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Jobabbau in Augsburg: Osram will Mitarbeiter über Stellenstreichungen informieren

Jobabbau in Augsburg

Osram will Mitarbeiter über Stellenstreichungen informieren

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    Osram will Mitarbeiter über Stellenstreichungen informieren
    Osram will Mitarbeiter über Stellenstreichungen informieren

    Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks will der Osram-Vorstand die Belegschaft in Augsburg und Schwabmünchen am Donnerstag darüber informieren, wie es für die Mitarbeiter weitergeht. Mehrere hundert Arbeitsplätze seien in Gefahr.

    Schon vor mehreren Monaten hatte der Leuchtmittel-Hersteller bekannt gegeben, Stellen abzubauen. In ganz Deutschland war von 1700 Jobs die Rede. Im August nannte ein Unternehmenssprecher der Süddeutschen Zeitung Zahlen für die geplanten Streichungen an den einzelnen Standorten.

    Augsburg ist am härtesten betroffen

    Danach ist das Werk in Augsburg am härtesten von den Plänen betroffen, zwischen 350 und 400 Stellen sollen dort wegfallen. In Eichstätt sind mehr als 300 Mitarbeiter betroffen.

    Das ist Osram

    Der Name "Osram" setzt sich zusammen aus den beiden Metallen Osmium und Wolfram, die früher bei der Herstellung von Glühlampen verwendet wurden.

    Die Marke Osram gibt es seit 1906, die Osram Werke wurden 1919 gegründet, als AEG, Siemens und die Auer-Gesellschaft ihre Glühlampenproduktion zusammenlegten. Von 1978 an gehörte Osram alleine Siemens.

    Seit seinem Börsengang 2013 ist Osram eine eigenständige AG. Kritiker werfen Osram vor, zu langsam auf neue Entwicklungen wie die LED zu reagieren und zu sehr an der Herstellung traditioneller Leuchtmittel festzuhalten.

    Der grundlegende Wandel auf dem Lichtmarkt - weg von der Glühbirne, hin zur LED-Technik - macht dem Unternehmen seit längerem zu schaffen.

    Osram gehört international zu den führenden Herstellern von Leuchtmitteln. Der wichtigste Produktbereich ist die Allgemeinbeleuchtung. Das Unternehmen beschäftigte nach eigenen Angaben im Geschäftsjahr 2014 über 34.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von knapp 5,1 Milliarden Euro.

    Der Hauptsitz der Firma ist in München. Weltweit betreibt Osram 33 Werke in 14 Ländern, in Deutschland unter anderem in Augsburg, Schwabmünchen, Eichstätt und Berlin.

    Im August 2014 übernahm Osram das italienische Entertainment-Lichtunternehmen Clay Paky. Spezialisiert sind die Italiener auf die Entwicklung und den Bau von beweglichen Schweinwerfern für die Unterhaltungsbranche.

    Das Lampen-Geschäft mit Glühbirnen und LEDs will der Leuchmittelhersteller zukünftig ausgliedern. Der Aufsichtsrat stimmte im Juni 2015 einer Abspaltung zu: Die betroffenen Sparten mit rund 12.000 Beschäftigten und einem Umsatz von rund 2 Milliarden sollen selbstständig werden.

    In der Region hat Osram bereits mehrere hundert Stellen der Werke in Augsburg und Schwabmünchen gestrichen. Am Standort Augsburg sind noch rund 1100 Frauen und Männer angestellt.

    In Berlin sollen 283 Arbeitsplätze gestrichen werden. 70 bis 80 Stellen sollen jeweils in den Werken in Schwabmünchen und im nordrhein-westfälischen Wippersfürth wegfallen. Zu den Plänen für das Verwaltungszentrum in München, zu dem auch die Entwicklung im Vorort Garching gehört, wollte der Firmensprecher damals keine Angaben machen. Nach SZ-Informationen sind 250 bis 300 Stellen gefährdet.

    Osram setzt auf höhere Automatisierung

    Nur das Werk in Herbrechtingen (Baden-Württemberg) soll, so hieß es in dem Bericht, weitgehend verschont bleiben. Auch bei der LED-Produktion in Regensburg wurden Streichungen angekündigt. Diese seien durch die höhere Automatisierung bedingt und hätten nichts mit den aktuellen Rationalisierungsplänen zu tun, wie die Mittelbayerische Zeitung bereits Ende Juli berichtete. 100 Stellen sollen deshalb wegfallen.

    Osram ist - wie alle Lichttechnik-Anbieter - vom rasanten Wandel in der Branche von konventioneller Beleuchtungstechnik hin zu moderner Leuchtdioden-Technik (LED) betroffen. dpa/AZ

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