abhärtung erfahren.

    Für Osram war Siemens lange eine solch dominante Mutter. Doch dann entschloss sich der Elektro-Gigant für einen radikalen Schritt. Das schon lange währende komfortable Dasein im Hotel "Mama-Siemens" sollte ein Ende haben. Über einen Börsengang wurde die Osram-Abnabelung eingeleitet. Inzwischen ist die Nabelschnur durchtrennt. Das hat bei Osram enorme innovative Kräfte freigesetzt. Der Zeit im sicheren, aber bewegungseinschränkenden Mutterschoß weint kaum einer nach.

    Im Gegenteil: Die neue Freiheit wirkt euphorisierend auf Osram-Chef Berlien und seine Truppe. Mit Lust und Mut wird die Zukunft gestaltet. Dabei gehen die Manager hohes Risiko ein, wie der Bau einer neuen Chip-Fabrik in Malaysia zeigt. Das Geschäft ist schwierig, schließlich schwankt die Nachfrage stark und der Preisdruck ist hoch. Entsprechend hatte Siemens darüber die Nase gerümpft.

    Ob der Osram-Boss mit seinem Wagemut am Ende die Skepsis der Siemens-Oberen widerlegt, wird sich erst in einigen Jahren zeigen.

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