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Fusion: Bobbycar und Eisenbahn vereint?

Fusion

Bobbycar und Eisenbahn vereint?

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    Noch sind sie getrennt: Die Fürther Firmengruppe Simba-Dickie, zu der mittlerweile auch das Bobbycar gehört, fährt auf Märklin zu. Das Unternehmen bestätigte exklusive Verhandlungen mit dem früheren Insolvenzverwalter des Modelleisenbahnbauers.
    Noch sind sie getrennt: Die Fürther Firmengruppe Simba-Dickie, zu der mittlerweile auch das Bobbycar gehört, fährt auf Märklin zu. Das Unternehmen bestätigte exklusive Verhandlungen mit dem früheren Insolvenzverwalter des Modelleisenbahnbauers. Foto: Montage: Fredrik von Erichsen/Rolf Vennenbernd/ dpa

    Seit Jahren kauft der Spielzeughersteller Simba-Dickie eine bekannte Spielzeugmarke nach der anderen. Mittlerweile gehört auch das bekannte Bobbycar zu der Spielwarenkollektion der Fürther. Nun will das Unternehmen den traditionsreichen Modelleisenbahnbauer Märklin, der derzeit nach einem Insolvenzplan geführt wird, übernehmen. Simba-Dickie-Inhaber Michael Sieber bestätigte gestern, eine entsprechende Absichtserklärung unterschrieben zu haben. In den kommenden Wochen würden nun die Bilanzunterlagen geprüft, die Übernahmegespräche mit Insolvenzverwalter Michael Pluta könnten im Februar oder März 2013 abgeschlossen werden.

    Für den Modellbahnhersteller, der vor drei Jahren in die Insolvenz gerutscht war, könnte der Verkauf an Simba-Dickie eine große Chance bedeuten. Wie viel Geld die Gruppe in die Übernahme steckt, wollte Sieber nicht sagen. Darüber sei Stillschweigen vereinbart worden. Durch die Sanierung habe Märklin „Wachstumspotenzial“. Die Fortsetzung „dieser erfolgreichen Strategie ist auch unser Plan“, betonte er. Märklin werde ein „eigenständiges Standbein“ des Familienunternehmens. Auch plant Sieber, weiterhin in Deutschland und Ungarn zu produzieren. Das habe sich bewährt.

    Simba-Dickie übernahm in den vergangen Jahren viele Firmen

    Simba-Dickie ist nach Mattel und Lego mittlerweile die Nummer drei auf dem deutschen Spielwarenmarkt – auch dank zahlreicher Übernahmen in den vergangenen Jahren. 1998 kam der Holzspielzeugfabrikant Eichhorn unter das Dach der Firmengruppe, ein Jahr später der Modellautobauer Schuco, 2004 folgte der Bobbycar-Produzent BIG und mit Smoby 2008 eine der größten Spielwarenfirmen Frankreichs.

    Der Sprecher von Märklins Insolvenzverwalter bestätigte unserer Zeitung, dass Pluta Übernahmegespräche mit einem potenziellen Investor führt. „Er sucht einen Unternehmer mit Herzblut, der die Größe hat, Märklin eine Perspektive zu bieten.“ Natürlich sei auch die Höhe des Kaufpreises von Bedeutung. Der Sprecher betonte, dass der Insolvenzplan erst nach 2014 einen Verkauf vorsieht. Eine frühere Entscheidung sei aber möglich, „wenn alle Komponenten stimmen“. Auch bei dem Modellbahnhersteller selbst sieht man keine Eile in der Übernahmefrage. „Es freut uns natürlich, dass die guten Ergebnisse von Märklin bei den Investoren wieder Interesse wecken“, sagte Unternehmenssprecher Wolf Günthner unserer Zeitung.

    Märklin gehört Goldman Sachs

    Das Modellbahnunternehmen hatte zwar 2009 Insolvenz angemeldet, schaffte aber den Sprung aus der Krise. Märklin gehört vorwiegend den Gläubigerbanken Goldman Sachs, BW-Bank und Kreissparkasse Göppingen. 2011 erwirtschafte das Unternehmen rund 108 Millionen Euro Umsatz und einen Gewinn von etwa 12 Millionen Euro. Das Traditionsunternehmen produziert mit etwa 1000 Mitarbeitern in

    Simba-Dickie wiederum hat weltweit 4000 Beschäftigte und machte im vergangenen Jahr rund 620 Millionen Euro Umsatz. Das Unternehmen feiert in diesem Jahr sein 30. Jubiläum. (mit dpa)

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