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Fußball-WM: Bayern leuchtet in Südafrika

Fußball-WM

Bayern leuchtet in Südafrika

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    15.000 Leuchtdioden des Münchner Licht-Konzerns Osram lassen den symbolträchtigen Bogen des Moses Mabhida Stadions, dem Wahrzeichen der Stadt Durban, erstrahlen.
    15.000 Leuchtdioden des Münchner Licht-Konzerns Osram lassen den symbolträchtigen Bogen des Moses Mabhida Stadions, dem Wahrzeichen der Stadt Durban, erstrahlen. Foto: Copyright: macina

    Wenn die Welt derzeit auf die Fußballweltmeisterschaft in Südafrika blickt, schaut sie unbewusst auch auf das Vorzeigeprojekt des deutschen Lichtkonzerns Osram: Insgesamt 15.000 Leuchtdioden (LED) des Unternehmens lassen den Bogen des Moses Mabhida Stadions in Durban bis an den Rand der Stadt strahlen.

    Keine leichte Aufgabe für die Konstrukteure. Denn die Dioden an dem Stadion-Bogen, der die Einheit einer einst gespaltenen Nation symbolisieren soll, müssen in 104 Meter Höhe Wind, Regen und Hitze der Hafenstadt trotzen. "Dazu kommen hohe Luftfeuchtigkeit und das Salzkondensat vom Meer", sagt Projektleiter Florian Hockel.

    Als der Osram-Ingenieur 2008 für Geschäfte nach Südafrika reiste, ahnte er nicht, dass nur zwei Jahre später Millionen von Menschen auf ein 700 Meter langes Lichtband blicken werden, bei dessen Entwicklung er von der ersten Sekunde an dabei war.

    Während seiner Reise lernte Hockel zufällig den Elektroplaner des Durbaner Stadions kennen. Dabei kam dem 34-Jährigen die Idee zu dem Gemeinschaftsprojekt. Obwohl mehrere Konkurrenten im Rennen um den Auftrag waren, setzte sich Osram auch gegen den niederländischen Rivalen Philips durch.

    Zwei Jahre beschäftigten sich allein 50 Leute nur mit der Planung für das Projekt, sagt Hockel. Die LED-Module für das umgerechnet 30 Stockwerke hohe, 350 Meter lange und 2600 Tonnen schwere Bogenkonstrukt wurden im Regensburger Osram-Werk angefertigt. Der Partner in Südafrika übernahm die Endmontage, installiert wurden die Leuchten von örtlichen Firmen.

    LED ist eine logistische Herausforderung

    Der Bogen erstrahlt bald mit 350 mal 60 Watt Lichtleistung in der Farbe "neutrales Weiß" - einer Energie, die ausreicht, in einem Vierpersonenhaushalt täglich eine Woche lang die Wäsche zu waschen. Dahinter steckt ein großer Aufwand. "LED ist eine logistische Herausforderung. In der Fertigung ist nicht gewährleistet, dass am Ende des Fabrikbandes immer dieselbe Lichtfarbe herauskommt," berichtet Hockel.

    Mit dem Auftrag aus Südafrika hofft Osram, weitere Projekte dieser Art zu ergattern. In Südafrika kann der Konzern schon heute Erfolge vorweisen: Neben dem spektakulären Bogen in Durban wird in allen zehn WM-Stadien Lichttechnik der Siemens-Tochter Osram eingesetzt. Am meisten wird das Münchner Leucht-Unternehmen, das auch mit Standorten in Augsburg und Schwabmünchen vertreten ist, vermutlich durch seine Effektbeleuchtung am Moses Mabhida Stadion auffallen.

    Wie das aussieht, davon kann sich Florian Hockel nur aus der Ferne ein Bild machen: Während der WM ist er nicht vor Ort. Nächstes Jahr will er aber Urlaub in Südafrika machen - und mit der Seilbahn zum Scheitelpunkt des Bogens fahren: Um sich "seine" Konstruktion genau anzusehen. Flora Anna Grass

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