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Fernbus: Flixbus übernimmt Fernbus-Geschäft der Post

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Flixbus übernimmt Fernbus-Geschäft der Post

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    Mit der Übernahme des Fernbusgeschäfts der Deutschen Post treibt Marktführer Flixbus seine Expansion voran.
    Mit der Übernahme des Fernbusgeschäfts der Deutschen Post treibt Marktführer Flixbus seine Expansion voran. Foto: Daniel Reinhardt, dpa

    Mit der Übernahme des Fernbusgeschäfts der Deutschen Post treibt Marktführer Flixbus seine Expansion voran. "Mit dem Erwerb des Postbus-Angebots stärken wir bewusst unser Kerngeschäft in Deutschland", sagte Geschäftsführer André Schwämmlein der Deutschen Presse-Agentur. Die ersten Postbus-Linien sollen ab November in das

    Bis dahin ändert sich für die Postbus-Kunden nichts. Alle Linien seien bis zum 31. Oktober buchbar und die Postbusse würden weiter in gewohnter Zuverlässigkeit fahren, hieß es. Erst danach werden die gelben Busse aus dem Straßenbild verschwinden.

    Die Deutsche Post beendet damit ihren Ausflug ins heiß umkämpfte Fernbusgeschäft nach drei Jahren und besinnt sich stärker auf ihr Kerngeschäft. Bei der Vorlage der Quartalszahlen am Mittwoch begründete das Bonner Unternehmen den Rückzug mit der mangelnden Wirtschaftlichkeit der Aktivitäten.

    Zum Kaufpreis schwiegen beide Unternehmen. Der Deal werde aber laut Flixbus-Geschäftsführer zusätzliche Einnahmen von 15 bis 20 Millionen Euro jährlich bringen. Die Übernahme ist am Montag in Kraft getreten. Der Postbus war im November 2013 als Kooperation mit dem ADAC an den Start gegangen. Der Autoclub stieg im November 2014 aus dem Projekt aber wieder aus, die Post betrieb das Geschäft alleine weiter.

    In einem ersten Schritt komme es nun darauf an, die Fahrpläne beider Anbieter anzupassen und das Streckennetz zu verbessern, sagte Schwämmlein. Bislang parallel fahrende Linien auf Verbindungen wie etwa München-Berlin sollen zugunsten neuer Ziele reduziert werden. "Wir wollen zum Beispiel die Küste häufiger anfahren und den grenzüberschreitenden Verkehr ausbauen, vor allem aber die Regionen stärken." Profitieren würden Kleinstädte, die bisher noch nicht an das Fernbus-Netz angeschlossen sind.

    Flixbus möchte mit Postbus-Übernahme neue Kunden gewinnen

    Flixbus will mit der Übernahme auch neue Kundengruppen gewinnen. "Während wir durch unsere Positionierung vor allem ein junges, online-affines Publikum ansprechen, hat die Post durch offline Vertriebskanäle auch Senioren oder Familien erreicht", erklärte der Flixbus-Gründer. "Wir möchten jetzt ein Produkt für alle Alters- und Zielgruppen bieten."

    Darüber hinaus wollen Flixbus und Post in der Logistik zusammenarbeiten. Derzeit testet das Bonner Unternehmen einen Express-Kurierservice zwischen Hamburg und Berlin, bei dem DHL-Pakete taggleich mit dem Fernbus versendet werden. "Wir prüfen, wie wir diesen Service gemeinsam mit FlixBus ausweiten", sagte der Geschäftsführer von Deutsche Post Mobility, Joachim Wessels.

    Ende Juni hatte Flixbus bereits den britischen Konkurrenten Megabus übernommen und damit seine europaweite Expansion vorangetrieben. Anfang des Jahres besaß das im Februar 2013 gegründete Unternehmen nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens Iges in Deutschland einen Marktanteil von 71 Prozent - vor Postbus mit 10 Prozent.

    Obwohl sich mit dem Verkauf des Postbus die Marktführerschaft von Flixbus im Fernbusgeschäft weiter festigt, gibt es beim Bundeskartellamt keine Einwände gegen die Transaktion. Die Behörde sei vorab von den Unternehmen über den bevorstehenden Verkauf unterrichtet worden. Das Vorhaben sei nicht anmeldepflichtig, die Umsatzschwellen würden nicht erreicht, erklärte ein Behördensprecher.

    Derzeit fährt Flixbus 900 Ziele an, rund 450 davon im deutschsprachigen Raum. Postbus bietet Verbindungen zu 112 Zielen an, etwa 85 davon in Deutschland, Österreich und der Schweiz. dpa

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