Wenn es nach Sigmar Gabriel geht, sollen die Chinesen Osram nicht so leicht wie Kuka übernehmen können. Um den Licht-Konzern vor Attacken zu schützen, ist der Wirtschaftsminister auf die Gunst von Siemens-Chef Joe Kaeser als Spitzenmann des größten
In den kommenden Monaten wird irgendwann die Frage beantwortet, wie patriotisch Kaeser ist. Verkauft der Niederbayer das 17,5-Prozent-Paket an Osram einem chinesischen oder einem heimischen Investor? Was macht der Siemens-Chef, wenn die Asiaten mehr als ein deutscher Interessent bieten?
Da Kaeser alles unternehmen muss, um die Siemens AG ertragreicher zu machen, scheint die Antwort klar zu sein: Natürlich muss er dem Investor die Osram-Aktien überlassen, der am meisten zahlt. So einfach ist das aber nicht.
Osram ist ein Politikum
Der Licht-Konzern ist zum Politikum geworden. In Deutschland wächst die Angst vor einem technologischen Ausverkauf. Da mögen Manager beteuern, nationale Belange dürften in einer globalisierten Welt keine Rolle spielen. Dass diese Einschätzung Populisten fördert, zeigt sich an der Wahl Trumps in den USA.
Viele Menschen, die sich nicht als Globalisierungsgewinner sehen, pochen darauf, dass Politiker wieder nationale Interessen verfolgen – gerade in wirtschaftlichen Fragen. Gabriel hat die Lektion längst kapiert und bei seinem China-Besuch auf den Tisch gehauen.
Osram-Übernahme durch Chinesen hängt von zwei Männern ab